Jemanden segnen- ist das eine Lösung?

11 Antworten

Habt ihr das schon mal gehört? Was soll das bedeuten? Kennt ihr dieses Ritual? Heisst das: sich distanzieren?

Es geht nicht um ein Ritual. Wenn du das nur als Ritual ansiehst, wird es überhaupt nicht helfen.

Wer dir den Rat gab, hat von dir vermutlich mehr geistliche Erkenntnis zugetraut als du hast.

Siehe die Antworten von homme, waldfrosch und anniegirl.

Heisst das: sich distanzieren?

Nein, es heißt, anderen den Segen Gottes zusprechen im Vertrauen (oder fromm Ausgedrückt: "Glauben") darauf, dass Gott dies auch tun wird. Du tust ihnen damit Gutes und "distanzierst" dich damit von deinem Ärger, genauso, wie wenn du ihnen auf andere Weise Gutes tust (was du laut Jesus auch machen sollst, wenn du es kannst).

Wer weiß, dass Gott ihm vergeben hat, der sollte auch in der Lage sein, anderen zu vergeben. könnte es sein, dass dir noch die Vergebung Gottes fehlt?

Du kannst niemanden segnen. Das ist ein religiöses Ritual, das Priestern vorbehalten ist.

Jemandem vergeben ist eine gute Lösung. Dann muss man sich nicht mehr über die anderen ärgern, die einem was angetan haben. Ärgern oder sogar an Rache denken, das bedeutet negative Energie und ist schlecht für dein seelisches Gleichgewicht. Es schadet dir nur.

Du kannst auch jemandem vergeben und dich gleichzeitig von ihm distanzieren, weil du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst. Dann wirst du an das Schlechte, das er dir angetan hat, nicht mehr dauernd erinnert. Das fände ich eine sehr verständliche Reaktion und eine Art Selbstschutz.


waldfrosch2  05.08.2013, 21:16

Das stimmt nicht, jeder kann segnen ,da bist du falsch informiert . Es ist sogar sehr wichtig das wir andauernd segnen . Die Kinder ,die Eltern ,die Freunde ,Das land Es ist allerdings kein sakramentaler Segen ,das ist der Unterscheid ,aber nicht weniger Wert ,einfach anders ...

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Szintilator  05.08.2013, 18:33

Doch, er/sie kann auch segnen, z.B. hat Isaak den Jakob gesegnet, der sich fällicherweise als Esau ausgegeben hat und Jakob war kein Priester.

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vierfarbeimer  05.08.2013, 20:16
@cyberoma

Nach römisch-katholischer Sitte ist es die Regel der gläubigen Menschen, seinen Mitmenschen zu segnen. Dazu muss man kein Priester sein.

Jeder Gläubige, hat sogar das Recht, beispielsweise in Notsituationen seinem Mitmenschen, die Beichte abzunehmen.

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cyberoma  05.08.2013, 21:01
@vierfarbeimer

achumhimmelswillen, ich wusste nicht, dass die römisch-katholische Sitte sich seit 4000 Jahren nicht geändert hat. Ich bin weder römisch noch katholisch.

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Peccator7  05.08.2013, 21:11
@cyberoma

achumhimmelswillen, ich wusste nicht, dass die römisch-katholische Sitte sich seit 4000 Jahren nicht geändert hat. Ich bin weder römisch noch katholisch.

Also weder Rom angehörig noch allgemein.

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waldfrosch2  05.08.2013, 21:18
@cyberoma

Dann solltest du auch keine Auskunft in der Hinsicht geben ,das finde ich dann fatal ...

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waldfrosch2  05.08.2013, 21:28
@vierfarbeimer

und zu taufen ! Die desinformation ist einfach grenzenlos ....heute ....und wird noch fleissig weiterverbreitet ....

Gott segne also @Cyberoma in ganz besonderem Masse heute abend !

