Ist mein Englisch so schlecht, oder die Übersetzung (siehe Details)?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das liegt in dem Fall daran, dass bei Musical-Filmen gerne die Bühnen-Übersetzung genommen wird. Die wortgenaue Übersetzung passt rhythmisch nicht. Auch wenn das Stück heutzutage fast nie mit deutschen Song-Texten gespielt wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Mannimanaste 
Beitragsersteller
 29.06.2018, 15:44

Danke für diesen Aspekt. Das hatte ich mir noch nie überlegt. Allerdings werden in der Rocky Horror Picture Show auch gesprochene Texte teilweise sehr bedeutungsfern übersetzt, wenn ich mich richtig erinnere. Nur kann ich da jetzt auf Anhieb kein Beispiel mehr nennen.

Jedenfalls bin ich froh, dass ich den Film ohne Untertitel auf DVD habe!

Hört sich an als ob der der Untertitel zensiert ist, also abgeschwächt ins Deutsche ubersetzt. Denke, das der Kontext too dirty für die damalige Zeit war.


Mannimanaste 
Beitragsersteller
 28.06.2018, 16:33

Sehe ich ähnlich, nur das mit der "damaligen Zeit" stimmt wohl nicht so ganz, denn diese deutschen Untertitel zu dem Film wurden sicher erst einige Jahre danach gemacht. Ich kannte den Film seit er in den Siebzigern erstmalig in den Kinos war, und habe ihn auch danach immer mal wieder auf Video oder im TV gesehen. Die deutschen Untertitel sah ich aber erstmalig etwa um die Jahrtausendwende (oder noch später).

Man sollte Englisch nicht immer wörtlich ins Deutsche übersetzen. Es kommt auf den Zusammenhang an.


uncutparadise  28.06.2018, 07:48

Allerdings sollte beim übersetzen auch der Sinn erhalten bleiben. Ich gehe davon aus, dass damals absichtlich falsche Übersetzungen genutzt wurden, um das ganze harmloser zu machen.

Mannimanaste 
Beitragsersteller
 28.06.2018, 16:29
@uncutparadise

Ich denke auch, dass hier der "Hund begraben" ist! Wenn man die anderen Stellen betrachtet, bei denen die Übersetzung deutlich von dem abweicht, was ich in Englisch höre verstehe, wird diese Vermutung durchgehend bestärkt!

Liegt definitiv an den Untertiteln.

Die deutschen Untertitel in dem Beispiel sind ein Kompromiss:

Deine Übersetzung zeigt direkt, dass eine wortgetreue Übersetzung deutlich länger wäre.

Vor allem sollen sie aber wohl das sagen, was - nach unseren Begriffen - "gemeint" war. So kann man davon ausgehen, dass einfaches Nacktsein in den USA bereits als "schmutzig" gilt (siehe die lächerlichen Nippelalarmnachrichten und Facebookzensurvorschriften). Umgekehrt ist "touch me" (berühr mich) schon häufig das deutlichste, was man als Aufforderung im Film äußern durfte, wenn es schlicht um "Liebe machen" ging. Gerade wenn es um Sexualität geht, wird es im US-amerikanischen Film oft recht umständlich ... und das ist bis heute so, obwohl die TV-Sender dort inzwischen Softporno-Szenen ohne große Umstände in normale Serien einbauen (allerdings auch nicht alle).

Grundsätzlich gebe ich dir aber recht - diese Übersetzungen schlucken vieles weg.