Ist polygamie unmoralisch?

15 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Was unmoralisch ist oder nicht, entscheidest du.

Und schlimm daran ist gar nichts. Ist sogar was sehr Natürliches. Nicht jeder ist monogam veranlagt.


GegenWelt  10.02.2020, 00:26

Es gibt so etwas wie eine absolute Moral oder aber es gibt überhaupt keine Moral.

0
Spirit528  04.07.2016, 22:26
Was unmoralisch ist oder nicht, entscheidest du.

Das wäre moraler Relativismus, einer der Grundglaubenssätze des Satanismus. Wer so etwas schreibt propagiert also den Satanismus.

Dinge sind moralisch oder unmoralisch. Unabhängig vom Ort des Geschehens und dessen politischer Lage. Und vor allem unabhängig von der solipsistischen Meinung eines Einzelnen.

Doch Polygamie und/oder Polyamorie ist/sind nicht unmoralisch oder unnatürlich. Es ist jedoch dann unmoralisch wenn einer der Partner nichts davon weiß oder nicht einverstanden ist.

1
knallpilz  04.07.2016, 22:29
@Spirit528

"Moral bezeichnet zumeist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppenoder Kulturen."

Meine moralischen Vorstellungen bestimmen, was ich für moralisch halte.

Und wenn die Mehrheit aller Individuen meiner Gruppe mit dem übereinstimmt, ist es gleichzeitig auch die Moral unserer Gruppe oder Kultur.

4
kayo1548  04.07.2016, 22:32
@Spirit528

"
Das wäre moraler Relativismus"

wie viele Kulturen zeigen ist es auch so, dass Moral sehr unterschiedlich ausfallen kann; im Einzelfall zeigen sich sciher ähnliche Tendenzen (was aber kaum verwundert, da unsere biologische Grundlage ja diesselbe ist)

"
einer der Grundglaubenssätze des Satanismus

"

Was hat das mit Satanismus zu tun?

Das es unterschiedliche moralische Vorstellungen gibt und nichts ist, was objektiv besser oder richtiger wäre ist einfach Fakt.

Und wenn du das anders siehst ist das auch nur eine subjektive Wertung deinerseits - du wirst diese kaum als etwas absolutes erhöhen können

"
Dinge sind moralisch oder unmoralisch. Unabhängig vom Ort des Geschehens und dessen politischer Lage. 

"

Wenn dem so wäre - wie kann es dann sein, dass viele Situationen von unterschiedlichen Personen sehr unterschiedlich aufgefasst und bewertet werden?

Das dürfte ja dann nicht vorkommen oder stellst du deine moralische Bewertung über die der anderen?

"
Doch Polygamie und/oder Polyamorie ist/sind nicht unmoralisch oder unnatürlich
"




Unnatürlich keinesfalls; wenn man das mit dem übrigen Primatenreich vergleichst sind wir da irgendwo zwischen Mono- und Polygamie.

"
Es ist jedoch dann unmoralisch wenn einer der Partner nichts davon weiß oder nicht einverstanden ist.

"

sehe ich persönlich genauso

und die Partner derjenigen (was ja relevant ist) dürften es meist genauso auffassen

2

Sie kann sogar sehr moralisch sein. Stell dir vor, ein Krieg dezimiert die Anzahl arbeitsfähiger Männer. Nach dem Krieg stehen die Witwen und Waisen alleine da. In einem Land ohne Sozialwesen müssten sie hungern. Werden sie jedoch von einem Mann geheiratet, der es sich leisten kann, sind sie zumindest finanziell versorgt.


Anonym125213  05.07.2016, 19:41

Also da verar*** dann aber auch einer den anderen und nimmt den jeweils anderen aus. ;-D 

Das ist, als würde ich sagen: 1. Mann für die Kohle, 2. für den Sex und den 3. Mann zum reden und zuhören... 

Ich frage mich jetzt gerade, wie viele Frauen wohl davon träumen. XD 

0
musso  05.07.2016, 21:19
@Anonym125213

vergiss nicht, dass dieses bereits Tausend Jahre her ist. Da gab es noch keine Kindergärten, und die Frauen zogen die Kinder auf und stillten sie. Wie soll eine stillende Mutter den Rest ihrer Kinder beaufsichtigen und ernähren?

Die Frage des TS war ja, ob Polygamie unmoralisch sei. Und nein, das ist sie nicht auf jeden Fall.

Ob man das im Europa des 21. Jahrhunderts braucht und will ist ein ganz anderes Thema!

0
Anonym125213  06.07.2016, 23:29
@musso

Hm, stimmt. 

