Ist Gott ein Psychopath?

13 Antworten

Hallo anfangohneende,

auf keinen Fall hat Gott eine Hölle erfunden, da es diese gar nicht gibt! Das mag Dich jetzt zwar überraschen, doch entgegen der Auffassung vieler, lehrt die Bibel nicht, dass böse Menschen durch ein Höllenfeuer für immer gequält werden! Es stimmt zwar, dass in etlichen Bibelübersetzungen das Wort "Hölle" erscheint, doch gibt dieser Begriff nicht richtig die Bedeutung der zugrundeliegenden Wörter aus den Ursprachen der Bibel wieder.

An vielen Stellen, wo in manchen Bibeln das Wort "Hölle" gebraucht wird, ist nichts weiter als das Grab gemeint. Wenn in Zusammenhang mit der Bestrafung von bösen Menschen von einem Feuer gesprochen wird, ist damit kein buchstäbliches Feuer gemeint, sondern dort steht Feuer als ein Symbol ewiger Vernichtung (nicht ewiger Qual)!

Das ist auch in Übereinstimmung mit dem, was die Bibel über den Zustand der Toten sagt. Dort steht z.B.:"Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Was bedeutet das? Nun, wenn es nach dem Tod kein Bewusstsein gibt, dann kann es auch keine Qual durch ein Feuer geben! Die Höllenlehre ist zwar weit verbreitet, doch ist sie zum einen unbiblisch und zum anderen stellt sie Gott in ein sehr schlechtes Licht.

Auch könnte man folgende Überlegungen anstellen: Wie könnte ein Gott, von dem gesagt wird, dass er "Liebe ist" , Menschen für ein relativ kurzes sündiges Leben von 70 oder 80 Jahren dann für immer bestrafen (1. Johannes 4:8)? In welcher Relation steht eine ewige Bestrafung zu einem zeitlich begrenzten Leben in Sünde? Und würde Gott wohl seinen Hauptgegner, Satan den Teufel, dazu gebrauchen, seinen Willen ausführen zu lassen und auf diese Weise eng mit ihm zusammenarbeiten?

Außerdem: Kein normal denkender und normal fühlender Mensch käme je auf die Idee, jemandem auch nur für kurze Zeit Qualen durch ein Feuer zuzufügen! Das Rechtssystem einiger Länder sieht für die schlimmsten Verbrecher "lediglich" die Bestrafung durch den Tod vor, niemals jedoch eine Bestrafung durch Qualen irgendeiner Art.

Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen, die je begangen wurden. Das macht aus ihm einen rachsüchtigen und äußerst grausamen Gott, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Wie gegensätzlich ist doch das Bild, das die Bibel in Wirklichkeit von Gott zeichnet!

Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6). Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

Es gibt somit keinen Grund, irgendwie beunruhigt zu sein. Die Bibel zeigt außerdem, dass durch den Tod sämtliche Sünden abgegolten sind. Sie sagt: "Denn wer gestorben ist, ist von [seiner] Sünde freigesprochen" (Römer 6:7).

Egal, welche Sünden jemand im Laufe seines Lebens begangen hat, sie sind mit dem Tod bezahlt. Eine Bestrafung über den Tod hinaus gibt daher keinen Sinn und steht, wie gerade gezeigt, der Persönlichkeit Gottes völlig entgegen.

LG Philipp

Nein!

Die Bibel beschreibt im 1. Buch Mose, dass die ersten Menschen am Anfang im Garten Eden in quasi paradiesischen Zuständen gelebt haben. Sie hatten aber schon die Freiheit, die wir heute auch haben: Mit oder ohne Gott leben zu wollen. Irgendwann haben sie sich dazu entschieden, ihr eigenes Ding zu machen und ohne Gott leben zu wollen (bzw. sie wollten sein wie Gott). Auch wenn das nicht ganz einfach zu verstehen ist und durchaus viele Fragen bleiben, aber alles Negative und Böse wie Tod, Krankheit, Schmerz, Leid usw. war das Ergebnis dieser Entscheidung und gewollten Trennung von Gott.

