Ist man mit 23 Jahren noch Jung?
Aus der Sicht eines 15 Jährigen natürlich nicht, aber allgemein betrachtet hat man mit 23 Jahren noch mindestens 50 Jahre vor sich.
Was sagt ihr dazu?
Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen
7 Antworten
Mit allen drei Anklickmöglichkeiten habe ich Probleme . "Du hast noch dein ganzes Leben vor dir" ist falsch, weil jemand mit 23 Kindheit und Jugend, unglaublich prägende Lebensphasen, schon hinter sich hat. Viele Einstellungen und Werte sind schon stark geprägt in dem Alter. Eine Reihe von Weichen sind unwiderruflich gestellt. Eine noch neue Sprache kann man sicher relativ schnell und auf ein hohes Niveau hin lernen, aber man wird darin nicht mehr akzentfrei. Spitzensportler*in wird man nicht mehr, wenn man nicht schon ganz massiv im Sport unterwegs ist und wenn man noch nicht Klavier spielen kann und jetzt anfängt, kann man noch ein recht passables Laien-Niveau erreichen, aber Pianist*in wird man ganz sicher nicht mehr.
"Du hast immerhin noch deine 20er", ist natürlich nicht ganz falsch, zumindest bei allen Leuten, denen es vergönnt ist, ihren 30. Geburtstag erleben. Aber sie klingt mir zu pessimistisch, weil ich finde, dass sie ein bisschen dazu einlädt, sie zu lesen: Deine 20er hast du immerhin noch, aber das wars dann. Das stimmt ja nur bei Leuten, die nicht älter als 29 werden. Denn die 30er und 40er sind ja unglaublich spannende Jahre und viele 30jährige wirken heute so, wie früher 23jährige, genauso, wie es heute zahlreiche 80jährige gibt, die wie typische 65jährige der 80er Jahre wirken.
Die Antwort: "Erst mit 66 Jahren fängt das Leben doch an" soll ja bestimmt an eine ganz ähnlich klingende Liedzeile von Udo Jürgens anspielen. Sicher stimmt es, dass viele, denen es vergönnt ist, 66 oder 67 zu werden, nochmal durchstarten und die neue Freiheit des Ruhestandes genießen für neues, intensives ehrenamtliches Engagement oder für Reisen. Viele sind dann ja auch super engagiert, etwas mit ihren Enkeln zu machen und dadurch ihre Kinder zu entlasten, die dann ja oft im beruflichen Aufbau und in ziemlichen Stress sind. Manche starten ja auch früher neu durch, etwa, wenn die Kinder aus dem Haus sind, mit Anfang/Mitte 50, oder bei einigen ist das auch früher oder ein bisschen später. Manche erklimmen eine neue Stufe auf der beruflichen Leiter, oder orientieren sich beruflich nochmal um, manchmal gibt es dann einen Umzug in eine kleinere Wohnung, die Leute machen abends viel, machen spannende Urlaube in Gruppen, allein oder zu zweit.
Aber natürlich sind 23jährige jung. Viele Verbände setzen die Altersgrenze für ihre Jugendverbände inzwischen auf 29. Die Pubertät ist ja auch ein gigantischer Umbauprozess des Gehirns. Alte Synapsenverbindungen sterben ab, neue entstehen, deshalb die häufige Orientierungslosigkeit und die Schwankungen im Gefühlsleben. Was das Kind kognitiv drauf hatte, geht in der Pubertät teilweise vorübergehend verloren und entsteht anders sortiert neu. Psycholog*innen weisen darauf hin, dass dieser Umbauprozess und der Wandel von pubertärem zu erwachsenenem Verhalten heute vielfach erst mit 25-26 richtig vollendet ist.
Auch aus der Sicht von 15jährigen können 23jährige jung sein. Ich fand mit 10 definitiv 18jährige jung und ich fand auch mit 6, dass Zwölfjährige genau wie ich Kinder waren. Für 45jährige (Menschen mittleren Alters) sind auch 55jährige Menschen mittleren Alters.
Finde dieses Denken ganz schrecklich, dass man ab Mitte 20 auf einmal alt sein soll. Man ist selbst mit Mitte 30 und darüber hinaus noch jung, mal ganz davon abgesehen, dass "jung" und "alt" absolut nichtssagende Begriffe sind.
Kommt auch ein bisschen drauf an, um was es geht. Man ist mit Anfang 20 natürlich noch jung, aber man hat nicht mehr den jugendlichen Leichtsinn, den man mit 18 noch hatte. So geht es mir jedenfalls.
Man ist so alt wie man sich fühlt.
Manche sind schon mit 20 eher 50 und andere mit 40 noch in den 20ern :)
Ja, mit 23 ist man noch jung .. ab 30 würde ich das anders sehen.
Also bin ich alt mit 35j