Ist Schüchternheit eine Schwäche?
26 Antworten
Schüchternheit sind Ängste. Wenn man Angst als Schwäche bezeichnet, dann ja. Ich denke es ist vor allem eine Charaktereigenschaft. Vielleicht bist du ja schüchtern, weil du empfindsamer bist als andere. Das kann auch Ängste auslösen.
Nicht jeder muss in seinem Leben im Rampenlicht, im Mittelpunkt einer Gruppe oder als deren Anführer enden. Nicht alle mögen laute Menschen, die sich immer nach vorne drängen. Es ist ok schüchtern zu sein.
Man kann trainieren, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten kann, vor allem auch im Beruf, wo es manchmal wichtig ist, dass man sich z.B. vor die Leute hinstellt und irgend etwas referiert. Im Privatleben / Beziehung ziehen sich bekanntlicherweise Gegensätze an. Ich schätze, du wirst mal einen Partner haben, der eher gegenteilige Charaktereigenschaften hat, was sich schlussendlich ja perfekt ergänzt.
Also, es ist eine Frage der Perspektive, ob man es als Schwäche bezeichnet, oder es als Charaktereigenschaft akzeptiert.
Kann man den Schüchternheit von Anfang an beeinflussen?
Also man wird mit der Zeit, negativen Erfahrungen etc schüchtern.
Kann man da irgendwas machen oder passiert Schüchternheit automatisch ohne es in der Hand zu haben?
Schwer zu sagen. Bei mir war es sicherlich meine introvertierte Mutter, die mir gewisse Gefühle/Ängste unbewusst weitergegeben hat. Vielleicht hatte ich auch schlechte Erlebnisse als Kind mit anderen Menschen, an die ich mich nicht errinnern kann. Vielleicht wurde ich mal ausgelacht, oder gemobbt, wie Kinder halt so sind.
Ich denke schon, dass negative Erfahrungen das beeinflussen. Es passiert dann einfach. Man ist verletzlich, kann sich nicht wehren, man ist vielleicht von Natur aus eher zurückhaltend.
Damals kannte ich mich noch nicht so gut, dass ich verstanden hätte, was mit mir los ist.
Heute weiss ich von mir, dass ich per Definition hochsensibel bin, was gewisse (soziale) Ängste natürlich gut erklärt. Ich denke, um schüchtern zu werden, braucht es eine gewisse Sensibilität/Empathie.
Auch wenn die Frage alt ist, möchte ich sie beantworten.
Meiner Meinung nach ist Schüchternheit definitiv eine Schwäche.
Als schüchterner Mensch (und ich bin selber einer und gebe mein bestes mich mehr zu öffnen) hat mehr wesentlich mehr Blockaden als jemand der nicht schüchtern ist.
Beispiel:
Wo andere Leute ihre Präsentation flüssig vortragen, stammelt man etwas vor sich und/oder lässt die Struktur gegen die Wand fahren, obwohl man sich schon ganze Zeit versucht hat sich davor zu strukturieren, nicht in Panik zu verfallen und sich Mut zu machen.
Gerade wenn Verantwortung auftaucht wird es auch schwieriger und Kommunikation läuft mit jemanden der schüchtern ist eher schwieriger als einer der offen ist.
Auch ist die Ausstrahlung eine andere. Jemand der flüssig und sauber redet und total selbstsicher ist hat die Ausstrahlung: Der hat Bock für den Betrieb zu arbeiten! Er wird gut zurechtkommen!
Jemand der Schüchtern ist, wird wohl nicht so eine starke Ausstrahlung haben und da können auch nochmal Selbstzweifel wie: Schaffe ich mich in der Probezeit trotzdem gut zu vermarkten? Was wenn nicht? Was auch eine Existenzangst auslösen könnte.
Höchstwahrscheinlich bin ich ein Extrembeispiel, allerdings allgemein gesprochen fällt einen die Kommunikation was schwerer (aber dafür hält man sich eher zurück und überdenkt jede getroffene Aussage (wenn die Angst nicht anders mitmischt)) es kommt auf den Grad der Schüchternheit an die man selbst hat. Mache haben z.B. damit gar keine Probleme.
Nein. Es ist eine häufige und normale Charaktereigenschaft, die nur die nicht Schüchternen als Schwäche einstufen.
Wäre es in der Gesellschaft komplett akzeptiert, wäre es auch keine Schwäche mehr.
Und noch eine Frage, kann man sich Schüchternheit aneignen, als lernen schüchtern zu sein?
Nein. Schüchternheit ist ein Gefühl, keine Verhaltensweise. Wenn man sich nicht so fühlt, ist man es auch nicht. Aber bestimmte Ereignisse können einen schüchterner machen.
Und warum ist diese Charaktereigenschaft ,,normal"?
Warum findest du, dass es normal ist?
Weil es für den Menschen normal ist, gewisse Hemmungen zu haben. Ängste sind nützlich und gehören zum Leben dazu. Fast jeder Mensch ist zum gewissen Grad schüchtern.
1. Superbia
Hochmut (Stolz, Eitelkeit, Übermut)
2. Avaritia
3. Luxuria
Wollust (Ausschweifung, Genusssucht, Begehren, Unkeuschheit)
4. Ira
Zorn (Jähzorn, Wut, Rachsucht)
5. Gula
Völlerei (Gefräßigkeit, Maßlosigkeit, Unmäßigkeit, Selbstsucht)
6. Invidia
7. Acedia
Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Überdruss, Trägheit des Herzens)
Das sind nun die "sieben Todsünden" oder Laster. Was trägt das zur Beantwortung der Frage bei, ob Schüchternheit eine Schwäche sei?
Ich merke nur, dass Schüchternheit nicht dabei ist, und dass alle Todsünden bei demjenigen, der sie ausübt, so gar nicht mit Schüchternheit vereinbar sind.
Deswegen ist Schüchternheit aber noch keine Tugend. Sie ist schon tendenziell eine Schwäche.
Aber jede Eigenschaft hat mehrere Seiten. Und so kann Schüchternheit auch mit den Generaltugenden Temperantia und Prudentia zu tun haben, wenn auch nicht gerade so viel mit Fortitudo.
Ja das ist sie in jedem Fall.
Ein schüchterner Mensch setzt sich und seine Ansprüche nicht durch, behauptet sich nicht, läßt sich beiseite schieben und greift nicht zu wenn sich die Gelegenheit bietet.
Ein schüchterner Mensch ist nie der Erste, nicht einmal gleichberechtigtes Mitglied einer Gruppe, er stellt sich aus Angst selbst zurück, unter Andere.
Schüchternheit ist eine überwindbare Schwäche - so man nur WILL.
Komisch. Ich als Schüchterner Mensch war immer der Erste meiner Gruppe 🤔
Kommt vlt. auf die Gruppe an, dass Schüchteren nicht gleichberechtigt in einer Schlägergruppe sind, sollte klar sein.
Man sollte halt nicht alle Schüchternen in ein Topf werfen!
Die erste kluge Antwort.