Trotzdem hat Gott die Menschen nicht verlassen, obwohl das vielleicht verdient gewesen wäre. Er hat einen Rettungsanker ausgeworfen, dass sie Menschen, die an ihn glauben, wieder zu ihm finden können. Dafür ist Jesus Christus am Kreuz gestorben, dass die, die an ihn glauben und um Vergebung ihrer Sünden bitten, erlöst werden und das ewige Leben geschenkt bekommen. Wenn man überlegt, dass das Leben nach dem Tod ewig und für immer dauert, sind vielleicht die negativen Dinge, die wir hier erleben, nicht mehr ganz so schlimm (wenn natürlich noch schlimm genug). Aber auch hier zwingt Gott wieder niemanden: Jeder kann entscheiden, ob er nach dem Tod bei Gott sein möchte oder nicht...

Zur Frage, warum Gott Leid zulässt, finde ich auch die Argumentation des folgenden Artikels sehr interessant: http://www.jesus.ch/lebenshilfe/krankheitsbilder/103989-warum_laesst_gott_das_leid_zu.html

Wenn man der Bibel glaubt, ist Gott ein eifersüchtiger, egozentrischer Narzisst. Er hat aus Rachsucht die Sintflut heraufbeschworen, Städte platt gemacht und die sieben Plagen über ein unschuldiges Volk gebracht. Außerdem hat er zugelassen, dass unzählige Kriege in seinem Namen geführt worden sind.

Doch Gott ist das, was Gläubige in ihm sehen und das kann sehr unterschiedlich sein. Die Hölle haben Menschen erfunden, um ein Druckmittel zu haben, denn Religionen sind vor allem Machtinstrumente zur Manipulation der Menschen.

Für mich ist Gott weder gut noch schlecht, er ist schlichtweg nicht existent. Gott ist wie die vielen anderen tausend Götter, die Menschen je erfunden haben, nichts weiter als eine Fantasiegestalt, denn die menschliche Fantasie ist unergründlich.


Patrickson  17.12.2021, 00:16

Das bisher grösste bekannte Leid in dieser Welt haben Menschen bewirkt welche nicht an Gott glaubten und keiner Religion anhängten: Hitler; Stalin, Mao, also kann weder eine Religion noch der Glauben an einen Gott ursächlich daran Schuld sein.

Wenn Gott existiert und er allmächtig und böse wäre gäbe es nichts Gutes in der Welt, keine Liebe, Keine Vergebung, nichts davon, alles wäre nur Leid und Qual.

Daraus folgert: Wenn Gott existiert ist er nicht böse und das Leid hat eine andere Ursache und der Glauben an Gott ist nicht die Ursache davon, da es Leid auch ohne den Glauben an Gott zu Hauf gibt von Menschen verursacht welche nicht an Gott glauben.

Der Glauben an Gott oder die Existenz von Gott ist also nicht die Ursache von Leid. Deine Behauptungen stimmen also nicht.

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okieh56  17.12.2021, 09:24
@Patrickson

Hast du das Alte Testament gelesen? Ich bin froh, dass der dort beschriebene eifersüchtige, grausame und narzisstische Gott lediglich in den Köpfen der Gläubigen existiert.

„Der Glauben an Gott oder die Existenz von Gott ist also nicht die Ursache von Leid."

Völlig richtig!

Gott könnte ja auch nur dann die Ursache sein, wenn es ihn gäbe - dennoch ist er ein guter Vorwand, Gläubige zu manipulieren. Sicher hätte es auch ohne Gott Kriege gegeben, aber es wäre nicht so einfach gewesen, einen Vorwand zu finden und ihm zu unterstellen: „Gott will es!"

Selbstverständlich sind Menschen an allem schuld, was Böses, aber auch Gutes in der Welt geschieht - doch manche verstecken sich lieber hinter einem imaginären Wesen als selbst die Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen.

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Patrickson  17.12.2021, 10:33
@okieh56

Ich habe die Bibel von Anfang bis Ende durchgelesen, Teile davon mehrmals. Ich selbst kenne niemanden der sich hinter seinem Gott an der er glaubt, ich rede jetzt vom christlichen Gott, versteckt um nicht selbst die Verantwortung für seine Taten zu übernehmen; ich selbst tue das auch nicht soweit mir bewusst ist und ich meine ein recht aufrichtiger Mensch zu sein; kennst du jemanden persönlich der das tut?

