In den Stammesgesellschaften zur Zeit des frühen Islams war es üblich, dass sich Stämme miteinander verbanden (zuverlässige Freunde oder Bündnispartner wurden), indem sie Ehen zwischen Kindern beider Stämme vereinbarten. Je früher, desto besser. Das versprochene Mädchen lebte dann oft ab sofort bei dem Stamm des Jungen, dem sie versprochen war. Manchmal verhalf das dazu, einen Krieg zu verhindern. Manchmal kassierte der Stamm des Mädchens auch ein fettes Brautgeld. Jedenfalls wurden wichtige Eheverträge geschlossen. Die Adelsfamilien in Europa haben das übrigens genauso gemacht.
Vollzogen wurden diese Ehen nicht sofort, sondern erst bei Geschlechtsreife. Es gab also keinen Sex zwischen "Kindern". Aber wenn der Ehemann erwachsen oder gar alt war, durfte er das von dem Mädchen verlangen...aber auch erst, wenn sie "geschlechtsreif" war. Das ist heute noch so und stößt in Europa auf Unverständnis und Empörung.
Wie der Prophet sich zu Aisha verhalten hat, weiß ich nicht. Das weiß vielleicht auch sonst niemand, es wurde nur sehr detailliert immer weitererzählt, so lange bis alle es glaubten. Aisha war die Tochter von Abu Bakr, eine Art Jünger von Mohammed. Das erste Kind, das in eine zum Islam konvertierte Familie hineingeboren war. Deshalb hatte sie besondere Bedeutung für den Islam. Ich glaube, Mohammed musste sie einfach heiraten. Ein anderer Ehemann wäre da gar nicht infrage gekommen
Er war ja vorher schon verheiratet gewesen mit einer erheblich älteren Frau.
Vor dem Hintergrund des damals Üblichen finde ich an der Geschichte gar nichts seltsam, und schockierend sowieso nicht.