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cyberoma  06.08.2013, 18:43
@waldfrosch2

;-))

Ironie ist nicht jedermanns Sache.
Ich bin evangelisch. Das gab es vor 4000 Jahren noch nicht. Daher sind wir in einigen Dingen etwas moderner.

Die Segensformel am Ende des Gottesdienstes ("Der Herr segne und behüte euch, der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden.") spricht bei uns jedenfalls nur der Pfarrer!

Aber ein Christ darf anscheinend den anderen segnen, wenn er es gut mit ihm meint. Ob das im Sinne der Fragestellerin ist - um die geht's ja eigentlich - weiß ich nicht.

Hier findet ihr einen Videoclip für die Jugend zum Thema Segen, evangelische Version:

http://www.ekd.de/glauben/e-wie-evangelisch/e_segen.html

Für meinen Geschmack ein bisschen sehr locker-flockig, aber anscheinend muss man mit der Zeit gehen, auch was den Segen betrifft.

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helmutwk  08.08.2013, 10:36
@cyberoma

Ich bin evangelisch.

Dann solltest du wissen, das laut evangelischer Lehre jeder Gläubige ein Priester ist. Also entweder bist du nicht wirklich gläubig, oder du bist Priesterin und kannst andere segnen. Alles andere ist nicht evangelisch.

Das gab es vor 4000 Jahren noch nicht.

Die rkk im heutigen Sinn hat sich ja auch erst auf dem Konzil von Trient konstituiert, auf dem sie sich z.B. gegen die lutherischen Katholiken abgrenzt hat (die Lutheraner haben dann noch ca. 100 Jahre geweigert, die "Papisten" als Katholiken anzuerkennen, da sie ja die wahren Katholiken waren ;) ist inzwischen Geschichte und so gut wie vergessen).

Die Segensformel am Ende des Gottesdienstes ("Der Herr segne und behüte euch, der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden.") spricht bei uns jedenfalls nur der Pfarrer!

Das ist segnen im Gottesdienst. In vielen evangelischen Kirchen wird der Gottesdienst im Wesentlichen vom Pastore gehalten, der hat schließlich gelernt wie das geht, hat Theologie studiert und sollte gut predigen können etc. ... aber eigentlich ist er laut seiner Ausbildung nur Spezialist für etwas, was im Prinzip jeder Glaubende tun kann.

Es gibt allerdings evangelische Kirchen (dazu gehören insbesondere Lutheraner und reformierte, also die Kirchen innerhalb der EKD), wo bestimmte Dinge nur ordinierte Pfarrer machen dürfen. Hat praktische Gründe und ist (jedenfalls in der Theorie) kein Widerspruch zur Lehre von Priestertum aller Gläubigen.

Aber ein Christ darf anscheinend den anderen segnen, wenn er es gut mit ihm meint. Ob das im Sinne der Fragestellerin ist - um die geht's ja eigentlich - weiß ich nicht.

Die Fragestellerin hat jemand anders zitiert, der (die?) vom Segen sprach, über diesen "Sinn" kann mensch nur spekulieren.

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MonicaLinda 
Beitragsersteller
 26.12.2013, 13:35
@cyberoma

ja ich will einfach meine Ruhe haben, und in Ruhe gelassen werden. Es ist enttäuschend, wenn der andere das nicht begreift. Dieses ständige sich verteidigen gegen ungebetene Angriffe ist sehr kräfteraubend. Danke

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Lies mal diese Frage bzw. Anworten: http://www.gutefrage.net/frage/segen-und-stilles-gebet#

Als Ergänzung: Es zeugt aus meiner Sicht von grosser Nächstenliebe, andere Menschen (die man nicht so mag) zu segnen. Denn wie im Link bereits erklärt, durchs Segnen wünscht man dem Anderen etwas Gutes. Wie Szintilator bereits geschrieben hat, es hat nichts mit Distanzieren zu tun. Eher mit innerlichem Zugehen auf den Anderen. Und wenn er noch so böse zu dir war / ist.