Klar ist "Gott will es!" für manche Menschen sehr verführerisch aber denen hätte man auch irgendwas anderes sagen können und sie hätten es getan. (Göbels meinte nach seiner Rede über den "Totalen Krieg" er hätte der Meute auch sagen können werft euch aus dem Fenster und sie hätten es getan.) Dass der Glauben an Gott für allerlei Schandtaten missbraucht wurde hebt ihn nicht als besonders übel heraus denn jeder Glauben, jede Ideologie, jede Weltanschauung wurde wohl schon oft so missbraucht, auch Ideologien welche nicht mit Gott und Glauben zu tun haben, Hauptsache die Meute findet es toll und ihre miesen Taten werden dadurch gedeckt und für gut erklärt; so tun sie ihre Missetaten "im Namen Gottes, Allahs, für das Volk, für die Freiheit, für Gerechtigkeit, für die Demokratie, für das Vaterland, für Frau und Kind, für den Kaiser, für weiss der Geier was, Hauptsache sie tun es für jemanden und niemand merkt, dass sie ihre Schandtaten aus purer Mordlust und aus Egoismus und aus blanker Panik und Hysterie machen und Hauptsache sie sind nicht Schuld daran, denn für Gerechtigkeit zu morden und zu quälen ist eine wahre Heldentat und wer was anderes sagt ist ein Feigling und Drückeberger. Da wird gerne Uebersehen dass Jesus gesagt hat man solle seinen Nächsten und sogar seine Feinde lieben, das muss nicht beachtet werden wenn man für so tolle Ziele mordet und quält, der Zweck heiligt wie immer die Mittel und die Gerechtigkeit ist es Wert für sie ungerecht zu sein.

Als überzeugter Christ ist es völlig klar, dass ich für meine Taten die Verantwortung trage, der christliche Glauben beginnt ja gerade damit dass man seine miesen Taten erkennt und bekennt und Busse tut, Sühne leistet, um Vergebung bittet, und sich alle Mühe gibt sie nicht mehr zu tun, das ist ja ein Grundinhalt des christlichen Glaubens. Bevor ich Christ wurde habe ich mich jedoch oft hinter etwas versteckt oder meistens gab ich einfach anderen die Schuld, das klappt am einfachsten, ein tolles Feindbild bewirkt wahre Wunder. - Hier bei gf dünkt es mich recht oft dass für manche Atheisten die Christen ein tolles solches Feindbild abgeben und ihr Gott sowieso; die sind an allem Schuld, sie "verstecken sich hinter einem imaginären Wesen" und morden und quälen "Im Namen Gottes", das passt ideal! - Ich selbst kenne zwar wirklich niemanden der dies tut aber es klingt irgendwie tiefsinnig und durchdacht und für jemanden der Gott und die Christen hasst ist es Balsam auf ihre Wunden: "Die Christen und ihr Gott ist Schuld, juhee!" aber ob es auch stimmt und tatsächlich so ist ist wurscht, und genau so klappt es mit diesen Parolen, haargenau so! Und du tust selbst was du meinst in Christen zu erkennen nur dass es offensichtlich ist, dass du so handelst und denkst, bei deinen Aussagen über die Christen jedoch jeder Beleg fehlt dass sie tatsächlich so denken und handeln. Genau so geht es!

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okieh56  17.12.2021, 20:26
@Patrickson

Ich wollte dich und deinen Glauben nicht angreifen. Die Christen, die ich kenne und mit denen ich verkehre, sind aufgeschlossene und tolerante Menschen - andernfalls würde es auch nicht funktionieren.

Es ist auch gut so, dass die meisten Christen sich eher auf Jesus und das NT berufen als auf das AT. Mit dem Gedanken der Nächstenliebe kann ich mich auch als Atheist weitgehend identifizieren, denn es erfüllt mich mit Freude, wenn ich anderen Menschen helfen kann und ihre Dankbarkeit erfahre.

