Kann der Gasverbrauch auch durch eine zu geringe Vorlauftemperatur ansteigen?
Die Gastherme in meiner Wohnung wird durch einen Raumthermostat im Führungsraum eingeschaltet (es gibt keinen Außenfühler).
Ich muss die Vorlauftemperatur selber einstellen.
Die Gastherme heizt auf die eingestellte Temperatur hoch und die Pumpe läuft dann noch eine kurze Zeit nach um das heiße Wasser das noch im Kessel ist, zu den Heizkörpern zu transportieren.
Wenn aber die am Raumthermostat eingestellte Temperatur nie erreicht wird, kann es dann sein, dass in den Heizungsrohren (Vor- und Rücklauf) die unter der Kellerdecke verlegt wurden, immer warmes Wasser steht und sich der Wirkunsgrad der Heizung verschlechtert?
3 Antworten
Also wir machen das hier so das wir die Vorlauftemperatur so gering wie es irgendwie geht einstellen.
Die Frage nach dem Wirkungsgrad?
Einfach so verstanden:
Durch manuelle Absenkung der Vorlauftemperatur, zu einem Außentemperaturzustand xy, wird die Leistung der Heizkörper verringert. Um die geforderte Heizlast zu liefern, muss das HK-Ventil dann länger geöffnet bleiben. Die zu verrichtende Heizarbeit bleibt ja gleich.
Heizarbeit (kWh) = Heizleistung (kW) x Zeit (h)
Also: weniger Vorlauftemperatur gleich weniger Heizleistung gleich längere Zeit bei gleicher Heizarbeit.
Endlich zum Wirkungsgrad:
Bei niedrigerer Vorlauftemperatur steigt der Wirkungsgrad, weil der Wärmeverlust der Verteilrohre geringer wird. Er wird nicht höher.
Entscheidend ist immer die Temperaturdifferenz zwischen Heizrohroberfläche und Umgebung (Luft, Stein, Estrich, etc.).
Stelle einen Topf mit 90 °C Wasser auf den Tisch (Raumtemperatur z.B. 20°C) und messe wie lange (Zeit) es dauert bis die Temperatur auf 70 °C dann auf 50° und 30 ° gesunken ist Bei jeder der gemessenen Zeit ist der Temperarverlust gleich 20 Kelvin und der "verlorene" Wärmeinhalt gleich groß. Die Zeit wird aber immer länger.
D.h., je kleiner die Anfangstemperatur war je weniger Verlust in gleicher Zeit.
Zu Deiner Frage:
Nein, der Wirkungscrad verschlechtert sich nicht.
Der Gasverbrauch steigt nicht an.
Nur irgendwann bei sinkender Außentemperatur schafft es die Heizung nicht mehr (mit der gewählten Vorlauftemperatur) und Du musst manuell wieder höher stellen.
Da die meisten Menschen zu untalentiert oder zu faul sind, belassen sie die Einstellung lieber wie gegeben.
Die, nicht Du, haben dann einen schlechteren Wirkungsgrad.
Die Abweichungen sind allerdings so gering, das es gerade mal für ne Tüte Gummibärchen reicht. Aber nicht pro Tag -)
Das klingt so, als ob dein Haus nicht vollständig energetisch saniert wurde?
Normalerweise wird die VOrlauftemperatur von einem Fachbetrieb eingestellt, da man als Laie kaum die Heizkurve auslesen kann und dann entsprechend auch anwenden (Kennlinien), also Steilheit, Parallelverschiebung, Heinzgrenze.
Wenn das falsch eingestellt ist, sind die Heizkosten bis zu 30% höher.
Alles klar. Ums so mehr: Muss von einem Profi eingestellt werden. Und da du Mieter bist: Muss dein Vermieter machen.
Wenn er das niiht macht: Frist setzen. Wenn die Frist abläuft, beauftragst du selber einen Fachbetrieb, legst die Kosten aus und ziehst die von der Miete ab.
Wenn dir das zu unangenehm wird, kannst du in einen Mieterbund eintreten (ca. 100 Euro im Jahr), die übernehmen das dann für dich bzw, helfen dir. Für Streifälle stellen die Anwälte.
Aber einen optimalen Wert für alle Jahreszeiten wird es wohl kaum geben oder?
ist ein Altbau, teilweise Porenbetonsteine mit 80 mm Isolierung außen. Kellerdecke nicht isoliert bzw nur abgehängt. die Heizungsrohre sind mit etwa 40 mm Glaswolle isoliert.
Als Mieter habe ich auf die Bausubstanz keinen Einfluss