James N. Frey - "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" lesenswert?
Irgendwann mal habe ich dieses Buch mitgenommen, aber nie gelesen.
Ist es seine Zeit wert (nicht das Geld, das ist schon futsch)?
In den Rezensionen las ich, es sei nicht in allen Bereichen gut gealtert (die Anforderungen an einen guten Roman ändern sich schließlich mit der Zeit).
3 Antworten
Das Buch beschreibt genau das, was der Titel sagt: "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt."
Dieses Wissen hilft aber nicht beim eigentlichen Schreibprozess. Er schreibt viel über Charakter- und Plotentwicklung und hat auch einige Tipps, wie man auf einer Metaebene mit den Figuren spricht und Probleme angehen kann. Im Prinzip zeigt er auf, wie er seine Romane entwickelt und die Methode funktioniert, für ihn.
Was nicht gelungen ist, ist dass er keine Tipps aufzeigt, wie man gute Sätze schreibt bzw. Szenen beschreibt und das macht das Buch etwas altbacken. Ist aber nicht weiter schlimm. Ein Buch reicht in der Regel auch nicht, um alles über das Schreiben zu lernen. Du musst halt schreiben.
Sehr empfehlenswert ist "Vier Seiten für ein Halleluja" von Hans Peter Roentgen. Hier zeigt er auf, welche typischen Fehler es gibt und wie man diese vermeiden kann. Dazu gehören auch Tips zur Umsetzung des Textes.
Hilfreich fand ich auch Randy Ingermansons Tipps, dem Begründer der Schneeflöckchen-Methode, wie man einzelne Absätze gestalten kann. Wende das aber nicht mehr an, weil es mir zu eingeschränkt war.
Ansonsten schau dir mal Tipps zum lebendigen Schreiben und Schreiben mit allen Sinnen an. Bookfox hat einen sehr guten englischsprachigen Kanal über das Schreiben. Da gibt es auch Tipps zum Schreiben guter Sätze. Beispielsweise den Einsatz starker Begriffe oder der Einsatz von Begriffen in einem ungewöhnlichen Kontext.
Es ist eines der besten Bücher zu dem Thema. Das sage nicht nur ich, sondern auch ein Freund, dem ich dieses Buch empfohlen habe. Ich kann auch die Fortsetzung empfehlen:
Was unterscheidet die Fortsetzung hier vom Erstlingswerk?
Geht er da auf andere Aspekte ein oder war sein erstes Buch unvollständig?
Also ich habe es vor einigen Jahren mal gelesen und fand es gut. Natürlich ändert sich Einiges mit der Zeit, aber Vieles ist auch heute noch genauso wahr wie damals. Tatsächlich hat mich das Buch zumindest sehr motiviert weiter an meinen Werken zu arbeiten. Ob dir das Buch nun hilft oder nicht, hängt aber auch ein wenig von deiner bisherigen Erfahrung und deinem Wissensstand ab. Du bist in meinen Augen kein blutiger Anfänger mehr und Einiges, was in diesem Buch steht, wird dir vermutlich nicht neu sein.
Manche Ansätze sind auch etwas überholt. So braucht ein Buch heute nicht mehr zwingend eine Prämisse. Trotzdem fand ich das Thema darum sehr interessant. Keine haben zu müssen, bedeutet ja nicht, dass man nicht trotzdem eine haben kann.
Solange man Schreibratgeber nicht als Buch mit unumstößlichen Regeln, an die man sich zwingend halten muss, betrachtet, finde ich schon, dass sie sich lohnen. Und "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" von James N. Frey gehört eben zu den absoluten Klassikern in diesem Bereich.
Ich kann dir tatsächlich gar keine Details zu dem Buch mehr wiedergeben, dafür ist es zu lange her, dass ich es gelesen habe, aber ich würde ihm schon eine Chance geben.
Liebe Grüße
Danke dir! Kennst du zufällig ergänzende Literatur, die eben genau bei der sprachlichen Ausgestaltung bzw. eben wie man einzelne Szenen beschreibt und gute Sätze findet?
Da ich mich derzeit akut in der Planungsphase befinde, finde ich das so ganz gut, aber das letztliche runterschreiben könnte ein Thema noch werden ...