Ist mein 4 jähriger Sohn Trans?
Hallo.
Seit mein Kleiner sich richtig artikulieren kann, sagt er von sich selbst, er möchte gerne ein Mädchen sein.
Er benimmt sich wie ein typischer Junge. Er spielt mit Autos etc, hatte aber immer die Möglichkeit, auch Puppen etc zu wählen.
Es gibt immer wieder "Ruhephasen", in denen er den Wunsch nicht geäußert hat.
Körperlich scheint er auch ganz zufrieden. Er möchte sein äußeres Geschlecht nicht ändern. Auch Kleidungstechnisch möchte er weder "Mädchenfarben" noch Kleider.
Jetzt hat er bald Geburtstag. Er sagt er möchte nur Jungs einladen. Er mag keine Mädchen. Aber er meint trotzdem er möchte eins sein.
Wir sprechen recht offen darüber, er kann es sich aber selbst auch nicht erklären oder sagen, was er gern anders hätte. Es scheint mir, als ob er eher das Wort/ die Tatsache mag. Als ob er später sein will, "wie Mama".
Nach einer etwas längeren letzten Ruhepause fängt er nun aber wieder mit diesem Wunsch an. Und ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Ist das jetzt eine Phase, oder ein Wunsch? Wo er sonst, obwohl er die Wahl hat durch und durch Junge ist?
Einzige Ausnahme: er möchte immer Schmuck haben (aber macht ihn nach einer Minute wieder ab, wenn er etwas neues hat)
Kennt jemand soetwas oder hat einen Rat für mich?
Vielen Dank
16 Antworten
Es hört sich an, als wäre es eine Möglichkeit. Von dem was ich von Transleuten gehört hab, war das zum Teil sehr wohl schon in der Kindheit ein Thema. Also bitte ignorier diese "das kann ein Kind noch nicht wissen". Geht essentiell am Thema vorbei.
Genauso solltest du die Lustigen ignorieren, die so tun als wäre es das gleiche, als wenn man gern ein Fantasiewesen wäre. Ist natürlich ein völlig unsinniger Vergleich.
Am besten sprichst du mal mit Leuten die trans sind. Nein, da wird man nicht indoktriniert, die Leute wissen eh wie das ist, und wollen helfen. Die können dir erklären, wie es bei denen war. Setz dich vielleicht per Email mit queeren Vereinen in Verbindung. In Wien fällt mir die HOSI ein, kannst ja mal per Email anschreiben, vielleicht kann man dich da mit wem in Verbindung bringen.
Aber am sinnvollsten ist es sicher, wenn du einfach weiter ein Auge drauf hast, und auf das achtest was dein Kind dir sagt. Dass du darauf eingehst, und es nicht ignorierst. Also in dem Sinn machst du, denke ich, eh schon alles richtig. Hauptsache du bist aufgeschlossen. Mit der Zeit, wenns näher zur Pubertät zugeht, wärs halt dann soweit sich da genauer Gedanken drüber zu machen, aber bis dahin dauerts noch.
Also einfach weiter offen sein und zuhören, dann wirds schon funktionieren.
Ich finds eh gut, dass du dir darüber Gedanken machst. Aber meines Wissens gibts halt in dem Alter noch nichts zu tun, außer halt offen zu sein, und das Kind nicht in eine Schublade zu stecken (also nicht Klischees aufzuzwingen). Das machst du ja offensichtlich nicht.
Relevant wirds halt soweit ich weiß später, bevor die Pubertät einsetzt. An dem Punkt, vielleicht wenn das Kind 12 ist, würd ich mal zu nem entsprechenden Arzt schauen, damit der euch beide informiert und feststellt, ob er trans ist, oder nicht. Und der kann dann auch sagen, wie man am besten weiter macht.
Das ist mal eine gute Idee, dort zu fragen.
Dazu muss jedoch gesagt werden, dass es nie eine schlechte Idee ist, sich zu informieren. Aber Kinder mit solchen Ideen in Kontakt zu bringen, birgt immer Risiken!