Aber: Natürlich sollen wir auch Menschen segnen, mit denen wir es gut haben. Das macht man üblicherweise dann, wenn für sie etwas Neues beginnt. Also z. B. Schule, Arbeit. Oder man segnet das Kind jeden Morgen, bevor es zur Schule geht.

Dass das Segnen nur Priestern vorbehalten ist, ist wohl eher die katholische Sicht. Als Christen sind wir eigentlich alle verpflichtet, den Segen den wir von Gott erhalten, an andere weiterzugeben. Wie unser Vorbild Jesus sollen wir das Gute in den anderen sehen und auch aussprechen. Das ist die Bedeutung der "Ursprungswörter": Hebräisch "barach" und griechisch "eulogia": "Die Absicht Gottes weitergeben".

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

waldfrosch2  05.08.2013, 21:25

Das ist ganz und gar nicht die katholische Sicht !

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annie80  05.08.2013, 21:39
@waldfrosch2

Leider gibt es Menschen die das so sehen. Das siehst du ja auch an Cyberomas Antwort. Mir hat schon mal eine Freundin gesagt, ich könnte sie (aus diesem Grund) nicht segnen. Aber danke für deine obige Antwort, auch sie finde ich sehr hilfreich.

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homme  06.08.2013, 08:02
@waldfrosch2

Es gibt neben der "katholischen Sicht" aber auch noch die "biblische Sicht" und die beiden unterscheiden sich leider manchmal. - Bleibt für jeden selbst die Frage, welche Sicht er höher bewertet.

(Tut mir leid, dass wir hier nicht "d'accord" sind.)

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Jemand zu segnen, wenn es nicht nur leere Worte sein sollen, heißt für einen Menschen Gottes Vergebung für seine "Tat", sein "Verbrechen" zu erbitten und ihn seiner Liebe anzubefehlen. Dies mit dem Bewusstsein, dass man selbst geschädigt oder veletzt wurde. Es bedeutet auch, dass man selbst der Person ihre Tat vergibt.

Darin liegt die hohe Kunst der Menschenliebe, zu der eigentlich nur "Gotteskinder" fähig sind, welche selbst die vergebende Liebe von Gott erhalten haben, durch Aufhebung ihrer eigenen Sünden und Fehler.

Es entspricht biblisch dem Auftrag Jesu Christi an seine Nachfolger. Siehe Matthäus 5, Verse 43 - 48, im besonderen den Vers 44:

Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen,...

Bevor nun aber alle glauben, beliebig segnen zu können - die Vollmacht wirkungsvoll zu segnen besitzen nur gläubige Christen, denn nur sie haben diese Vollmacht als Gottes Kinder von ihrem Vater erhalten.

Bevor ich eventuell von manchen Lesern korrigiert, oder kritisiert werde - So lehrt es die Bibel!


helmutwk  08.08.2013, 10:42

Jemand zu segnen, wenn es nicht nur leere Worte sein sollen, heißt für einen Menschen Gottes Vergebung für seine "Tat", sein "Verbrechen" zu erbitten und ihn seiner Liebe anzubefehlen. Dies mit dem Bewusstsein, dass man selbst geschädigt oder veletzt wurde. Es bedeutet auch, dass man selbst der Person ihre Tat vergibt.

Das ist jetzt speziell für den Fall formuliert, nach dem gefragt wurde.

Im Allgemeinen (dies als Ergänzung) geht es beim Segnen darum, jemanden den Segen Gottes zuzusprechen, also ihm zu versprechen, dass Gott ihm gutes tun wird (worin dieser Segen Gottes konkret besteht, kann ja sehr unterschiedlich sein).

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Heisst das: sich distanzieren?

Nein, das heisst, dass man seinen inneren Frieden bewahren will.

Mit dem Segnen alleine ist es nicht getan. Man muss dem Menschen, den man segnet auch vergeben, sonst findet man seinen Seelenfrieden nicht. Erst wenn man ihm vergeben hat, kann man sich von ihm (innerlich) distanzieren.