Ist Gott gegen Emanzipation oder wieso hasste er Adams erste Frau Lilith, die Adam nicht dienen wollte?
Adams erste Frau Lilith wollte Adam nicht gehorchen und wurde aus dem Paradies vertrieben.
http://www.myss.de/Religion/lilith.html
Ist Gott gegen Emanzipation?
17 Antworten
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass alles bis zur Zeit Moses und des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten nur durch Inspiration mitgeteilt worden ist und daher keine entsprechend sichere Geschichte, sondern nur von Menschen niedergeschriebene Inspiration ist, ebenso was alles zwischen dem zweiten Buch Moses und den Evangelien und nach der Apostelgeschichte betrifft? Wenn da wenigstens noch die Bücher aus der Zeit in der Bibel enthalten wären, als Jesus noch ein Kind war, also im Alter zwischen 12 und 30 Jahren dann würde das zumindest noch etwas besser sein, aber so ist das schon recht dürftig.
Und was die erste Frau angeht, so steht darüber abgesehen von Eva recht wenig verlässliches. Die Genesis berichtet nur von der Erschaffung Adams und gleich danach der Erschaffung Evas im zweiten Kapitel. Im ersten Kapitel wird nur berichtet, dass am 6. Tag der Mensch erschaffen wurde. Von Lilith steht da in der Genesis nichts. das kam erst später hinzu und das, wenn ich mich recht entsinne noch nicht einmal in der Bibel sondern eher in Apokryphen.
Und wenn ich da dem Link folge, der da in Deiner Fragebeschreibung enthalten ist, und ganz unten Schaltflächen wie Weltenbaum und Yggdrasil sehe, werden mir zwei Dinge klar: Erstens wird da ohnehin recht viel durcheinander geworfen, denn Lilith hat mit dem nordischen Glauben, womit der Weltenbaum zu tun hat, rein gar nichts zu tun, und zweitens ist Yggdrasil der Weltenbaum der nordischen Mythologie. Also warum zum Geier steht das nicht als eine, sondern als zwei Schaltflächen? Entweder wird da erwartet, dass man als Leser davon keine Ahnung hat, oder aber der Autor hat nicht wirklich eine Ahnung davon, aber dafür recht viel Meinung. Letzteres, also wenig Ahnung und dafür viel Meinung zu haben, ist aber auch heutzutage kein seltenes Phänomen - vielleicht auch vor allem heute.
Soweit ich mich recht entsinne, wird Lilith nicht nur als emanzipiert beschrieben oder eine Frau, die einfach nur Gleichberechtigung wollte. Sondern angeblich war sie zumindest später sogar als Dämon beschrieben worden. Jetzt rate mal wieso. Ganz recht. Selbst wenn es Lilith gegeben haben sollte, kommen wir wieder zu dem Punkt, dass alles vor der Zeit Moses nur Inspiration und Menschen Autoren gewesen sind, die hauptsächlich in zwei eingeschränkten Rahmen gedacht hatten: geozentrisch und patriarchalisch. Was dabei in Bezug auf das Frauenbild geschieht, dürfte recht klar sein, oder? Bei wem da noch nicht der Groschen fällt, dem ist wohl eher nicht zu helfen.
Das mit Lilith als Adams erste Frau ist eine glatte Lüge; Fake, wie man heute sagen würde, zumal Lilithfans für gewöhnlich mit unerhörtem Geltungsanspruch daherkommen. Mit einigem Wohlwollen könnte man es noch als Fanfiction durchgehen lassen, aber auch das nur, solange kein Anspruch auf Teil der biblischen Realität gestellt wird. Nicht nur, dass diese wüste Story mit keinem Wort in der Bibel steht. Nicht mal über innere Details herrscht Konsens, z. B. ob Lilith nun vertrieben wurde oder aus freien Stücken ging.
Statt einem bzw. zwei Individuen begegnen wir im 1. Kapitel einer ganzen Gruppe von Menschen beider Geschlechter, die sich kraft natürlicher Fortpflanzung (hier noch der Motor des geschlechtlichen Miteinanders) über die ganze Erde verbreitet (Gen. 1.26-31). Personennamen kommen hier wohlgemerkt gar nicht vor.
Im 2. Kapitel entsteht Adam auf dieselbe Weise wie später Jeremia (Gen. 2.7), die Aussage liegt also nicht darin, dass Adam "aus Lehm erschaffen" wurde, geschweige denn darin, dass eine Frau namens Lilith zur selben Zeit "erschaffen" wurde. Einige Zeit später tritt Eva auf den Plan, um mit Adam zusammen den rauen neolithischen Alltag zu stemmen. Es war nie vorgesehen, dass Eva Adam dient. Sie war keine "Gehilfin", sondern Beistand (hebr. ezär). Auch bei den Präadamiten der 6. Schöpfungsperiode herrschte noch mindestens Egalität. Aber im Zuge der Neolithischen Revolution kippte das Geschlechterverhältnis zugunsten des Mannes, weil steigende Geburtenzahlen die Frauen wirtschaftlich abhängiger von den Männern machten (siehe Strafenkatalog in Gen. 3.16-19). Zum Vergleich: Präadamitinnen bekamen durchschnittlich alle 4 Jahre ein Kind, Bäuerinnen wie Eva doppelt so oft, alle 2 Jahre.