Aber ich war davon aus, dass er/sie es heute meint. Früher war auch noch die Hexenverbrennung in Ordnung. ^^ 

Alles andere ist ja ohnehin subjektiv. :-)

0

Ich finde ja. Ich glaube dass in unserer individualistischen Gesellschaft keiner mehr nur die zweite Geige oder eine/r von vielen sein wollen würde. Selbst wenn sowas hier erlaubt wäre glaube ich, dass viele Frauen (und auch einige Männer) nur an jemanden klammern und sich mit der Nebenrolle zufrieden geben würden, weil sie entweder heillos verliebt sind oder verzweifelt/ängstlich, sonst niemanden mehr zu finden. Und dafür würden sie dann bis zu jahrelangen Zeiträumen immer wieder einstecken, runterschlucken dass sie allein eben nicht genug sind.

In Gesellschaften in denen das noch zur Tradition gehört wird der Individualismus unterdrückt/von vorn herein unterwürfiger Gehorsam anerzogen. Das wiederum ist sexistisch und moralisch ebensowenig vertretbar, wenn nicht noch weniger.


Anonym125213  05.07.2016, 19:37

Also irgendwie muss ich dir da schon voll Recht geben! ;-)

Sowie du es schreibst, wird es leider meistens der Fall sein. Allerdings kenne ich eine Dreiecksbeziehung, bei der eine Frau zwei Männer hat. Und es funktioniert sehr gut. :-) Hier wurde sich aber auch abgesprochen! 

Ich nehme an, für dich wäre das nichts. Für mich auch nicht. XD Und eben deshalb ist es für uns schwer sich da hineinzuversetzen. Hatte ich auch erst Probleme damit, bin ich ehrlich. :-D

Aber dieses Paar sagte mir etwas, und da muss ich mehr, als Recht geben, der Mensch ist eigentlich nicht monogam. Nicht umsonst wird ständig hier und da betrogen. Egal, ob Mann oder Frau. Da nimmt sich kein Geschlecht etwas. Eine monogame Beziehung ist eigentlich eher "Besitz". Wenn man mal genau und ehrlich darüber nachdenkt... Es stimmt.  ;-)

1
Andracus  05.07.2016, 22:22
@Anonym125213

Interessanter Einwurf! Wobei ich sagen muss dass dieser letzte Absatz wohl eher als philosophische Meinungsfrage als als Feststellung von Fakten gewertet werden sollte, meiner Meinung nach. Ich glaube (und erfahre an Beispielen aus direkter Umgebung) dass man eben doch auch eine Auslegung auf Monogamie feststellen kann, bei manchen Individuen zumindest. Wobei das natürlich auch nicht beweisbar ist... Dass aber Monogamie automatisch mit besitzendem Verhalten gleichgesetzt werden kann, widerlegt meine persönliche Erfahrung ganz klar. Ich verstehe aber, dass dieser Eindruck bei dem Verhalten vieler Paare heutzutage entstehen kann...wie gesagt, interessanter Bericht, und durchaus bedenkenswert! Danke für den Beitrag!

1
Anonym125213  06.07.2016, 17:06
@Andracus

Danke für dein Kompliment. :-)

Wenn man aber mal ganz ehrlich ist, auch zu sich selbst, so ist doch so ziemlich alles egoistisch. Sogar Freundschaften. Klar, es macht unheimlich Spaß und es macht einem auch glücklich, wenn man für andere da sein kann. Aber wann und vor allem warum, ist oder wird man aufopferungsvoll? Weil man vom Gegenüber erhofft, dass dieser genauso für einem da ist, sollte es einem mal schlecht gehen. Das alles ist, so finde ich, ein natürlicher Egoismus, den eigentlich jeder Mensch auslebt. 

Völlig uneigennützig ist keiner, denn es würde unser eigenes Überleben schaden. So meinte ich es auch genau genommen, bei dem Thema "Beziehung". :-D Nur wird dann noch oft der Partner förmlich an die Eisenkette gelegt. Nämlich dann, wenn dieser sich nicht einmal mehr mit gegengeschlechtlichen Freunden oder auch Gleichgeschlechtlichen bei Homo- und Bisexuellen, treffen darf, aus Angst, der jeweilige Partner könnte betrogen werden und somit seinen "Besitz" - deshalb auch das Wort ;-D - verlieren oder sein Ego könnte angekratzt werden. Statt sich dann für seine Liebe zu freuen und es ihm zu gönnen, steht man sich erst einmal selbst am nächsten... 

Ich weiß, klang alles sehr pessimistisch, aber ich trage nun mal keine rosarote Brille. :-D Wenn man sich mal wirklich alles anguckt und auch mal über sich selbst nachdenkt... Hm... 

:-D

0

All das, was freiwillig ist und bei dem sich bewusst abgesprochen wird, finde ich nichts schlimmes dabei. Sprich, was niemandem schadet, an dem störe ich mich auch nicht. ;-)

Unmoralisch wird es allerdings, wenn es aus Zwang ist. 

Das hängt davon ab, wie man "Moral" definiert. 

Gruß, earnest


GegenWelt  10.02.2020, 00:30

Und wie sollte man diese definieren?

0
earnest  10.02.2020, 06:59
@GegenWelt

Das ist - glücklicherweise! - in privaten Angelegenheiten Privatsache.

0