Sollen in Schulen Dialekte gefördert werden?

6 Antworten

Pro: Dialekte sind ein Teil des Kulturgutes, sie helfen, eine kulturelle Identität auzubauen/zu entwickeln sie zu unterrichten/zu lernen entspricht der europäischen Charta für Regional-bzw. Minderheitssprachen, die "Kinder" verständigen sich in ihrer "heimischen" Umgebung oft im Heimatdialekt, entweder im ganzen Ort oder mit den Familienangehörigen, auch Literatur ist gelegentlich in einem Dialekt verfasst. SelbstMusok, man denke an BAP aus Köln, gibt es im Dialekt..... Kontra: Die Rechtschreibleistungen könnten, gerade bei rechtschreibschwachen Schülern, leiden, weil zwei verschiedene Schriftsprachen geschrieben würden, im Berufsleben wird Dialekt nicht gern gehört, sondern natürlich Hochdeutsch bevorzugt, Kinder mit Deutsch als Fremd-oder Zweitsprache würden zwei deutsche neue/fremde Sprachen erlernen müssen. Dann such auch mal bei Google nach dem PDF-Dokument " [PDF] 2. Soziolinguistischer Teil 2.1. Zum Stand des Niederdeutschen im..." Der Text bezieht sich zwar aufs Niederdeutsche,gilt aber prinzipiell für alle Dialekte.


Ulrich97Daniel 
Fragesteller
 03.02.2013, 20:04

Alles klar, Dankeschön. Sehr fachlich!:)

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Nur Pro:

Dialekt ist Heimat, sowie Hochdeutsch ( Standard-Deutsch ) grundsätzlich aus den mittel und nordeutschen Dialekten zusammengebaut wurde ( excl. Latein ).

So sollte es selbstverständlich sein, den jeweiligen über / regionalen Dialekt zu fördern, um den Schülern mitzuteilen, dass Dialekt auch nichts abwertendes sein kann, da sogar das Hochdeutsche davon abstammt.

Das Hochdeutsche ist nichts anderes als ein ( geordneter ) Dialekt mit "anderer" Aussprache.

Um obiges auch darzulegen, benutzen wir die " Zweite deutsche Lautverschiebung". Hierbei wurden den Dialektwörtern ein paar Buchstaben ausgetauscht.

Wir ersetzen " v " durch " b " und erhalten......

Silver = Silber --- Rave = Rabe --- Even = Eben --- Over = Ober / Über

Wir ersetzen " t " durch " z "..........

Tunge = Zunge --- Toll = Zoll --- Ten = Zehn --- Tinn = Zinn --- Tange = Zange --- Salt = Salz

Eine weitere merkwürdige Art, eine Sprache zu begründen ist die Änderung von p zu pf / f.

Kopp = Kopf --- Plante = Pflanze --- Pipe = Pfeife --- Helpe = Helfen -- Scharp = Scharf

Du darfst somit jedem Deutschlehrer und sonstigen "wichtigen" Menschen mit auf den Weg geben: "Der Dialekt ist die einzig richtige deutsche Sprache".

Lieben Gruß

ciao - das ist ein gutes und interessantes Thema.

Generell wünschte ich mir eine Differenzierung zwischen "volkstümlicher Dialekt" und reinem "Dialekt" - (der durch andere sprachliche Einflüsse und Bequemlichkeit oder Schlamperei entstehenden "neuen Dialekte")

Leider ist es momentan so, dass die wirkliche Volkssprache, also der wahre Dialekt verloren geht, verschwindet.

Beispiel: Hier in Venedig sind es meist nur mehr die alten Menschen, die "Veneziano" sprechen können. Es gibt immer wieder Versuche, auch an Schulen, diese "Sprache" wieder zu revitalisieren.

Und dann - passiert zum Beispiel eines, dass eine "Organisation" sich dieser Idee bemächtigt und für politische Zwecke benutzt.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/503745/Sprachenstreit_Lega-Nord-will-Nachrichten-im-Dialekt

LG

Mir fallen keine Pro - Argumente ein. ;)

Es sind einfach zu viele verschieden Dialekte und jeder benutzt seinen irgendwie anders als die anderen. Das fängt schon bei Kleinigkeiten wie dem Gebrauch von Possessivpronomen oder Konjunktionen an. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass man es schafft, alle diese verschiedenen "Mundarten" zu fördern.

Obwohl ich Österreicherin mit einem recht ausgeprägtem Dialekt bin, bin ich der Meinung, dass es gut ist, wenn mit uns in der Schule Standard - Deutsch gesprochen wird. Um wieder auf die Kleinigkeiten zurückzukommen: Ich kenne genug Leute die so furchtbare Dinge wie "die was" anstatt "die" oder "welche" sagen. Oder die permanent "dass" mit "damit" verwechseln oder umgekehrt. Das könnte man mit gehobener Sprache der Lehrpersonen bekämfen.

Ich finde es auch richtig, uns Schüler dazu zu "zwingen" im Unterrichtsfach "Deutsch" Standard zu sprechen. Natürlich kommt's hier auch auf die Schulform an: Das Hauptschülern (3te Leistungsgruppe) zuzutrauen wäre zu viel verlangt ;) Wobei das mit der Standardsprache in Deutschland ohnehin eher weniger das Problem sein wird ;)

So, das war alles was mir einfiel^^ Viel Glück bei deinem Wettbewerb!


Pro: "die Kultur wird mit den Dialekten erhalten" "Bessere synapsenbildung im Gehirn"

Contra: "Probleme im schriftlichen wenn in Mundart geschrieben wird" "Negative Auswirkungen auf spätere Berufswahl"