Je freier der Markt desto freier die Menschen?

11 Antworten

Für Firmen mag das gut sein, aber für den vogelfreien Arbeiter der einfach mal eingestellt und wieder entlassen werden kann, je nachdem wie er gebraucht wird ist das schlecht. Deswegen haben wir eine soziale und keine freie Marktwirtschaft. Beide Seiten Firmen und Arbeiter versuchen diese Vorgaben in den Tarifverhandlungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Worgos11 
Fragesteller
 01.12.2017, 16:57

Genau, aber manche sagen je Wirtschaftsliberaler desto mehr wohlstand

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steefi  01.12.2017, 17:05
@Worgos11

Der Wohlstand ist dann aber sehr ungleich verteilt und das führt wieder zu mehr Kriminalität. Der Reiche hat auch was davon unbehelligt und ohne Bodyguard über die Straße zu gehen. Es ist doch viel angenehmer in einer etwas homogeneren Welt zu leben als immer um seinen Besitz zu bangen.

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steefi  01.12.2017, 17:14
@Worgos11

Ich glaube schon daß das Reiche auch mögen, aber diese Leute sind dann eher unauffällig.

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Incognito88  01.12.2017, 17:31
@Worgos11

Und manche sagen, je weniger Menschen es gibt, desto weniger gibt es auch "potentielle Mörder".

Fazit: Jo, es gibt mehr Reichtum, wenn es mehr Geld gibt.

Nur... 

Wie das Geld tatsächlich verteilt ist.... hmpf?

Es sollte einen Tag im Jahr geben, an dem alle Menschen dieses Planeten verpflichtet sind, ein 365stel ihres Vermögens in Wiener Würstchen (egal ob aus Schein, Rind oder Soja) zu investieren. Und die dann alle vor laufender Kamera zu essen.

Hm. 

Ich kann mir vorstellen, dass sehr viele Menschen an diesem Tag nicht satt werden würden. Klingt nicht nach Wohlstand.

Ich kann mir auch vorstellen, dass einige Menschen an diesem Tag wegen Überfressung krepieren würden.

Ganz ehrlich: Diesen Sozial-Schmarotzern würde ich es echt gönnen.

Wirtschaftsliberalismus klingt nach Adam Smiths "The Wealth of Nations".

Smith war nicht echt blöd. Verglichen mit seinen Fans. 

Aber Ökologie war ein Thema, das definitiv jenseits seiner intellektuellen Reichweite lag (Wieso sollte man einem Industriellen verbieten, Blausäure einfach in den örtlichen Bach abzuleiten?).

Er selbst machte zur klaren Grundlage aller seiner Theorien, dass jedes Kind - egal aus welchem Elternhaus - eine optimale Ausbildung erhält.

In Gesellschaften, in denen das nicht erfüllt wird, weil z.B. Kinder reicher Eltern Vorteile durch bezahlte Nachhilfe (mein Job!) haben könnten, sind seine Theorien also laut ihm selbst völlig unangebracht.

Klar gibt es Menschen, die dies und das sagen.

Einige sagen, je flacher die Erde, desto einfacher ist es, ein Haus zu bauen.

Die Erde ist trotzdem keine Scheibe.

Grüße,

Tanja 

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Ganz einfach gesagt gibt es mehr Wohlstand im Wirtschaftsliberalen Markt.

Einfaches Beispiel:

Hans ist Vorstand einer Firma und stellt Jörg ein.
Die Firma wird von der sozialen Marktwirtschaft kontrolliert.
Hans muss Mindestlohn zahlen und sein Einkommen ist limitiert.

Hans verdient 100000€ im Monat,
Jörg bekommt 2000€ im Monat.

Durch die hohen Lohnkosten kann Hans nicht genug Profit erwirtschaften um zu expandieren.

Jetzt dasselbe in der Liberalen Wirtschaft.

Hans stellt Jörg und Tina ein.
Hans verdient 200000€,
Jörg 800€
Tina 800€.

