Jakobsweg - wer ist ihn schon gelaufen?
was war der Anlasse, dass Ihr Euch auf den Weg gemacht habt?
wie ging es Euch dabei?
wie habt Ihr Euch gefühlt?
wie lange habt Ihr gebraucht?
wart Ihr alleine unterwegs oder hattet Ihr eine Begleitung?
5 Antworten
ich bin 2016 von Burgos aus gestartet und den Camino Frances bis nach Santiago marschiert. Hat mich knapp 2 Wochen gekostet, bis ich schließlich angekommen bin.
Auf dem Weg habe ich zwar wen kennengelernt, aber in Santiago angekommen bin ich dann schließlich doch solo. Ist, wie ich finde, auch okay. Entlang des Weges, in den vielen Herbergen, Lokalitäten und Co. trifft man immer wieder Leute, begegnet einander, unterhält sich, tauscht sich aus. Wirklich allein ist man da nie.
Und ja, es ist ein Erlebnis, das ich wirklich JEDEM ans Herz lege, es im Leben einmal zu machen. Man kommt an seine Grenzen - sowohl körperlich, wie auch geistig.
Bei mir war es zunächst eher Zufall. Ich bin den Jakobsweg gelaufen, weil mich Kunst und Kultur im norden Spaniens interessiert hatten. Auf meinem Pilgerweg hatte ich viel Zeit um über mich nachzudenken. Das hat sehr viel bei mir ausgelöst.
Inzwischen bin ich in Spanien sehr viele Jakobswege gelaufen und jedesmal bin ich von neuem fasziniert. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass die Entschleunigung und die Einfachheit des Tagesablaufs etwas ist, was mich erdet und mich zum Ursprung meines seins zurückführt.
Falls du mehr über die einzelnen Jakobswege wissen möchtest, hier eine tolle Auflistung der einzelnen Caminos und der dazugehörigen Jakobsweg Länge.
Leider noch nicht würde ihn aber sehr gerne mal (wahrscheinlich alleine) mit einem Gravelbike vom Dom zu Speyer aus fahren(ca. 3100km). Route wäre über euroVelo Radwege.

Ja, zu Fuß wäre auch was feines (und schon mal ohne Fahrrad ca. 1500EUro günstiger in den Anschaffungen), jedoch bin ich mir nicht sicher ob ich die 110Tage aufbringen kann ;)
Es gibt viele, die laufen ihn nur zwei oder drei Wochen. Da würde ich abraten, weil in den ersten Tagen/Wochen braucht der Körper eine gewisse Umstellung. Er wird an vielen Stellen schmerzen und mit Schmerzen kann man den Weg nicht so richtig genießen. :-)
Ja egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Meine Plan wäre dann schon Richtung ganz oder gar nicht.
nicht nur das - man muss noch bedenken, dass man mit dem Rad dann ja IRGENDWO eine Unterkunft braucht.
Bei den Herbergen gibt es eine fixe Prioritätenliste, wie die Betten verteilt werden. Einzelpilger stehen bei dieser ganz oben, danach kommen dann Paare bzw. kleine Gruppen, dann kommen größere Gruppen und zum Schluss - Sprich: Auf dem LETZTEN Platz - kommen die Radpilger, da von denen erwartet wird, notfalls noch 5-10 Kilometer weiter zu fahren.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass je nach Jahreszeit die Herbergen eh schon überlaufen und auch etliche Pensionen (die es in manchen Orten auch noch zusätzlich gibt) auch nicht sooo viele Betten haben, wird man entlang des offiziellen Weges nur schwerlich eine günstige Übernachtungsmöglichkeit finden.
Ich glaube da überschätzt jemand mein Budget ;) Ich würde meistens versuchen im Freien zu Zelten (die Illegalität ist mir bewusst) um Geld zu sparen.
naja, in Sachen "wildcampen" versteht man in Spanien GAR KEINEN Spass. Und wenn du schnell wieder in Deutschland sein willst oder ein spanisches Gefängnis einmal von innen kennenlernen willst, dann kannst du das genau so machen.
und nur zur Info: Eine ehrenamtlich geführte oder kirchliche Herberge kostet keinen fixen Betrag für die Übernachtung, sondern gibt lediglich eine Empfehlung, was man geben SOLLTE - die haben dann ne Spardose auf der Theke stehen, wo jeder anonym seinen Betrag einwerfen kann.
Die "privaten" Albergues liegen preislich bei zwischen 7 bis 12 Euro die Nacht - und für ein paar Euronen mehr bekommt man noch Abendessen mit Wasser und Wein bis zum Abwinken.
In Spanien kann man ja nochmal übergeben aber die ganze Strecke davor. Zudem ist ja wildcampen nicht gleich wildcampen. Wenn ein paar Jugendliche mit ihrer Boombox nachts im Wald Party machen und am Ende noch Müll da lassen ist das ja nicht das selbe wie eine Person mit Zelt oder Tarp die still und heimlich wild campt.
War schon dort und war angewiedert von der Vermarktung und dem Kult darum.
Mal abgesehen davon, dass kein Schwein wirklich weiß, wo das Grab dieses Apostels wirklich ist. Es gibt außer der Bibel selbst keinerlei Zeugnisse für seine Existenz und seinen Aufenthaltsort.
Danke, also ist es nicht so erstrebenswert, da loszupilgern...
Die letzten 100km sind in der Tat ein Graus.
Das schönste Erlebnis für mich war, nach 3000km am Meer (Finisterre) anzukommen. Das ist nochmal ca. 3 Tagesmärsche (100km) westlich von Santiago.
Jau, habe ich gesehen. Habe Freunde besucht, die ein paar Kilometer neben Santiago de Compostela leben. Was da so alles vorbeigezogen ist, mitten in der nacht laut singend, Kreuze vor sich hertragend ... Hiiiilfe! Und tagsüber die ganzen Souvenierhändler. Aaaarrrgghh!
Bin übrigens selbst katholisch, aber sowas ist einfach nur krank.
Jeder Spanier sollte die letzten 100 km halt mal in seinem Leben gegangen sein. Von daher sind auf diesen letzten 100 km alle möglichen Leute anzutreffen, und eben auch seeehr viele, die mit Pilgern oder einer religiösen Erfahrung absolut nichts am Hut haben. 🤷♂️
Und ich kenne ausreichend Spanier, die dort garantiert in ihrem ganzen Leben nicht ein einziges Mal auftauchen werden, ob katholisch oder nicht.
Hape Kerkeling - und er hat ein Buch darüber geschrieben: Ich bin dann mal weg
Amüsant.
Wenn ich Dir was empfehlen darf: Mach ihn zu Fuß. Als Radfahrer kommst du kaum in Kontakt zu anderen Menschen und das ist eigentlich das Interessante am Camino.
Aber klar, jeder hat seine eigene Art, den Weg zu "gehen". ;-)