6 Jahre Lücke im Lebenslauf nach der Schulzeit Hindernis?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ganz ehrlich? Bei dem, was du da gerade studierst, solltest du dir hinsichtlich der Jobsuche echt so gar keine Sorgen machen! Erst recht nicht, wenn du grundsätzlich für alle Bereiche offen bist und es nicht gerade ausschließlich auf irgendeine kleine, seltene Nische abgesehen hast. Sozialpädagog*innen werden nämlich gerade überall fast so händeringend gesucht wie Pflegepersonal in Krankenhäusern!

Dennoch solltest du dir überlegen, wie du diese sechs Jahre sinnvoll und für dein Gegenüber nachvollziehbar erklären kannst, ohne dabei große Sorgen und Skepsis zu wecken. Es ist halt eine echt lange Dauer für jede Form von Erkrankung und weckt somit ganz fix allerlei Gedanken an Rückfälle und dadurch längere Ausfälle. Auch wenn du rechtlich absolut gar nichts zu Erkrankungen sagen musst, wäre es hier durchaus auch in deinem Interesse, dort ein wenig offener zu sein und vor dir aus ein bisschen mehr preiszugeben. Der Vorteil im sozialen Bereich ist ja, dass man dort sehr oft auf Menschen mit viel Offenheit und nicht allzu krass ausgeprägten Vorurteilen trifft und somit eine gute Chance besteht, dass sie auf positive Weise mit Verständnis reagieren!


lookingformovie 
Beitragsersteller
 10.07.2022, 22:46

Das macht mir etwas mehr Hoffnung!

Also das Problem bei der Erkrankung ist, dass es eine Mischung aus physischen und psychischen Problemen war und gerade letzteres will doch kein Arbeitgeber hören. Auch wenn die Möglichkeit rückfällig zu werden gleich Null ist
Ich werde mir das aber auf jeden Fall nochmal überlegen. Ich dachte bis jetzt eben, dass außer lügen nichts geht

HappyMe1984  10.07.2022, 23:27
@lookingformovie

Du wirst in deinem Berufsfeld extremst selten auf "typische Personaler" treffen :). Die meisten Menschen, die über deine Einstellung entscheiden werden, sind selbst Sozialpädagog*innen. Weiß ich, weil ich als BWLerin im Personalbereich bei einem Träger der Jugendhilfe tätig bin und somit einen ganz guten Einblick habe, wie wenig von "meiner Sorte" es in diesem Feld gibt und wie oft erwartet wird, dass die SozPäds "das bisschen Verwaltung" schon irgendwie nebenher erledigen :D.

Und so unterschiedlich SozPäds auch sein können - im Großen und Ganzen sind es eben doch Menschen, die aus gutem Grund einen Beruf ausüben, der sich um all die Schwächen, Sorgen, Probleme, Nöte, die Menschen so haben können, dreht. Somit kannst du in diesem Feld auch ganz anders und viel offener mit deiner Vorgeschichte umgehen als zum Beispiel in all den Bereichen, wo jemand wie ich viel eher hingehören würde :D.

Schieb also mal den Gedanken weg, was irgendein Modell-Arbeitgeber vermeintlich nicht hören wollen würde! Werf Bewerbungsratgeber über Bord, mach dich frei von dem, was du irgendwo gehört oder gelesen hast, wie man in Vorstellungsgesprächen vorgehen sollte oder auch nicht. Ganz viel davon wurde von BWLern für BWLer geschrieben ;). Geh es lieber so an, wie es sich für dich richtig anfühlen würde, wenn du auf der anderen Seite bei dem Gespräch sitzen würdest!

Das ist echt ne gute Frage. Ich hab ebenfalls einen gesundheitsbedingten Leerlauf von 3 Jahren. Ich bin da immer ganz ehrlich, verkaufe das aber auch ganz gut. Ich hatte bisher deswegen noch nie Probleme. Ich wurde häufig eingeladen und habe auch diverse Zusagen bekommen.

Wenn mein zukünftiger Chef sich nicht für meine Gesundheit interessiert oder kein Verständnis dafür aufbringen kann, dann ist es sowieso der falsche. Das ist meine Meinung dazu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung