ist rettungssanitäter ein guter job?

6 Antworten

Ob Rettungssanitäter "ein guter Beruf" ist, dass kommt sehr stark auf den individuellen Menschen, seine persönlichen Ansichten an. Man muss es daher für sich selber herausfinden.

Die "Schattenseiten" des Berufes sind die hohe Verantwortung, die starke körperliche Belastung (zum Beruf gehört nicht nur der medizinische Part sondern immer auch der Transport der Patientinnen und Patienten, was nicht selten bedeutet, dass man 100 Kg über mehrere Stockwerke trägt) und der Schichtdienst. Dass ist sehr häufig auch für eine Partnerschaft eine Belastungsprobe, denn Rettungsdienstpersonal arbeitet an den Wochenenden, in der Nacht, an den Feiertagen inklusive Weihnachten und Silvester (Neujahr) und zumindest an manchen Rettungswachen in Früh- und Spätdienst. Stell dir vor, deine Partnerin oder dein Partner arbeitet jeden Tag von 9.00 bis 17.00 Uhr im Büro, du hast Frühdienst, also klingelt dein Wecker nachts um 4.00 Uhr, sie/ er wird mit wach, obwohl sie/ er erst um 7.00 Uhr aufstehen muss. An den Wochenenden sitzt sie/ er teilweise alleine zu Hause, weil du am arbeiten bist, ihr könnt nicht jeden Abend gemeinsam zu Abend essen und gemütlich vor dem Fernseher sitzen, weil du am arbeiten bist. Auch wenn man später mal gemeinsam eine Familie gründet und Kinder hat, kann dass sehr hart sein, denn ich kenne keinen Kindergarten, der bis Mitternacht geöffnet hat.

Kurzum, der Beruf kann sehr erfüllend sein, er kann aber auch gleichzeitig sehr belastend sein und weißt einige "Schattenseiten" auf, die man kennen sollte.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Es kommt drauf an, was du unter einem "guten Job" verstehst.

Dem einen Menschen reicht die moralische Erfüllung, dem anderen muss dicke Kohle ohne jegliche Anstrengung in den Schoß fallen.

Für einen 3 1/2 monatigen Lehrgang verdient man als RS schon ganz ordentlich, meine Kollegen (jetzt Mal nur auf die RS bezogen, gehen mit 1.800 bis 2.000€ nach Hause.

Der Beruf ist abwechslungsreiche und man kann sehr differenziert arbeiten. Allerdings nimmt die Belastung in den letzten Jahren immer mehr zu: die Einsatzzahlen explodieren förmlich, die wenigsten Einsätze sind echte Notfälle, für die man ja nun ausgebildet wird. Oben drauf kommen Beleidigunungen, Angriffe und ähnliches.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das Kommt sehr auf deine Persönlichkeit an, und darauf welche Grundausbildung du hast. Wenn du einen hauptschulabschluss hast, ist der RS ein sehr guter Job weil du mit wenig Ausbildungszeit einen recht guten Verdienst bekommst- und mit einer längeren Ausbildungszeit nicht so viel mehr drin wäre. Mit Abitur hast du Chancen auf sehr gute Ausbildungen, die am ende deutlich besser Bezahlt werden- z.Bsp auch den Notfallsanitäter.

Wenn du jemand bist, der sehr gern flexibel auf Situationen reagiert, der keine Regelmäßigkeit braucht und der viele Informationen gleichzeitig aufnehmen und verabeiten kann und auch eher wenig ängstlich ist, dann kann es sein, dass der RS ein sehr guter Job für dich ist.

Verabeitest du Informationen eher in der Tiefe, magst regelmäßige Abläufe und hast ein eher zurückhaltendes Temperament, wirst du dich im Rettungsdienst wahrscheinlich nicht so wohl fühlen.

Hi,

grundsätzlich muss man festhalten, dass es im Rettungsdienst unterschiedliche Qualifikationsstufen und dementsprechend unterschiedliche Tätigkeitsschwerpunkte gibt.

Darüber hinaus muss man sich die Frage stellen: was ist aus deiner Sicht ein guter Job?

Wie alle Berufe hat auch die Arbeit im Rettungsdienst Vorteile und Schattenseiten, die man auch beide betrachten muss.

Wer Abwechslung und Verantwortung mag, gleichermaßen selbstständig und im Team arbeiten kann, Entscheidungen treffen kann, sich schnell auf dynamische Situationen und unterschiedlichste Menschen einstellen kann, physisch wie psychisch überdurchschnittlich belastbar ist und eine "sinnstiftende" Tätigkeit will: derjenige kann im Rettungsdienst durchaus richtig sein.

Wer maximal 38,5-Stunden arbeiten will, warm und trocken sitzen will, einen planbaren Feierabend, stets freie Wochenenden und Wochenfeiertage und keine Wechselschicht haben möchte, Struktur und Planbarkeit bevorzugt, auf eine großzügige Bezahlung oder eine große Karriere aus ist - sollte sich etwas anderes suchen.

Man kann im Rettungsdienst definitiv sehr niedrigschwellig einsteigen (Qualifikation zum Rettungssanitäter: 520-Stunden-Lehrgang) und damit durchaus ordentlich verdienen, wie iwaniwanowitsch bereits vorgerechnet hat. Für Dauer und Umfang der Ausbildung ist das durchaus annehmbar - allerdings auch mit allen, auch negativen, Arbeitsbedigungen, die der RD nun einmal mit sich bringt.

Empfehlung

Wenn man sich für die rettungsdienstliche Arbeit interessiert und seine berufliche Zukunft dort vermutet, sollte man zumindest vorab ein Praktikum absolvieren.

Wenn man langfristig seine berufliche Zukunft im Rettungsdienst sieht, wird man mittelfristig nicht um die Ausbildung zum Notfallsanitäter (dreijährige Ausbildung) herumkommen.

Fazit

Die Arbeit im Rettungsdienst hat Höhen und Tiefen wie jeder andere Job auch. Ob es das "Richtige" oder ein "guter Job" ist, hängt von der subjektiven Beurteilung und den eigenen Ansprüchen ab.

Ich habe meine Entscheidung auch nach einigen Jahren im Rettungsdienst nicht bereut - ich kenne allerdings auch mehr als genug Leute, die ihre berufliche Zukunft dann doch woanders gesucht haben.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Ein sehr wertvoller Job, aber auch sehr anstrengend, da oft im Einsatz!