Die Psyche von Heranwachsenden ist fragil und wenn sich solche Gedanken und Wünsche über einen längeren Zeitraum manifestieren, ist das nie ein gutes Zeichen.
Man sollte sich also zumindest über beide Seiten informieren und nicht nur einseitig...
Vorschläge, die mit Zitat "Also bitte ignoriere diese [...]" beginnen, als am hilfreichsten zu bewerten, halte ich in diesem Zusammenhang für fragwürdig!
Genauso solltest du die Lustigen ignorieren, die so tun als wäre es das gleiche, als wenn man gern ein Fantasiewesen wäre.
Letztlich ist der Vergleich natürlich Unsinn, aber die Analogie dahinter ist dieselbe. Ob er sich nun wünscht, ein Superheld oder eine Frau zu sein, weder das eine noch das andere wird in Erfüllung gehen.
"Die Selbstwahrnehmung eines Kindes entsteht durch die allmähliche Erkenntnis des eigenen Körpers, das Bewusstsein der eigenen Identität, das Erkennen und Reflektieren eigener Gefühle und Bedürfnisse sowie durch die Fähigkeit zur Selbstreflexion, die in Wechselwirkung mit der Umwelt und sozialen Erfahrungen steht."
Und je früher diese Akzeptanz einsetzt, desto besser.
Vielleicht bekomme ich dort wirklich neue Ideen, auf die man so sonst nicht käme :-)
Auch hier gilt, trotz aller Hilfsbereitschaft, nicht zu vergessen zu hinterfragen und sich unabhängig zu informieren!
Eben, ums Informieren gehts. Unabhängig, also von medizinischen Experten. Ist doch genau das, was ich sage.
Aber Leute, die behaupten dass man trans sein mit dem Wunsch ein Fantasiewesen zu sein vergleichen kann (was ein idiotischer Vergleich ist, eine Angleichung ist absolut möglich und für die Betroffenen enorm hilfreich, während es völlig unmöglich ist ein Saiyajin zu werden), wollen nicht dass man sich informiert. Sie wollen, dass man die Möglichkeit komplett ignoriert. Die Seite, die behauptet dass trans sein nicht existiert braucht man nicht beachten. Es gibt Leute die trans sind. Man kann sich auch einfach die Mühe machen mit Transleuten zu reden, die dann auch darüber reden werden wie hilfreich die medizinischen Maßnahmen waren. Wesentlich besser, als auf irgendwelche Leute hier zu hören, die mit dem Thema überhaupt keinen Kontakt haben, und sich überhaupt nicht auskennen.
Ich schlage vor, dass sich die FS informiert, sowohl von anderen Leuten die trans sind, als auch von medizinischen Experten. Inwiefern ist das Gegenstück dazu einfach zu sagen "Blödsinn, trans sein gibts nicht"? Ich hab vorgeschlagen die "Antworten" zu ignorieren, die explizit dagegen sind, dass man sich informiert.
Ich hab einfach vorgeschlagen, dass sie sich informiert. Dagegen gibts schlicht nichts zu sagen. Tu nicht so, als hätten Leute die sich drüber lustig machen irgendwas sinnvolles beigetragen. Die versuchen nur, der FS zu erklären dass eh alles Blödsinn ist. Das ist das Gegenteil von "sich informieren".
Dass du nicht wirklich neutral bist merkt man auch daran, dass du nur bei mir davon redest, dass man beide Seiten hören soll. Bei den ganzen Kommentaren die man ignorieren kann, ists natürlich was ganz anderes. Da ists dir nicht wichtig klarzustellen, dass es noch eine andere Seite gibt.
Ich habe oft gelesen und gehört es beginnt genau in diesem Alter. Du solltest ihn dabei unterstützen und sich seinen Traum ausleben lassen. Hast du ihm denn schon mal Mädchenkleidung geschenkt? Ich würde mich mal mit anderen Betroffenen Eltern austauschen, sie können dir da sicherlich helfen. Was sagt er dir denn genau was er sich wünscht? Wie will er denn ein Mädchen sein? In diesem Alter ist es wahrscheinlich auch noch recht schwer sich genau dazu zu äußern. Hast du denn schon einmal Bücher zu dem Thema gekauft für Kinder? Das Wichste ist das du deinem Sohn sagst, er darf so sein wie er möchte und wenn er ein Mädchen sein will, darf er es auch ausleben und anderen zeigen. Er muss keine Angst haben, mache ihm das klar.
