Ist Gott und die Dreieinigkeit die gleiche?

12 Antworten

Ich kann es einfach nicht verstehen.

Das ist auch nicht zu veretehen, was sogar so ausdrücklich im katholischen Katechismus steht.

In den Anfängen des Christentums, als verschiedene Leute den christlichen Glauben auch unter den Heiden verbreiten wollten, standen sie in Konkurrenz zu anderen Religionen und deren Götter. Mit dem, was Jesus von Nazareth eigentlich war, nämlich ein Menschensohn, wie er sich selber bezeichnete, der eine Lehre vom guten Zusammenleben und inneren und äußeren Frieden verbreitete, konnte man aber gegen die Götter der anderen Religionen und deren Macht nicht so recht anstinken. Daher fand letztlich aus Marketinggründen eine zunehmende Mythologisierung und Überhöhung statt.

Paulus erfand die Heilslehre, um die Menschen von ihren Sünden reinzuwaschen, es wurden billige Begräbnisse ohne teure Zeremonien und Grabbeigaben gestattet, es wurde ein Leben nach dem Tode versprochen, Jesus wurden viele Wundertaten zugeschrieben und letztlich wurde er selber zum Gott erhoben, um damit andere Götter ersetzen zu können. Das hat dann auch funktioniert und viele Heiden tauschten ihre bisherigen Götter gegen den Gott Jesus aus. Schon aus dem 2. Jahrhundert sind Zeugnisse überliefert, dass Jesus als Gott verehrt wurde. Beim Konzil zu Nicäa 325 wurde das Dogma, dass Jesus Gott sei, endgültig von den römischen Katholiken festgezurrt und konnte mit der Macht Kaiser Konstantins im Rücken durchgesetzt werden und diejenigen, die dieses weiter ablehnten, wurden verfolgt und gegebenenfalls als Häretiker getötet.

Später, so im 3. und 4. Jahrhundert merkten dann aber die dann schon herrschenden Katholiken, dass sie ein theologisches Problem mit Jesus als Gott bekamen, denn dadurch wurde der christliche Glauben zunächst mal eine polytheistische Religion. Das durfte aber nicht sein, weil man sich mit dem Monotheismus ja gerade von den ganzen anderen polytheistischen Religionen abheben wollte.

Die Lösung fanden dann die römischen Katholiken darin, die Trinität zu erfinden. Die Trinität lehrte zum einen, dass es nur einen Gott gibt, ließ aber dennoch den Freiraum, Gott und Jesus als Götter zu sehen. Entsprechend der antiken Tradition wurde als drittes dann noch der Heilige Geist dazu genommen, da die Dreiheit auch in anderen Religionen eine heilige Angelegenheit war.

Unter den Frühchristen gab es aber eine ganze Reihe von Bischöfen, die die Trinität für ziemlich unlogischen Blödsinn hielten. Darüber wurde daher bei den Konzilien im 3. und 4. Jahrhundert heftig gestritten. Als dann aber durch Kaiser Konstantin die römischen (katholischen) Christen die Oberherrschaft und die Macht erhielten, ihre Vorstellungen von Trinität und Jesus als Gott durchzusetzen, nutzen sie diese Macht auch und verfolgten alle, notfalls mit Mord, die sich dem katholischen Dogma von Jesus als Gott und der Trinität widersetzten. Deren Schriften wurden zusätzlich systematisch gesucht und vernichtet.

Es gibt jede Menge Versuche, diesen Irrsinn der Trinität irgendwie so hinzudrehen, dass die Gläubigen irgendwann mal glauben, das ganze verstanden zu haben oder zumindest Ruhe zu geben, weil sie aufgehört haben, darüber nachzudenken. Einige dieser Versuche, die Trinität plausibel zu machen, sind auch hierzuforum in einigen Beiträgen angedeutet. Bei genauerer Untersuchung dieser Argumentationen erkennt man aber regelmäßig, dass das irgendwelche Vergleiche sind, die an mindestens einer Stelle kräftig hinken.

Die einzige wirklich ernstzunehmende Erklärung für die Trinität steht im katholischen Katechismus Nr 237:
 "......Aber sein innerstes Wesen als heilige Dreifaltigkeit stellt ein Geheimnis dar, das der Vernunft nicht zugänglich ist..."

Hier wird klar festgestellt, dass die Idee der Trinitität keiner Überprüfung mit Verstand und Logik standhalten kann. Letztlich gilt dann der typisch katholische Grundsatz, der an anderer Stelle im Katechismus festgehalten ist, dass dieses Dogma schlichtweg geglaubt werden müsse, weil Papst und Bischöfe das so befehlen und es dem einfachen Gläubigen nicht zustehe, dieses Dogma mit seinem eigenen Verstand zu hinterfragen.

Wagen es katholische Theologen, die Trinität zu hinterfragen oder anzuzweifeln, hat die Kirche zwar nicht mehr die Macht, diese zu exkommunizieren, ermorden zu lassen oder auf den Scheiterhaufen stellen zu lassen, trifft solche Theologen dennoch bis heute die volle Härte des katholischen Kirchenrechtes.

