Junghund (14 Monate) springt andere Hunde beim Spaziergang an. Was tun?

4 Antworten

Warum lehnst du das "Ablenken" ab bzw. was genau verstehst du darunter?

Ich denke euer Problem liegt darin, dass du willst dass sie einfach etwas bestimmtest NICHT macht. Das würde der Hund aber nur lernen wenn sie dafür relativ heftig "bestraft" würde und eben negative Erfahrungen damit macht, entweder durch dich oder durch eine anderen Hund der sie dafür mal schüttelt (was z.B. meiner tun würde).   Das ist natürlich nicht wünschenswert, da das dann ganz schnell stattdessen in Angst oder Aggessivität umschlagen kann.

Da es praktisch nicht möglich ist "etwas nicht tun" zu trainieren, schließlich muss der Hund irgend etwas machen während er dann nicht anspringt, bleibt dir nur, ein Alternativverhalten zu üben. Also die Verknüpfung "Wenn du einen anderen Hund siehst tu XXX. Das ist dann nicht vereinbar mit "Hinlegen, fixieren und anspringen".

Womit wir bei der Ablenkung wären. Meist möchten die Halter dass sich der Hund auf sie konzentriert und ggf. Blickkontakt mit dem Halter aufnimmt. Dann tut man sich viel leichter vorbeizukommen.

Wichtig ist die dabei die Reihenfolge um nicht von einer Belohnung von erwünschtem Verhalten stattdessen in eine versuchte Bestechung zu komen, damit der Hund es bitte bitte überhaupt macht. Man sollte daher vermeiden dem Hund, wenn der den anderen Hund fixiert und schon "anpeilt" mit einem Leckerli vor der Nase herumzuwedeln um ihn anzulenken. Das wirkt eher als Belohnung des Fehlverhatens und verstärkt dieses im Gegenteil noch.

Stattdessen solltest du eher versuchen mit einem anderen Hundehalter zu üben dessen Verhalten du dann beeinflussen und vorherbestimmen kannst, diesen zu bitten erstmal auf eine sehr große Distanz sich nur zu zeigen und dann dort (geduldig) stehenzubleiben. Wenns geht dann schon ansetzen wenn deine Hündin nur schaut und bevor sie sich hinlegt. Du bleibst auch stehen, wartest erstmal ab und machst idealer weise erstmal garnix. Irgendwann wird es deiner Hündin vermutlich zu blöde den Hund anzuglotzen der diesmal ebennicht näher kommt und sie schaut von sich aus mal wieder zu dir. Das bestätigst du dann mit deutlicher Begeisterung, leckerli etc. und lobst das "sich Abwenden von der Ablenkung".

Nur so kommt man da ran, nicht wenn der andere Hund auch Gassi geht und jedes Mal bis zu euch kommt und es doch wieder eskaliert weil ihr einfahc noch nicht so weit im Training seit.

Das braucht eine Menge Geduld und viele, viele Widerholungen, geht aber normalerweise von Mal zu Mal schneller wenn es nicht jedes Mal im gewohnten Schema eskaliert. Wenn du den Moment abschätzen kannst wenn sie sich von sich aus wieder dir zuwendet kannst du ein Kommando dafür einführen (z.B. Lass es) und bestätigen wenn sie sich dir zuwendet. dann langsam, langsam die Distanz zum anderen Hund verkürzen bis sie das Fixieren unterbricht wenn du es sagst. Die Belohnung kommt dann immer erst nachdem sie sich zu dir gewendet hat, nicht als Lockmittel damit sie es überhaupt tut.

Erts wenn sie sich dir sicher zuwen det nachdem sie den anderen Hund gesehen habt und ihr schon ein ganzes Stück aufeinander zugehen könnt ohne dass sie wieder in das alte Muster fällt könnt ihr dann auch mal mit Distanz aneinander vorbei. bis dahin sollte es mit einem Lob enden und der andere Hund wieder weggehen.

Variante 2 wäre etwas mehr "negativ" vom Ansatz und dem stress für den Hund, indem du z.B. mit einer Wurfkette neben (!!) den Hund  unterbrichst sobald sie sich hinlegt und dann sofort wieder bestätigst wenn sie sich dir zuwendet. Wenn dein Hund sehr sensibel ist solltest du das daher nicht probieren. Meist reicht bei sensiblen Hunden dann ein bis zwei mal Werfen, danach nur noch ein Klirren mit der Kette um zu unterbrechen und Gelegenheit zum positiven Feedback zu haben.

Dabei kann aleerdings auch vieles schief gehen wenn das Timing zwischen Unterbrechung und Bestätigung nicht perfekt ist.Deshalb ist es leider immer shcwierig da szu beschreiben und besser wenn ein kompetenter Trainer euch begleitet der sich das anschauen und das Training euren Bedürfnissen anpassen kann.