Kinder sind immer so wie man sie zieht.
Und wenn du deinem Sohn die Möglichkeiten gibst, irgendwas zu machen, dann wird er das auch ausprobieren wollen. Genauso wie wenn du einem Kind die Möglichkeit gibst, den ganzen Tag Eis zu fressen, dann wird es das auch tun. Gleichzeitig hat es als Kind nicht den Weitblick, dass es sich damit ein tierisches Bauchweh und die Sprühkacke einfangen wird.
Einen vierjährigen Kind kannst du also nichtmal zumuten, sich jeden Tag sein Essen auszusuchen, weil es sich total ungesund ernähren wird. Und du bist aber der Meinung man sollte diesem Kind so eine schwerwiegende und einschneidende Entscheidung überlassen, wie sein Geschlecht zu wählen? Gibst du deinem 4-jährigen Kind auch die Kontrolle über seine Finanzen und sagst: "Hey du kannst dir dein Geld diese Monat selbst einteilen", lässt du es auch immer vor der Glotze und am Handy hocken so lange wie es Bock hat (also immer)? Darf es sich ein Tattoo stechen lassen, wenns dazu Bock hat?
Es gibt Dinge, die Kleinkinder nicht entscheiden sollten und zu denen man ihnen auch nicht die Möglichkeit geben sollte. Weil ein Kind einfach ein gewisses Maß an authoritärer Erziehung braucht, anstatt die komplette Erziehungsverantwortung auf das Kind abzuwälzen.
Ich glaube, du hast deine Meinung ausversehen bei einer anderen Frage kundgetan. Bitte schau nochmal, wo sie hin sollte.
Mit meiner Frage hat das leider nichts zu tun und ist auch unfassbar weit weg von dem, was ich geschrieben habe.
Achso das sollte doch auf meine Frage bezogen sein?
Da steht nichts davon, dass ich ihn wählen lasse. Da frage ich, welche Bedeutung sein Verhalten haben könnte und bitte um Erfahrungsberichte.
Auch kannst du nicht von dir auf andere schließen. Mein Kind hat 24/7 Zugang zu Eis und Süßem auf seinem Teller wofür er nichtmal fragen muss. Und er rührt es tlw ne Woche am Stück nicht an. Und wenn, dann in Maßen.
Sein Geld hat er im Portemonnaie und ja, er verwaltet Sonderwünsche selbst.
Ich weiß nicht, wieso du denkst, dass mein Kind deiner Meinung entsprechen muss. Noch weiß ich nicht, wieso du nicht in der Lage bist, meine Grundfragen zu verstehen.
Aber ich dachte mir mal ich bin nett und lasse dich nicht ganz dumm darstehen. Daher mal ein kleiner Eindruck für dich, über deinen Tellerrand hinaus :-)
Wer hier nix verstehen will, bist du. Welche Bedeutung sein Verhalten hat, hab ich dir im ersten Abstatz erklärt: Affe darf machen, Affe macht.
Die Rechnung für deine antiauthoritäre Erziehung wirst du noch bekommen, dann wird wird sich noch zeigen, wer am Ende dumm dasteht. Aber natürlich wird dann jegliche Zurechnungsfähigkeit wieder von dir abprallen.
Na wenn er nicht wird wie du bin ich schon happy.
Zu fragen "wie gehe ich damit um" sagt nichts über einen Erziehungsstil aus. Und ein Kind dass sich nicht an Zucker fett und rund frisst auch nicht.
Aber gut, ohne "Hellseher" wäre die Welt manchmal ja auch etwas langweiliger.
Hey.
Klingt schwierig...
Hört sich auf der einen Seite schon sehr danach an, auf der anderen aber überhaupt nicht.