So schreit z.B. die katholische Theologieprofessorin Uta Ranke-Heinemann:

„Mit ihren »drei Personen« des einen Gottes schufen sich die Christen nie zu lösende Denkprobleme gegenüber dem Monotheismus der Juden. Aber den Christen ist eine gedankliche Unlösbarkeit und eine unlösbare Gedankenlosigkeit nur Beweis ihres größeren Glaubens. Und evangelische und katholische Theologen gleichermaßen haben alle Hände voll zu tun, zu erklären, das der Begriff »Personen« bei der Dreifaltigkeit nicht in dem Sinne von »Personen« zu verstehen ist, wie ihn jedermann sonst von »Personen« versteht. Dass an einer Dreifaltigkeitslehre, die fast alle Menschen dahingehend missverstehen, dass es sich doch um drei »Personen« handelt, dass an einer solchen Lehre vielleicht etwas nicht stimmt, dieses Zugeständnis wird man von den Theologen vergeblich erwarten.“

Der Theologe Heinz-Werner Kubitza schreibt:

"Jesus kannte keine Trinität, erst recht nicht mit ihm selbst als trinitarischer Person. Die Ausbildung der Trinitätslehre ist religiöse Lyrik, erdichtet aus spekulativer Fantasie ebenso wie aus theologischer Notwendigkeit. Die Gottesvorstellung Jesu war dagegen einfach und klar, es war (und ist noch heute) die Vorstellung jedes frommen Juden, der neben Gott keinen Platz für irgendwelche Nebenherrscher kennt, mögen sie noch so dreieinig sein."

Karlheinz Deschner schreibt zur Trinität:

"Das ganze erste Jahrhundert kannte keine christliche Trinität. Wohl aber gab es eine Fülle von Götterdreiheiten: die Apis-Trinitätslehre und die Sarapis-Trinitätslehre, die Trinität der Dionysosreligion, die kapitolinische Trias, Jupiter, Juno, Minerva; es gab den dreimal großen Hermes, den dreieinigen Weltgott, von dem man glaubte, er sei »allein ganz und dreimal einer«, um aus der Vielzahl antiker Trinitäten nur einige zu nennen."


earnest  27.11.2020, 13:36

Sternantwort.

2

Weil es Gott gefallen hat, sich uns als dreieiniger Gott zu offenbaren.

Wichtig ist dabei das Verständnis der Trinität (Dreieinigkeit) Gottes: Gott als Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist (Gott als 3 Personen und doch eins; also Christen glauben an einen einzigen Gott).

Man kann das vielleicht mit drei Kreisen vergleichen, die sich in der Mitte überschneiden. Es sind drei Kreise, sie gehören aber zu einem Gesamtbild. Oder mit Wasser in seinen Aggregatszuständen: Wasser flüssig, als Eis oder als Dampf und trotzdem eben Wasser. Diese Beispiele erklären durchaus nur unzureichend und mit unserem begrenzten menschlichen Verstand, was Dreieinigkeit (Trinität) bedeutet. Aber vielleicht hilft dir das, dir vorzustellen, dass Gott gleich: Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist, also drei Personen und doch eins (also ein Gott) ist!

Die Trinität (Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist) wird z. B. in Römer 8,8-9 beschrieben, wo der Geist Gottes mit dem Geist Jesu gleichgesetzt wird: "Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein."

Weitere Erklärungen dazu mit vielen Bibelversen finden sich beispielsweise hier: http://www.evangelikal.de/cg_drei1.html

Hallo Latekom16

Völlig zu Recht beanstandest du diese verlogene Darstellung unseres Schöpfers . . . und es ist daher nur zu begrüßen, dass denkende und wahrheitsliebende Menschen wie du, solche plumpen Unwahrheiten hinterfragen und auf deren offenkundigen Mangel an Bibeltreue und Logik aufmerksam machen.

Danke dafür!!

Unverständlich auch, dass sich Millionen von „Christen“ an diese von Menschen erfundenen Überlieferungen klammern und nicht bereit zu sein scheinen, der wahren Lehre die Ehre zu geben.

Dabei lässt Gottes Wort und sein Autor keine Gelegenheit ungenutzt, uns die Wahrheit und immer wieder die Wahrheit mit klaren und verständlichen Worten ans Herz zu legen. Besonders die Wahrheit über Gott selbst und über seinen Sohn Jesus Christus.

Beispielsweise ist über unsern Vater im Himmel in 1. Timotheus 2:4-6 zu lesen, dass „ . . . es sein Wille ist, dass Menschen aller Art gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es gibt nur einen Gott und nur einen Vermittler zwischen Gott und Menschen, einen Menschen, Christus Jesus, der sein Leben als entsprechendes Lösegeld für alle gegeben hat . . .“

Scheinbar beeindruckt es auch kaum jemanden, dass dieser Jesus im Bibelbuch Johannes 17:3 seinen Vater den „alleinwahren Gott“ nennt, und sich selbst als denjenigen kenntlich macht, der vom Vater ausgesandt wurde.