Der Feminismus ist nebst humanistischen Idealvorstellungen und "Political Correctness" der undankbarste Ratgeber, die Bibel zu verstehen.
Erzähl das besser keinem Menschen jüdischen Glaubens... Zumindest keinem Hardliner.
Das mit etwaigen Bibelkürzungen und -fälschungen wird heute praktisch nur noch von Moslems behauptet, sogar den Vertretern der konservativen Bibelkritik ist das mittlerweile zu dümmlich; Nur bei der mehr oder weniger willkürlichen Textauswahl bleiben sie weiterhin. Belegt werden konnte sowieso noch nie irgendwas davon. Wie schon dargelegt, passt eine Dämonin auch inhaltlich nicht in die Paradiesgeschichte, da sie ausschließlich natürliche Entitäten und Vorgänge (Neolithisierung) beschreibt. Also lass dir da keinen Knopf an die Backe nähen.
Lilith gilt faktisch als erste Feministin und Verfechterin der Emanzipation.
Also etwas, was auch heute noch dem "lieben Gott" nicht gefällt!
Die Frau hat dem Manne untertan zu sein (Eph 5,23; 3. Petr 3,1);
Sie ist des Mannes "Gehilfin", nicht Partnerin oder Gefährtin (1.Mose 2,18);
Der Vater darf sie auch mal als Prostituierte anbieten (1. Mose 19,8);
Sie hat gefälligst zu malochen, wenn alle anderen Lebewesen, einschließlich Vieh und Sklaven, den Sabat feiern (5. Mose 5,14);
Sie darf eine Scheidung nicht initiieren (1. Kor. 7,11);
Sie dient der Zucht (Spr. 11,22).
Und der zur Zeit hochgejubelte "Junker Jörg" sagte doch gleich mal:
"Ob sie (die Frauen) sich aber auch müde und zuletzt zu Tode tragen, dass schadet nichts, lass sie nur zu Tode tragen, sie sind darum da. (...) Will die Frau nicht, so komme die Magd."
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Also irgendwie kann ich die Renitenz der Lilith schon verstehen. Ebenso verstehe ich, dass sie von Kirchenoberen zur Legende erklärt wurde!
Steht da irgendwas von der Ehefrau?? Nein, sie wird bei einer ansonsten sehr detaillierten Aufzählung der zum "Ausruhen" verpflichteten Wesen ausgeschlossen!
Die Ehefrau war zum damaligen Zeitpunkt fürs Kochen, Kindererziehen, etc. da, nicht zum Arbeiten auf dem Feld. Da die Familie und Kinder nicht am Wochenende hungern sollen, und auch die Mägdte frei haben...wer soll es sonst tun?
ihr gottesknechte redet, wie es euch gerade passt. einmal sind die bibel-storys nur "im zusammenhang" zu sehen, als "metaphern" u.ä. zu verstehen, das andere mal hat man sie als geschichtslektion zu begreifen und wörtlich zu nehmen!
du willst mir hiermit erzählen, dass damals die magd, die knechte und die haustiere "ruhen" durften, während die hausherrin malochen musste!?
womit meine meinung bestätigt wird, dass die ehefrau für den mann auf sozialer stufe noch unter der letzten magd stand! danke!
Jetzt ist die Frage: Was versteht die Bibel unter untertan bzw die hebräische Bedeutung dieses Wortes ;) Genauso wie bei dem Wort "Gehilfin". Dass sie keine Partnerin oder Gefährtin sein soll, lese ich in diesem Vers von 1. Mose 2,18 nicht.
1. Mose 19,8 steht im Kontext von einer Schutzmaßnahme. So hat Lot reagiert, um seine Gäste vor einem möglich Tod zu bewahren. Dass es jedoch Gottes Wille ist, steht da nirgends ;)
Bei 5.Mose 5,14 steht etwas ganz anderes!? Hast du die Bibelverse auch überprüft und nachgeschlagen oder von irgendwoher kopiert?
Deshalb hier der Vers: "aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, der mir, dem HERRN, deinem Gott, gehört. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du noch deine Kinder, weder dein Knecht noch deine Magd, weder dein Rind noch dein Esel noch ein anderes deiner Tiere, auch nicht der Fremde, der bei dir lebt. Dein Knecht und deine Magd sollen genauso ausruhen wie du."
zu 1.Kor 11,7. Was ist da so falsch daran? --> "Hat sie sich aber doch von ihm getrennt, soll sie unverheiratet bleiben oder sich wieder mit ihrem Mann versöhnen. Dasselbe gilt für den Mann."