Aber es ist völliger Unsinn zu denken, Atheisten würden Gott hassen. Wie soll man etwas oder jemanden hassen, von dessen Existenz man gar nicht ausgeht? Ich hasse auch weder Christen noch Moslems, Juden oder Buddhisten, denn ich sehe in allen nicht das, was uns trennt, sondern das, was uns vereint - wir sind alles Menschen! Ich messe die Menschen an ihren Taten und nicht daran, woran sie glauben.

Was ich hasse ist Intoleranz, Überheblichkeit und Fanatismus. Es gibt leider nicht wenige Gläubige, die sich allein in Berufung auf ihren Glauben für moralischer halten als ihre „Ungläubigen“ oder „Andersgläubigen“ Mitmenschen. Manche versuchen zu missionieren, drohen mit ihrer Hölle oder radikalisieren sich sogar.

Du scheinst nicht dazu zu gehören. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir beide uns gut verstehen würden und interessante Diskussionen führen könnten.

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Patrickson  18.12.2021, 18:01
@okieh56

Danke für deine Antwort! Ich denke wir könnten uns verstehen da ich bei dem, was du da schreibst, bei manchem zustimmen kann. - Ich bin nun schon sehr lange Christ und ich habe halt schon so viel Mist zu hören gekriegt wie ich so sei, wie Christen so seien, wie Menschen die glauben grundsätzlich so seien..... ...nunja.......... :-)

Hey, gute Weihnachten Dir! Habe eine schöne Zeit! Patrickson

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okieh56  18.12.2021, 18:05
@Patrickson

Ich weiß was du meinst. Vorurteile haben wir alle - davon ist keiner frei. Gerade deshalb ist es gut und wichtig, miteinander zu reden.

Ich wünsche dir auch ein frohes Fest und vor allem bleib gesund!

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Wenn es Gott nicht gibt hat er weder den Schmerz noch die Hölle erfunden, aber wer dann? Da es den Schmerz gibt muss jemand anderer Schuld daran sein. Und derjenige der Schuld daran ist, ist auch dann Schuld daran wenn es Gott gibt.

Da es ihn nicht gibt, ist er gar nichts. Aber ja, wenn es ihn gäbe, wäre er das grausamste Wesen der Existenz. Gar nicht so wegen der Hölle, sondern weil er die Welt mit einem System erschaffen hat in welchem alle Arten um dieselben Ressourcen streiten müssen und viele Tierarten nur überleben können indem sie anderen Arten Schmerzen zufügen oder sie sogar töten.

Da es ja immer heißt, die ganze Welt wäre Gottes Kreation, kann man nur über diesen Gedanken entsetzt sein wenn man nicht völlig von religiöser Propaganda verblendet ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

Philipp3141  16.12.2021, 23:42

anders wäre es natürlich wenn gott seine kreation von innen selbst spielen würde, dann leidet niemand anderes als er selbst. und da alles in der existenz nur in relation zueinander existieren kann, muss es gut und böse, Schmerz und Ekstase und Tod und Leben geben

hast du bisher seit unserem letzten gespräch schon psychedelika ausprobiert oder durch eine ich auflösung mal eine gänzlich andere, unverzerrte sicht auf die welt erlebt?

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Andrastor  16.12.2021, 23:46
@Philipp3141

Dann wäre er trotzdem Psychopath, weil wir als Lebewesen keine Ahnung haben was er mit uns macht und alles aus der Ich-Perspektive erleben und erleiden. Zusätzlich wäre er noch Masochist, da er sich den ganzen Dreck selbst antun würde.

Eine "unverzerrte" Sicht auf die Welt hat man nicht indem man sich das Gehirn kurzschließt. Ich denke das habe ich bereits in vergangenen Gesprächen versucht dir klar zu machen.

Und nein, ich habe keine Drogen genommen.

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Philipp3141  16.12.2021, 23:52
@Andrastor

ja da hast du nicht ganz unrecht, wenn es denn so wäre.

Sprache erschafft sinn und Bedeutung wo vorher keine war. wenn es einen zustand gäbe die Realität klar zu sehen, dann aus einem ohne sprachliche verzerrung. den hast du in der ich auflösung.

In diesem Buch hier hättest du es wissenschaftlich und logisch erschlossen.

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