Ist Notfallsanitäter ein zukunftssicherer Job?
Ich habe letztes Jahr meinen Abschluss gemacht und mache jetzt ein FSJ. Nächstes Jahr allerdings würde ich gerne, wenn alles klappt, eine Ausbildung zum Notfallsanitäter (oder Rettungssanitäter) machen. Meine Eltern sagen aber, dass der Job keine Zukunft hat. "Alles, was nicht mit IT zu tun hat, wird aussterben." -》 Vater
Was meint ihr? Weil ich würde echt gerne Notfallsanitäter werden.
9 Antworten
Ich denke es ist ein zukunftssicher Job, da Erstversorgung bei Unfällen sehr wichtig ist. Das können nicht Machinen usw. ersetzen. Allgemein werden Jobs in Richtung Medizin wahrscheinlich immer benötigt werden, denn dort wo Menschen sind gibt es auch Unfälle und Krankheiten.
Diese Aussage entbehrt jeglicher Logik: solche Berufe in der Grundversorgung, also Polizei, Feuerwehr, Landwirtschaft, Bildung, Medizin, Ver- und Entsorgung, Mobilität, Handwerk etc werden immer gebraucht, allerdings unterliegen sie einem Wandel. Das sieht man am Beispiel des NFS: früher war der Rettungsassistent der Fachberuf, heute ist er der Notfallsanitäter. Man muss also mit dem Wandel mithalten oder wird überholt. PRINZIPIELL ist die Arbeit im Rettungsdienst immer mit einer sicheren Zukunft verbunden, ich kann mir keinerlei Grund vorstellen, warum es in der Zukunft keinen Rettungsdienst mehr braucht, ganz im Gegenteil: wir werden für jeden "Scheiß" gerufen, die Einsatzzahlen steigen rapide an. NFS werden an jeder Straßenecke mit Kusshand und rotem Teppich gesucht.
Ob der Job in der Zukunft allerdings erfüllend ist, zweifle ich an. Die meisten Kollegen haben nach ein paar Jahren keinen Bock mehr oder sind kaputt, weil wir von "der Gesellschaft" als Fußabtreter genutzt werden.
Fazit:
-objektiv betrachtet hat der Beruf definitiv Zukunft, wenn man flexibel ist,
-subjektiv: ob die Arbeit für eine einzelne, bestimme Person die Erfüllung ist und wir das Berufsleben jenseits der 50 wird, wage ich negativ zu prognostizieren.
Meine Rede. Ich tue im Ruhrgebiet Dienst, hier ist es nicht anders. Es gibt teilweise Wochen, ohne einen Notfall zu sehen.
Ich sag's jetzt mal ganz platt: Krank wird immer irgendwer werden, Unfälle werden immer passieren und auch medizinische Notfälle wird es immer geben. Das Geschäft mit Gesundheit, Tod und Ernährung wird nie aussterben - solange es Menschen gibt. Und danach kann's uns ja herzlich egal sein.
Was meint denn dein werter Herr Papa, wie die Notfallversorgung in Zukunft aussieht? Die Drohne bringt den Roboter zur Herzdruckmassage? Hör nicht auf ihn. Den Unterschied zwischen gut gemeint und gut gemacht ist vielen Eltern im Hinblick auf die Berufswahl der Kinder nicht klar.
Wenn du gerne Notfallsanitäter werden möchtest, dann mach das. Wenn du auf was anderes Lust hast, dann mach das. Aber such dir einen Beruf, der deinen eigenen Interessen entspricht.
Geistesberufe werden in 30 Jahren nicht mehr relevant sein. Bankangestellte, Verwaltung, Leute die am Band arbeiten etc. wird alles in Zukunft maschinell übernommen. Das Handwerk und Soziale Berufe werden dafür blühen
Hi,
Ist Notfallsanitäter ein zukunftssicherer Job?
Stellen wir doch einfach mal eine Grundsatzüberlegung an:
- Wird es anhaltend "Nachfrage" oder "Kundschaft" geben? Ja - die Gesellschaft altert, gesundheitliche Probleme nehmen zu, der Bedarf an medizinischer Versorgung steigt, schon heute steigen die Einsatzzahlen mehr oder weniger kontinuierlich an.
- Kann man den Beruf "wegrationalisieren"? Nein - es ist nicht einmal absehbar, dass über irgendwelche anderen Varianten die Tätigkeit eines Rettungsdienstlers übernommen werden können.
Also ja, der Beruf ist per definitionem zukunftssicher.
Die andere Seite hat iwaniwanowitsch schon genannt: ob man langfristig in der Arbeitswelt Rettungsdienst zurecht kommt und glücklich wird, ist nochmal ein anderes Thema - Schattenseiten gibt es in diesem Berufsfeld (wie in vielen anderen) zuhauf.
Meine Eltern sagen aber, dass der Job keine Zukunft hat. "Alles, was nicht mit IT zu tun hat, wird aussterben." -》 Vater
Dieses Märchen existiert schon seit den 1990ern. Und auch zwanzig bis dreißig Jahre später kann man schon sagen: es hat sich nicht bewahrheitet.
Eher im Gegenteil: die IT ist so weit fortgeschritten, dass man mittlerweile auch hier wieder anfängt, zu rationalisieren.
LG
Kann ich nur bestätigen. Besonders in Großstädten wie Hamburg, Berlin, Köln etc ist diese Entwicklung schon echt alarmierend aber auch irgendwo nachvollziehbar. Für was wir teilweise rausgerufen werden… unglaublich