Jugendamt überwies mich damals zu einer Pflegemutter, die Vegetarierin ist?

8 Antworten

Rosinenpicken?

Sie ist Vegetarierin, und?

Dach überm Kopf, regelmäßige gescheite Ernährung, regelmäßige gescheite Bekleidung die passt und zur Jahreszeit passt, emotionale Nähe, Förderung, positives Bestärken, Freundlichkeit, vielleicht wird sogar tatsächlich das Gefühl von Familie vermittelt... Das ist doch insgesammt wichtiger als das zufällig ein Pflegeelternteil eine bestimmte Ernährungsform für sich bevorzugt.

Stell dir vor sie hätte Allergien, Unverträglichkeiten und müsste deshalb daheim auf so vieles achten/ könnte so manches garnicht erlauben oder zubereiten weil sie sonst diesen Allergenen extrem ausgeliefert wäre..... Da würde auch keiner sagen "das ist ungerecht".

Im Idealfall könnt ihr beide miteinander reden, euch darüber austauschen. Könnt vielleicht eine Einigung finden. Beispielsweise: "Okay, daheim wird weiterhin von der Mutter nur vegetarische Kost zubereitet und angeboten - aber dem Pflegekind wird dies nicht aufgezwungen. Wenn das Pflegekind ausserhalb von daheim (oder via Lieferdienst) sich mal etwas "nichtveganes" gönnt, wird kein Fass aufgemacht. Wenn das Pflegekind alt genug ist um sich selbst Nahrung im Alleingang zubereiten zu können, werden gemeinsam vereinbarte Regeln (Lagerung der Lebensmittel/ Benutzung vom Kochgeschirr.... was den Beteiligten da dann eben wichtig ist) eingehalten."

Verstehst du auf was ich raus will? Es fühlt sich so vieles "ungerecht" an. Der eine kriegt mehr Taschengeld als man selbst, der andere kriegt was tolles zu Weihnachten und man selbst nur Bettwäsche und Bücher. Der eine hat ein eigenes Zimmer, der andere muss sich das Zimmer mit Geschwistern teilen. Der eine hat Veganer oder Vegetarier als Eltern/ Pflegeeltern, der andere hat Eltern die sich keinen Scheix um den Nachwuchs kümmern.

Sie ist Vegetarierin - du offenbar nicht. Ihr habt die Möglicheit euch auszutauschen. Redet miteinander darüber, findet eine Einigung, so das keiner von euch beiden unnötig eingeschränkt wird.

Erstmal "überweisen" Jugendämter keine Kinder und Jugendlichen in Pflegefamilien !

Falls deine Geschichte der Wahrheit entspricht :

Wärst du lieber im Elternhaus geblieben ?

Ist dir sonst nichts in Erinnerung geblieben, das deine Pflegemama gut gemacht hat ?

Vielleicht die Liebe, den Schutz und die Geborgenheit, die sie dir geschenkt hat - und die Werte, dass Tiere ebenso fühlende Wesen sind wie wir Menschen ?

Hat sie dich gezwungen, fleischlos daheim vorm Tisch zu hocken, dir das vegetarische Essen zwangseingeflößt - dich gar überwacht, dass du "draußen" ja kein Fleisch erhaschen konntest ?

DU fragst nach "Gerechtigkeit" ?

Sei froh, dass es Pflegemütter gibt - wenn nicht für dich, dann für Kinder, die echt die Hölle erlebt haben !!

Wie gesagt, hege ich Zweifel am Wahrheitsgehalt deiner Story - angesichts soviel Undankbarkeit und Arroganz wie von dir hier würde ich nämlich erschaudern...

Wenn ein Forenuser seinen Hund vegan füttern will, dann beben 30 Antworter vor Empörung.

Wenn aber einem Jugendlichen fleischlose Ernährung aufgedrängt wird, schreiben 30 Antworter "hab dich nicht so". Obwohl die Entwicklung eines Menschen wichtiger sein sollte.

Fleisch ist eine hervorragende und fast einzige Quelle des lebenswichtigen Eisens 2. Durch Tortellini und Salat ist das niemals ersetzbar. Zumal nicht bei weiblich wegen der großen regelmäßigen Blutung.

Das dauerbeworbene "pflanzliche Eisen III" kann nur sehr schwierig und langsam umgearbeitet werden.

Weiterhin befinden sich in Tortellini und Salat bei weitem nicht die "essentiellen Aminosäuren" in akzeptabler Menge. Gerade eine Jugendliche im Wachstum braucht da laufend beträchtliche Mengen. Reichlich Aminosäuren ist ein Garant für körperliche Gesamtfitness, auch Immunabwehr, Kopfarbeit usw.

Ich stimme dir daher völlig zu, daß hier eine Pflegemutter vor allem Geld abschöpfen wollte. Du hättest dich durchaus damals beschweren sollen (Anruf, Brief...). Auch jetzt noch wäre ein Brief hilfreich, damit es Nachfolgern von Dir nicht auch so schlecht geht.

Jugendamtsbeschäftigte sind durchaus keine Ernährungsexperten, daher sollte man ihnen auch die Begründungen liefern für die Fehlernährung: Eisen II, Proteine, Vitamin B12.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Krawallbotz  29.12.2021, 11:00
Ich stimme dir daher völlig zu, daß hier eine Pflegemutter vor allem Geld abschöpfen wollte

Sorry, aber auch vegetarische Nahrung kostet Geld, sogar noch mehr, als wenn man sich beim Aldi oder Rewe mit minderwertigem Fleisch von Massentierhaltung ernährt.