Manchmal muss man sofort etwa sändern, manchmal einfach eine Weile dranbleiben bis sich was tut. Was beim einen Hund fast schon zu viel Druck ist gleutet beim nächsten erstmal in der Erregung ab. Aus der Ferne ist das sehr schwer einzuschätzen.


PuzzlesChoice  31.08.2015, 17:10

Eine Wurfkette habe ich nur dabei um fremde, aggressive Hunde fern zu halten. Ein kleiner Kniff in die Seite reicht bei meiner schon, um das "Unerwünschte" zu unterbinden. Allerdings hat der Threadsteller nach 14 Monaten etwas geschlafen.

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Starciel  31.08.2015, 17:25
@PuzzlesChoice

Das ist sicher Geschmackssache, ich mag es nicht besonders den Hund anzufassen um zu unterbrechen, seine Aufmerksamkeit zu bekommen oder zu maßregeln. Viele Hunde können wohl ein kneifen ab, ich will aber nicht dass der Hund meine Berührung negativ verknüpft. Die Wurfketten haben eben den Vorteil, dass man nach ein bis zwei mal sich auf ein Klirren beschränken kann und ggf. auch relativ schnell ein rein verbales Kommando damit verknüpfen kann. Außerdem ziehe ich es vor wenn der Hund mit möglichst wenig Einwirkung und Anfassen sich selbst kontrolliert.

Das Problem des FS sehe ich leider zunehmend bei Junghunden die in bester Absicht in Welpen-/Junghundegruppen sozialisiert wurden in denen unkontrolliert gespielt wurde und jeden anderen Hund mit Spielen verknüpfen. Wenn da mehr Althunde im Spiel wären die Distanz einfordern und in Ruhe gelassen werden wollen wäre die Begeisterung beim Anblick von anderen Hunden auch verhaltener.

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Hallo Judaru,

das was Du hier schilderst ist ein Problem wenn Welpen von Klein auf: "Jetzt geh mal schön spielen" angesichts von anderen Hunden erfahren dürfen.

Solches passiert auch in fachlich schlecht aufgestellten "Welpenspielstunden"

https://de-de.facebook.com/nichtnurhund

Guck Dir den Text zum Thema "Welpenspielgruppen - Sinn oder Unsinn" an!

Dein Hund hat nicht gelernt was tun und wie benehmen, angesichts eines Hundes. Er will alle begrüssen, muss da hin und da wird Leinerucken, Wurfkette und sonstige "Strafreizmethoden" gar nichts bringen, weil Dein Hund damit nicht lernt das richtige Alternativverhalten zu zeigen.

Nein, mit Strafreizen, welcher Dein Hund auf das Erscheinen anderer Hunde verknüpfen wird, wird sich so langsam dann das Problem "Leinenaggression bei Sichtung anderer Hunde" so richtig entwickeln = weil Du dich so völlig unkontrollierbar benimmst wird ein fremder Hund gesichtet!

Bitte suche Dir umgehend einen sehr gut und mit artgerechtem Wissen fortgebildete Hundeschule, nimm dort ggf auch vor Ort Einzelstunden um das zu lernen wie Du mit Deinem Hund an der Leine in solchen Situationen agieren sollst. Denn Du musst lernen mit Deinem Hund zusammen zu arbeiten, mit Motivation, was nicht unbedingt immer Leckerchen heisst.

Guck meine Antwort vorher, dort nenne ich wie Du eine wirklich empfehlenswerte Hundeschule findest.

Vielleicht erstmal die Seite wechseln oder umkehren, sobald ein Hund kommt?
Ich würde dir dazu raten, in die Hundeschule zu gehen oder einen Hundetrainer zu fragen, der dir vor Ort helfen kann.

Mein Kommentar ist jetzt nicht absolut hilfreich, aber vielleicht hilft es dir wenigstens ein bisschen...? :)

Grüße, Haru ~

Es ist nicht möglich einen Hund richtig zu trainieren wenn er nur weiß das darf ich nicht und das darf ich nicht... stelll dir mal vor du wärest dein Hund, du freust dich tierisch wenn du deine "Mithunde" siehst die man nur sooo selten sieht, dann willst dem Hund vor dir zeigen dass du unbeding spielen willst, dein Mensch sagt Nein, Aus, Nein,Aus,Aus du willst aber soooo gerne zu dem Hund und ignorierst es, dann flippst du fast aus vor Freude und willst mit dem Hund spielen, dein Mensch saht Aus,Nein und zieht dich weg.

Was passiert beim nächsten mal? Das selbe dein Hund versteht nicht was du sonst von ihm verlangst Irgendwas muss er ja machen... er weiß ja nicht was er statt den anderen zu begrüßen machen soll :)