Ist vegan sein ein Luxus?

7 Antworten

Veganismus ist ein Luxus ja. Dabei geht es auch nicht nur um den fehlenden Fleischkonsum sondern die Ersatzprodukte für alles was man eben isst.

Milchalternativen sind teurer als normale Milch, Käsealternativen, fleischalternativen. Ersatzprodukte für Eier sind teuer. Es ist nicht unmöglich und viele leben auch ohne ersatzprodukte aber für einen Normalo Veganer kann es sehr teuer sein und ist daher etwas, was meistens nur Menschen tun können die alleine leben, einen gut bezahlten job haben und gut versorgte Familien. Eine Familie die Geld vom Amt bezieht wird sich nicht die teuren veganen Produkte leisten können. Hackfleisch kostet das Pfund 4 Euro. Das Pfund veganen Hack um das dreifache.

Nichtmal unbedingt Menschen die Sozialhilfe beziehen, auch Menschen mit geringem Einkommen.


anne147  26.10.2022, 21:19

ähmm - ich hatte nie wirklich geld übrig (tierversorgung, spenden) und lebe seit ca 10 jahren von aufgestockter kleinrente. und seit > 30 jahren vegan und es geht gut!

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KatiPl  14.10.2022, 15:13

Das stimmt nicht! Geh mal einkaufen Milch ist teilweise inzwischen teurer!

Zumal Vegane Ernährung nicht aus Ersatzprodukten besteht. Das sind Zusätze die man essen KANN. Eine vegane Ernährung ist sogar günstiger, wenn man es richtig macht.

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Mugua  11.10.2022, 14:50

Ich glaub, du hast wenig Ahnung von tatsächlich veganer Ernährung.

Ich greif nur einen einzigen Punkt raus: Milch. Klicke bitte mal auf folgenden Link und guck dir die Preise an: https://www.aldi-sued.de/de/produkte/produktsortiment/kuehlung-und-tiefkuehlkost/milchprodukte/milch.html

Hafermilch ist genau 10 Cent teurer als die billigste Vollmilch. Die meiste Milch ist teurer.

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anne147  26.10.2022, 21:15
@Mugua

und wenn tierliche und pflanzliche milch gleich besteuert würden, sähe das NOCHmal anders aus... . höchste zeit, daß die steuer für pflanzliche alternativen jeweils an den steuersatz der tierqualprodukte angepaßt werden!

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wunschname0302  11.10.2022, 14:40

Glaube Du verwechselt vegane Ernährung etwas zu sehr mit veganen Ersatzprodukten. Das geht auch ohne, und ist dann eher günstig.

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Hallo. Luxus ist es bestimmt nicht, ein Luxusproblem schon. Jedenfalls wenn man global argumentiert, da sind unsere Probleme m. E. meistens "Luxusprobleme". Die Argumentation, Vegane Ernährung quasi mit Dekadenz gleichzusetzen, finde ich jedenfalls nicht sehr überzeugend. Denn was spricht dagegen?

Wenn man sehr spezielle und teure Nahrungsmittel kauft, dann ist das - vegan oder nicht vegan - durchaus ein Luxus.

Es gibt Grundnahrungsmittel, die auf den Speisezettel jedes Menschen passen: Mehl, Haferflocken, Gemüse und Obst der Saison, Zucker, Reis, Nudeln, Öl, Kakao, Apfelmus, Nüsse, Kartoffeln, ...

Diese stockt man dann auf mit Milch, Eiern und Fleisch oder eben veganen Ersatzprodukte.

Viele Veganer kaufen billige Produkte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu, Quinoa, Leinsamen etc.), die von nicht-veganen Menschen oft nur sehr eingeschränkt verzehrt werden. Alle diese Lebensmittel sind aber billiger als Fleisch.

Vegane Ersatzprodukte die das Original imitieren sind hingegen oft teurer als das Original. Hieraus entsteht wahrscheinlich die verbreitete Annahme, vegan sein sei teurer.

Aber das ändert sich zunehmend. Vegane Produkte werden zunehmend konkurrenzfähig - erst gestern habe ich im Supermarkt Fischstäbchen und vegane Gemüsestäbchen derselben Marke nebeneinander im Regal gesehen - die Fischstäbchen kosteten rund 10€/kg, die veganen Stäbchen nur 7€/kg.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialer Dienst (Jugendamt)
es gibt Leute die einem vorwerfen, dass Vegan ein Luxusproblem ist.

Ist es. Ein Luxusproblem zu haben bedeutet, dass man sich mit Dingen beschäftigen kann, die für andere undenkbar sind.

Wenn ich mir einen Ferrari kaufen will und ich mich absolut nicht entscheiden kann, in welcher Farbe ich den kaufen soll, dann habe ich ein Lusuxproblem.

Was haltet ihr davon? Ist das berechtigt?

Nein. Ein Problem wird nicht dadurch beseitigt, dass man es relativiert. Irgendwo wird es immer Menschen geben, die ein noch größeres Problem haben. Ob ich mich vegan ernähre oder nicht hat nichts damit zu tun, wie die Nahrungsversorgung der Menschenin der Sahelzone aussieht. Denen geht es nicht dadurch besser, dass isch Fleisch esse oder dass ich kein Fleisch esse.

Problematisch wird es aber dann, wenn ich eine vegane Ernährung so gestalte, dass ich den Kleinbauern in Mexiko ihre Avocado wegesse oder den Menschen in Bolivien ihren Quinoa esse. Und Avocado oder Quinoa fehlen nun mal in keinem veganen Kochbuch.

Alex

Wer Hunger leidet, ist froh um jeden Bissen Nahrung, also was diese Sicht angeht, stimmt es schon.

Nun gibt es aber auch Naturvölker und Religionen, die auf Fleisch und tierische Produkte verzichten, größtenteils aus den Umweltbedingungen heraus. Ein Volk (ich weiß nicht mehr welches, aber ich hab vor Jahren mal nen spannenden Artikel drüber gelesen) lebt sogar frutarisch, aus Respekt vor dem Leben.

Bei uns leben aber weder entsprechende Naturvölker, noch schreibt es uns irgendeine Religion vor, was wir zu essen haben, entsprechend ist Veganismus hier Luxus, nicht mehr, nicht weniger. Man kann sich eben leisten so zu leben, auch wenn man es nicht müsste. Kann man aber auch genauso gut auf jede andere Ernährungsweise hier übertragen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Chronische Erkrankung, wodurch ich auf Ernährung achten muss