Sprüche 11,22: "An einer Frau ohne Anstand wirkt Schönheit wie ein goldener Ring im Rüssel einer Sau."
Ich weiß nicht, woher du das her kopiert hast, aber deine Quelle scheint irgendwie komisch zu sein...
childo
Dass sie keine Partnerin oder Gefährtin sein soll, lese ich in diesem Vers von 1. Mose 2,18 nicht.
Und ich lese nicht, dass sie eine solche sein sollte!
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So hat Lot reagiert, um seine Gäste vor einem möglich Tod zu bewahren. Dass es jedoch Gottes Wille ist, steht da nirgends ;)
Immer wieder interessant, wie sich die Gottes-Apologeten herauszureden versuchen!
Da die gesamte Bibel ja wohl von Gott inspiriert oder/und sogar "sein" Wort sein soll, muss da nicht immer expressis verbis geschrieben stehen, dass es "sein" Wille ist! Zumindest hatte "er" nichts dagegen, dass Lot seine Töchter prostituierte!
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An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du noch deine Kinder, weder dein Knecht noch deine Magd, weder dein Rind noch dein Esel noch ein anderes deiner Tiere, auch nicht der Fremde, der bei dir lebt. Dein Knecht und deine Magd sollen genauso ausruhen wie du."
Ich glaube, Du hast Lese-Nachholebedarf!
Steht da irgendwas von der Ehefrau?? Nein, sie wird bei einer ansonsten sehr detaillierten Aufzählung der zum "Ausruhen" verpflichteten Wesen ausgeschlossen!
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zu 1.Kor 11,7. Was ist da so falsch daran? --> "Hat sie sich aber doch von ihm getrennt, soll sie unverheiratet bleiben oder sich wieder mit ihrem Mann versöhnen. Dasselbe gilt für den Mann."
Das ist doch das Schöne an der Tatsache, dass es viele Bibeln gibt!
In der von mir zitierten Bibel (Nach der Übersetzung Martin Luthers, mit Apokryphen, ISBN 978-3-438-01233-3) steht unter 1Kor 7,10-11 - nicht "11,7", wie Du das hier falsch bringst und damit offensichtlich gar nicht richtig gelesen und bestenfalls aus Deinem schlechten Gedächtnis zitiert hast:
"Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass die Frau sich nicht von ihrem Manne scheiden soll - hat sie sich aber geschieden, soll sie ohne Ehe bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen - und dass der Mann seine Frau nicht verstoßen soll."
Nichts da mit "Dasselbe gilt für den Mann", wie Du hier weismachen willst!
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Sprüche 11,22: "An einer Frau ohne Anstand wirkt Schönheit wie ein goldener Ring im Rüssel einer Sau."
Ich weiß nicht, woher du das her kopiert hast, aber deine Quelle scheint irgendwie komisch zu sein...
Nehmen wir also die gleiche Quelle wie oben genannt. Da steht in Spr 11,22:
"Eine schöne Frau ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring durch die Nase."
Meine Aussage von weiter oben wird damit nur unterstrichen!
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deine Quelle scheint irgendwie komisch zu sein...
Und Deine nicht nur "komisch"!
von Lilith steht nichts in der Torah, sie war eine sumerische Göttin, und die Juden lernten diesen Mythos während der babylonischen Gefangenschaft kennen.
In der Torah, Buch Bereschit 2,18 steht: "Und Gott JHWH sprach, es ist nicht gut, dass Adam allein sei, ich will ihm eine Gefährtin machen, die ihm ebenbürtig ist."
Alle monotheistischen Religionen begründeten, rechtfertigten und stützten die altorientalische und antike patriarchalische Gesellschaftsordnung. Gott ist der Vater, mal streng strafend und mal gütig, die Frau ist dem Hausvater untertan und schweige in der Versammlung. Und sein Stellvertreter auf Erden heißt Papa, Papst oder Patriarch, und der Priester heißt Father, Pater, Vater.
Den christlichen Theologen ist dieser Anachronismus sehr deutlich und schmerzlich bewußt; zumindest in den evangelischen Kirchen gibt es eine feministische Theologie, es gibt Pfarrerinnen und Bischöfinnen. Patriarchat ist jedenfalls bestimmt nicht gottgewollt und gottgeschaffen, sondern menschengemacht. Und was ein Mensch macht, kann ein anderer durchaus wieder abschaffen oder ändern, oder etwa nicht?
Die Bibel schreibt nichts über Lilith. Ergo, ist es ein ausgedachtes Märchen, eine Art Verschwörungstheorie.
In der Tora kommt die Lilith als erste Frau Adams vor, wieso die Christen hier gekürzt haben (der Großteil der Tora ist ja Bibel AT) ist mir eine Unverständlichkeit.