Interessanter Weise bestätigt Jesus mit dieser seiner  Aussage ein weiteres Mal eine deutliche Klarstellung seines Vaters, die dieser schon 700 Jahre zuvor durch seinen Propheten Jesaja hat aufschreiben lassen, und zwar „ . . . damit ihr erkennt und an mich glaubt und versteht, dass ich immer derselbe bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet und auch nach mir hat es keinen gegeben . . .“  und ich, als Kommentator füge hinzu „auch keinen dreieinigen . . .“ (Jesaja 43:10, 11)

Und deshalb, und mit beeindruckender Klarheit und Bescheidenheit  -  an der sich übrigens „unsere Irrlichter“ ein Beispiel nehmen sollten - sagt Jesus  in Johannes 14:28 „. . . denn der Vater ist größer als ich . . .“ und in Johannes 5:30 „ . . .Ich kann gar nichts aus mir selbst tun; so, wie ich höre, richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen eigenen Willen, sondern den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.“

Ebenso scheint es kaum einen „Christen“ zu beeindrucken, wie intensiv Gottes Wort Nachfolger Jesu zur Einheit aufruft: 

„Redet alle übereinstimmend und habt keine Spaltungen unter euch, sondern seid in demselben Denken und in demselben Gedankengang völlig vereint. (1. Korinther 1:10)

Stattdessen hat sich diese angebliche Gefolgschaft Jesu inzwischen in Sage und Schreibe rund 42.000 Konfessionen zergliedert, die sich nicht nur in der Lehre - mal mehr mal weniger - unterscheiden, sondern  - wenn angebracht - auch mal aufeinander schießen.

Und daher, wenn man sich erst so weit von dem „schmalen Weg, der zum Leben führt“ entfernt hat, zeigen auch andere biblische Warnungen und Ermahnungen kaum noch Wirkung. Bspw. Matthäus 15:9: „ . . .Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren. . .“

Und bei diesem Stichwort „Vergeblich“ fällt Bibelkennern sofort Jesu Bergpredigt mit einigen ihrer deutlichen Warnungen ein:

Nicht jeder . . .“ sagt Jesus dort, „. . . der zu mir sagt: ‚Herr, Herr!‘, wird in das Königreich des Himmels kommen, sondern nur, wer das tut, was mein Vater im Himmel will“ . . . und  was der Vater im Himmel will ist in dem  Bibelzitat   - hier oben im Absatz 4  - noch einmal nachzulesen.

Außerdem   - im Kontext desselben Bibelkapitels  - mahnt Jesus dringend an „ . .Geht durch das enge Tor, denn weit ist das Tor und breit ist der Weg in die Vernichtung, und viele gehen hindurch. Doch eng ist das Tor und schmal ist der Weg zum Leben, und nur wenige finden ihn . . .“  (Matthäus 7:13, 14)

Spätestens jetzt sollten wir uns die Augen reiben und versuchen wach zu werden . . . denn es ist kein unabwendbares Schicksal, zu den Vielen zu gehören, zu den vielen Millionen die zu Jesus zwar „Herr“ sagen, doch nur weil das Tor weit  und  der Weg breit ist und nur weil viele durch diese breite Tor gehen  hinterher zu laufen „weil wir das schon immer so gemacht haben . . .“

Und wenn nun dich, der du nicht Fragesteller sondern „nur“ Mitleser bist, das bis hierher gesagte immer noch nicht so recht überzeugt, dann würdige doch zumindest   - und zunächst - einmal, dass die hier zusammengetragenen Appelle zu den   - mit großem Abstand - am häufigsten übersetzten und am weitesten verbreiteten Schriftgut der Menschheitsgeschichte gehören.  Über 3.000 Sprachen und das Milliardenfach verfügbar – sowohl als Druck- oder digitale Version . . . Dir zuliebe!

Warum wohl?

Und an dich, Latekom16,  

danke für deine Frage und, hoffentlich helfen Dir diese Denkanstöße weiter.

Ich wünsche es dir und außerdem alles Gute

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Woher ich das weiß:Recherche

Abundumzu  17.07.2024, 17:52

Außerdem und für alle an der Wahrheit ernsthaft Interessierten ist diese sehr aufschlussreiche und sorgfältig recherchierte Abhandlung zu der Frage Ist die Lehre der Trinität biblisch? höchst interessant:

https://weltmanager.de/trinitaet.html#Ist_die_Lehre_der_Trinitat_biblisch

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Die wurde erfunden, um Widersprüche zu "erklären". Wobei die Dreeinigkeit nichts erklärt, weil sie selbst total widersprüchlich ist und es schon viele religiöse Kleinkriege um ihre genaue Auslegung gegeben hat. Z.B. der Filioque-Streit wurde nie beigelegt.