Aber dass er mit Autos spielt, muss nicht zwingend was damit zu tun habe, wie er sich identifiziert.
Ist das jetzt eine Phase, oder ein Wunsch?
Das müsstest du beobachten.
Weil wenn er Mädchen nicht leiden kann, sich aber selbst so identifiziert... Irgendwie etwas komisch.
Ich finde es wirklich schön, dass du dich so sehr um deinen Sohn sorgst und die Gefühle ernst nimmst (tun viele Elternteile/Mütter nicht).
Aber außer warten und es weiter beobachten wirst du nicht viel tun können.
Dein Sohn ist ja auch noch nicht in dem Alter, wo ihr euch an einen Tisch setzen könnt und darüber reden (so dumm es klingt).
Wenn es bei dir in der Nähe jemanden geben sollte, der sich mit der trans* Thematik auskennt und dich da beraten kann, würde ich eine solche Person aufsuchen und mit ihr reden.
Hoffe, das hilft dir irgendwie weiter.
Wenn du noch Fragen hast, stelle sie gerne.
Weiß keiner. Dein Kind ist mit 4 noch lange nicht so entwickelt, dass es das kognitiv langfristig für sich entscheiden und realisieren könnte. Ich würde einfach ein Ohr dafür haben und weiterleben, wie bisher. Solange das Kind glücklich ist, ist alles gut, denn das ist die Hauptsache. Sollte dein Kind diesen Wunsch tatsächlich langfristig ernst meinen, so wird es sich das im höheren Alter immer noch wünschen.
Dankeschön.
Da es nun schon über 2 Jahre sind fand ich das schon lange. Ab welchem Alter sollte man denn dann sich Gedanken machen?
Das ist deine Ermessensentscheidung als Elternteil. Wenn dein Kind schon in vorpubertärer Zeit weiterhin solche Wünsche ernsthaft formuliert und auch abwägen kann, was das bedeutet, könnte man offizielle Stellen wie Kinderpsychologen aufsuchen. Falls sich bis dahin gezeigt hat, dass das Kind bislang sein ganzes Leben lang das andere Geschlecht haben wollte bzw. sich so fühllt, könnte man schauen, zu erklären, was eine Umwandlung ist und was das für das Kind bedeutet. Das erscheint rasch (die Jahre vergehen ja schließlich sehr schnell) und ist natürlich dann noch die Entscheidung der Eltern. Vorpubertär hätte den Vorteil, weil man direkt die jeweils andere Pubertät einleiten könnte. So würden sich weitere männliche Attribute gar nicht erst entwickeln bzw. könnten es später noch durch eine Testosterontherapie.
Aber das ist von mir gerade so weit in eine fiktive Zukunft gegriffen. Erst einmal abwarten. Aber ich finde es auf jeden Fall sehr gut, dass du so ein aufmerksames Auge auf das hast, was dein Kind artikuliert. Es wird es gut haben, ganz gleich, was die Zukunft zeigen wird.
Ich kanns dir als Trans Person auch sagen, ich sag mal ALLER FRÜHSTENS Mit ca 7-10. Also hast noch 3 Jahre Zeit (mindestens). Sowie es vor der Pubertät , zu machen hätte viele vorteile. Wie Letsplay schon sagte. Nach der Pubertät , hat viele Nachteile. 1. Mehr Operationen (bzw. wird teurer /Schmerzhafter), nen teil wird die Krankenkasse nie bezahlen. 2 besseres Passing 3. Weniger Leidensdruck . Die Anti androgne /pubertäts blocker können schon früh verabreicht werden. die Hormone therapy erst mit etwa kurz vor 16. Die Geschlechtsangleichende operation erst mit 18 (sofern dein kind das will).
Dankeschön.
Das ist mal eine gute Idee, dort zu fragen.
Ich weiß, dass er noch sehr klein ist, aber es ist für ihn wie ein roter Faden den er immer wieder greift, ohne davon ab zu weichen.
Vielleicht bekomme ich dort wirklich neue Ideen, auf die man so sonst nicht käme :-)