Der Betrieb produziert billig und setzt viel ab. Dadurch kann Hans expandieren, mehr produzieren, mehr absetzen und sich selbst eine fette Prämie zahlen.


Ende vom Lied: Die liberal geführte Firma macht mehr Umsatz und mehr Profit. Jörg und Tina aber haben gelitten, da der ganze Profit an ihren Chef geht.


(Beispiel stark vereinfacht und nicht ganz wissenschaftlich korrekt. Trotzdem anschaulich. Mea Culpa)

Woher ich das weiß:Hobby – Freizeitphilosoph
Worgos11 
Fragesteller
 01.12.2017, 17:13

Ja also Wohlstand für wenige Freiheit für wenige muss es heissen.

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steefi  01.12.2017, 19:27

"Der Betrieb produziert billig und setzt viel ab. Dadurch kann Hans expandieren, mehr produzieren, mehr absetzen und sich selbst eine fette Prämie zahlen."

Nur daß Hans und Tina dann kein Geld mehr haben um die Produkte die sie herstellen kaufen zu können. Also nix mit mehr produzieren und mehr verkaufen.

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Ich denke die Frage lässt sich nicht eindeutig mit ja und nein beantworten.

Ja grundsätzlich zum Kapitalismus, ergo der Produktionsmittel in privater Hand, dem freien Handel nach Angebot und Nachfrage.

Es gibt jedoch Bereiche die, wenn sie strikt nach dem Argument der Wirtschaftlichkeit durchgeführt würden, nicht funktionieren oder gar zu großer Ungleichheit führen können. Nein zur Privatisierung in diesem Bereichen.

Frei in Was, frei für Wen? Das gilt es erstmals abzuklären.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun
"Je freier der Markt desto freier die Menschen?"

Wer hat denn einen so blöden Satz gesagt? Das soll Liberalismus sein? Das ist eine verkorkste Vorstellung von Leuten, die außer Vorurteilen von liberalen Ideen keinen blassen Schimmer haben. Wenn überhaupt, lautet die richtige Version: Je freier die Menschen, desto freier auch die Märkte. Je verantwortungsvoller die Menschen, desto verantwortungsvoller die Märkte. Je verantwortungsvoller und umsichtiger die Politiker, desto egalitärer die Märkte. Die Märkte sind theoretische/reale Orte, auf denen Menschen handeln. Es sind die Menschen, die Moral und Umgang miteinander bestimmen. Dazu kann ich nur wieder den guten Emmanuel Kant zitieren (Was ist Aufklärung):

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, .... , dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein." Noch bequemer ist es, dumm und mit Vorurteilen gespikt daher zu babbeln. 

Alle dirigistischen Wirtschaftsformen, ob im Feudalismus oder im Sozialismus, es gab wenige Superreiche und Mächtige und alles bestimmende Funktionäre und eine große Masse sehr armen Volks. Dass auch eine liberale Wirtschaft menschliche Mängel nicht ausschließen kann, hat niemand behauptet, aber sie werden eher ausgeglichen als in zentralistischen Systemen, in denen die Kritiker von Mängeln nach Gulag wandern. Oh ja, es ist ein Leichtes, den Himmel zu fordern, wenn man selbst nicht mal Ansätze für Engelsflügel hat. 

Mach mal die Augen auf, wohin es die gut ausgebildeten Migranten zieht, wenn sie neue Chancen suchen auf ein besseres Leben, und statt auf den Himmel zu warten auch was dafür tun wollen. Die Gebildeten mit Wissen zieht es immer noch in die USA oder nach Kanada oder Australien. Nach Deutschland werden sie mit der sozialen Wurst gelockt und es kommen die, die in die Sozialsysteme streben. Die Klugen machen einen Bogen um Deutschland, weil sie von ihrer Leistung etwas haben wollen, statt nur einem Verteilerwahn zum Opfer zu fallen. Freiheit ist eine Münze mit einer für viele sehr hässlichen Gegenseite, und die heißt VERANTWORTUNG. "Es ist ja so bequem, unmündig zu sein!"