Früher gab es nur ein mal in der Woche Fleisch und damit sind Generationen Menschen groß geworden.

Ich bin auch eine fleischfressende Pflanze, aber ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem 9 Personen am Mittagstisch saßen- bei uns gab es nur an Feiertagen Fleisch...und oh Gott, ich hab's überlebt.

So ein Zirkus ....

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Bioscience  29.12.2021, 11:11
@Krawallbotz
Sorry, aber auch vegetarische Nahrung kostet Geld, sogar noch mehr,

Sorry - Tortellini mit Salat sind Billigstnahrung.

Früher gab es nur ein mal in der Woche Fleisch

Das ist längst kein hinreichender Grund, heute, wo der Mensch sich viel leichter optimal ernähren kann, ihm Mangelernährung zuzumuten.
Die Menschen in der Zeit 1880 bis 1930 waren vor allem arm, arm, arm, arm.

Fleisch war teuer, daher wurde gespart. Derzeit kann sich aber jeder Fleisch leisten. Was die grünideologische Regierung daran verpfuschen wird, ist noch nicht abzusehen.

und oh Gott, ich hab's überlebt.

Es geht eben nicht darum, etwas zu "überleben" sondern einen leistungsfähigen Gesundheitszustand zu erreichen, der gemäß anderer Fragen der Fragestellerin definitiv nicht vorliegt.

So ein Zirkus ....

Das Ganze ist kein Spaß und kein Zirkus. Ich habe präzise dargelegt, daß es um Protein, Eisen II und Vitamin B12 geht. Wer das in der Jugend nicht ausreichend kriegt, bleibt kleinwüchsiger. Er riskiert Blutarmut, Krankheitsanfälligkeit und vieles mehr.

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Krawallbotz  29.12.2021, 11:21
@Bioscience
Tortellini mit Salat sind Billigstnahrung.

Glaubst du allen ernstes, die FS hat 27/7 jahrelang nur Tortellini und Salat zu essen bekommen, wo sie unten irgendwo was von Tofu-Würstchen geschrieben hat?

Die Menschen in der Zeit 1880 bis 1930 waren vor allem arm, arm, arm, arm.

Ich schreibe von den 1970/80er

 Derzeit kann sich aber jeder Fleisch leisten

Klar, Billigpampe vollgepumpt mit Antibiotika und anderen Medikamenten aus Massentierhaltung.

Wer ordentliches Biofleisch haben will, muss tief in die Tasche greifen.

Es geht eben nicht darum, etwas zu "überleben" sondern einen leistungsfähigen Gesundheitszustand zu erreichen, der gemäß anderer Fragen der Fragestellerin definitiv nicht vorliegt.

Die FS ist volljährig, bezieht aber Leistungen vom Staat- somit kann sie sich nach belieben mit billiger Massenfleischware eindecken.

Ich habe präzise dargelegt, daß es um Protein, Eisen II und Vitamin B12 geht. Wer das in der Jugend nicht ausreichend kriegt, bleibt kleinwüchsiger. Er riskiert Blutarmut, Krankheitsanfälligkeit und vieles mehr.

Klar, alle Menschen die nach dem Krieg bis in die 1970er geboren wurden sind alle Mangelernährt und kleinwüchsig.

Die vielen Tonnen Antibiotika, die in der industriellen Massentierhaltung in Deutschland jährlich verfüttert werden, sind eine Gefahr für Mensch und Tier. Denn auch in Tieren entwickeln sich resistente Bakterien, die wir mit dem Fleisch mitessen - Prima !

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Rockige  29.12.2021, 11:56

Weil zwischen vegan und vegetarisch ein himmelweiter Unterschied besteht.

Und weil ein Hund, der keinerlei tierische Produkte zu fressen bekommt (bei dem man nicht einfach mal so mit allerlei "supplements" und Tabletten zufüttern kann) körperlich eingeht. Zumal - der Hund kann sich nicht selbständig etwas anderes zu fressen besorgen. Ein Kind/ ein Jugendlicher dagegen schon.

Hier gehts um rein vegetarische Ernährung. Da sind dann also wahrscheinlich Milchprodukte, Eier weiterhin vorhanden. Es ist also keine allzu einseitige Ernährung gegerben.

Ausserdem kann man davon ausgehen das ein Jugendlicher, der sich so komplex via Text ausdrücken kann, auch in der Lage ist sich ausserhalb der aktuellen Wohnsituation Nahrungsmittel zu beschaffen (Essen bei Freunden daheim, im Supermarkt das eine oder andere kaufen, an der nächsten Frittenschmiede etwas holen oder im Dönerladen...).

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Soweit ich das kenne, gibt es jedes Jahr ein oder mehrere Gesprächstermine

mit dem zuständigen Jugendamtmitarbeiter, da könnte man ja solche Fragen stellen

eventuell eine andere Pflegefamilie finden, die besser zu dir passt.


Stern775 
Beitragsersteller
 29.12.2021, 10:05

ja Danke

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Sie hätte es dir vlt sagen können, aber klar darf sie das wieso sollte sie nd? Außer sie zwingt dich auch vegetarisch zu leben.