Jugend debattiert! aktive Sterbehilfe?

8 Antworten

Ich bin dafür, dass es für Leute die wirklich chronisch krank sind und keine Hoffnung auf Besserung haben durchaus legalisiert werden sollte. Oft ist es ja so, dass sie nicht wollen, dass die Menschen die sie lieben ihrem körperlichen Zerfall mit ansehen und diese sich zu sehr um sie kümmern müssen, weil sie sich als Last sehen.

Jedoch nicht für solche, die ihrem Leben aus persönlichen Problemen etc ein Enden setzen wollen (z.B. Depressive)

sterbehilfe ist ein sehr heikles thema....ich wäre dafür, sie zu legalisieren, wenn es keine aussicht auf heilung gibt der der patient auch selbst den wunsch auf erlösung äußert, so wie es bei vielen krebspatienten der fall ist^^ manche leute sagen vielleicht, dass es nicht human sei, aber wenn man einblicke in palliativstationen bekommt, sieht man die menschen ,,dahinvegetieren", sie werden mit morphium vollgepumpt, um die schmerzen ,,erträglich" zu machen, sie bekommen von ihrer umwelt nichts mehr mit, erkennen die eigene familie nicht mehr, weil sie nur noch in trance sind und irgendwann, nach einer gefühlten ewigkeit. hört das herz doch auf zu schlagen....so war es bei meinem vater vor 4 und bei meiner schwiegermutter vor knapp 2 jahren^^ ich denke, bevor die leute sich quälen und gar nicht mehr sie selbst sindsondern nur noch eine leere hülle, sollte man sie in würde und ohne schmerzen mit etwas hilfe gehen lassen^^


Andreas Starke  03.12.2016, 23:12

Ich denke nicht, dass eine starke Gabe eines Schmerzmittels damit einhergeht, dass der Pat. "hilflos herumvegetiert". Alle Morphiumabhängigen, darunter viele Schmerzpat. beweisen das Gegenteil. Und eine Schmerzbehandlung nach dem Stand der Kunst würde ich mir kurz vor meinem Tod doch wünschen. Aber eben keine Zwangsernährung ohne meine ausdrückliche Zustimmung. Da könnte ich dann selbstbestimmt sterben, wann ich will in einem Zeitraum von plusminus 30 Tagen. Alle alten Menschen sollten von dieser Option im Alter oder am besten schon früher informiert werden.

So bräuchte der Bundestag nicht abzustimmen, das StGB könnte bleiben wie es ist und Ärzte kämen nicht in Gewissenskonflikte. Magersucht in jungen Jahren wäre natürlich ein Ausnahmezustand.

0

Dagegen spricht: Man könnte die aktive Sterbehilfe ausnutzen um Selbstmord zu begehen; man könnte Menschen umbringen die man loswerden möchte

Dafür: Jeder hat das Recht über seinen Tod zu entscheiden - wer nicht qualvoll sterben will sollte das nicht müssen, und dies ist ein Weg in Würde und ohne Qualen zu gehen. Es muss später niemand dein Seil durchschneiden oder deine Einzelteile irgendwo aufheben, sondern man kann sogar in Anwesenheit seiner Liebsten sterben.

Wenn jemand so krank ist, dass es keine Besserung gibt und er seinen Wunsch äußert, sterben zu wollen, sollte man das nicht nur akzeptieren sondern auch ausführen.

Ich habe neulich die Schauspielerin Barbara Rütting bei Lanz gesehen. Sie setzt sich dafür ein, dass niemand ohne seine ausdrückliche Bitte zwangsernährt werden darf. Das werde ich sofort in meine Patientenverfügung schreiben, bin bald 73. Der Tod durch allmähliches sanftes Verhungern, hört sich vielleicht schrecklicher an, als er ist, war wohl vor dem allmedizinischen Wahn unsere Zeit eine recht übliche und billige, ja wirklich, Todesart.

Nicht ganz Deine Frage, aber befass Dich mal damit, auch wenn bei Dir es noch lange hin ist.