Ist Glück ein ein dauerhafter Zustand?

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Das ist eine Frage der Definition. 

Glück ist kein Zustand, das hat man oder hat man nicht.  

Glück zu haben ist ein augenblickliches Hochgefühl, ein Moment im Bewußtsein. Ein dauerhaftes Glücksgefühl würde schnell zum Alltag, man nimmt es als selbstverständlich. Es fehlt das Bewusstsein des Besonderen. Glücklich sein kann man immer wieder, auch bewusst gesteuert. Man muss das Glück nur auch immer wieder wahrnehmen. 

Zufriedenheit ist für mich das größere Ziel. Das kann von Dauer sein. Sich freuen über all das, was man hat, bekommt, vor allem was einem ohne zutun geschenkt ist. Natürlich auch über das, was man sich verdient hat. Insgesamt eine positive Einstellung, mit sich im Reinen sein, innere Ausgeglichenheit.....all das zu erreichen ist irgendwie im weitesten Sinne für mich Glück.

Aristoteles  nannte das Glück auch ’oberstes Gut’ und sah in diesem höchsten Wert, sollte man ihn je errei­chen, den Sinn des Lebens. Was aber ist das: ’Glück’? Um sich dessen be­wusst zu werden, was das oberste Gut oder der höchste Wert ist, setzt es eine gewisse Vernünftig­keit und sittliche Grundhaltung voraus, hatte Aristoteles gemeint. Wer sich von seinen Leidenschaften treiben lässt oder wer nach äußeren Gütern strebt, weiß nichts von dem Gefühl höchster Zufriedenheit, das den Men­schen im Falle des Glücks durchdringt.

Was die Menge darunter ver­steht, das Handgreifliche oder Augenfällige, zum Beispiel Lust, Wohlstand, Ehre, größtmögliche Anerkennung, ist allenfalls eine sekundäre Erscheinung des Glücks. Erst recht bedeutet Glück nicht das satte Gefühl der Grob­schlächtigen, die in einem Leben des Genusses, in einem animali­schen Da­sein ihr Genüge finden. Überhaupt besteht das höchste Gut nicht in einem Zustand, sondern in einem Tätigsein, bei dem Fähigkeiten und ange­legte Möglichkeiten im Menschen derart entfaltet werden, dass man in einem vor­trefflichen, einem ’geglückten’ Leben, über das hinaus nichts mehr zu wün­schen übrig bleibt, seine Erfüllung findet. Glück ist demnach nicht ein kurzer, vorübergehender Zustand des Hochgefühls (z.B. wenn Eintracht Frankfurt die deutsche Meisterschaft gewonnen hat), sondern ein dauerhaftes höchstes Zufriedenheitsgefühl im Sinne eines „geglückten Lebens“.

Nach Meinung des „Realisten“ Aristoteles setzt diese von ihm sog. Glückseligkeit noch folgendes (beinah unabdingbar) voraus: Gesundheit, ein gewisses (materielles) Vermögen und eine gewisse Anmut der äußeren Erscheinung (jedenfalls - meint Aristoteles - sei durch eine abstoßende Hässlichkeit der Weg zum Glück verbaut). Auch günstige gesellschaftliche Beziehungen seien für das Erreichen der Glückseligkeit wichtig.

Irgendwann dürfte es auch mit so einem „geglückten Leben“ zu Ende sein, wenn der Mensch (z.B. im Alter) gebrechlich wird oder durch schlimme Schicksalsfügung beim großen Heer der Unglücklichen landet.


Ich habe mal gelesen, dass ein Mensch nur aus sich selbst heraus glücklich und zufrieden sein kann. Materielle Güter machen einen Menschen nur kurzfristig glücklich und zufrieden, aber sicherlich nicht über mehrere Monate oder Jahre. Ähnliches gilt beispielsweise auch für Beziehungen oder den eigenen Beruf. Zufriedenheit und Glück können sehr schnell in Frustration und ähnlich starke Emotionen umschlagen. Wirklich glücklich kann letztendlich nur derjenige sein, der mit sich selbst im Reinen ist, sich also auch mit seiner eigenen Gefühlswelt auseinandersetzt und sich so akzeptiert und lieben lernt, wie er ist. Dann ist es, zumindest meiner Meinung nach, tatsächlich möglich, wirklich glücklich und zufrieden zu sein. Wer sich aber nur bzw. in erster Linie an äußeren Dingen orientiert und seine Zufriedenheit einzig und allein von anderen Dingen abhängig macht, wird zwangsläufig in einem Wechselspiel zwischen zeitweisem Glücksgefühl und Unzufriedenheit hin und her schwanken.


skyberlin  21.04.2016, 00:53

Glück ist kein Spiegel Deiner selbst, sondern braucht die Refexion und Bestätigung anderer Menschen, Natur usw. usw. Alleine glücklich sein, ist ein anderer Zustand, als in der Interdependenz, in der wir leben wollen und müssen. Man kann als Einsiedler glücklich sein, aber zusammen ist es glücklicher, finde ich. Viel Glück!

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Jojos2309  21.04.2016, 01:19
@skyberlin

Ich finde natürlich auch, dass es in der Gemeinschaft glücklicher ist. Mir geht es in erster Linie darum, dass man das Glück meiner Meinung nach nicht zu sehr von anderen Menschen oder materiellen Dingen abhängig machen darf.

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Kommt ganz darauf an wie bescheiden du bist. Lässt du dich von kleinen Dingen leicht beeindrucken und genießt die unscheinbaren dinge, dann bist du lange Glücklich und vorallem immer schnell zufrieden stellend.

Hast du hohe Ansprüche, siehst in vielen Dingen nur das negative? Dann ehr selten aber ich denke dann auch intensiver.

Zufriedenheit/Glück definiert jeder selbst sich.

Für manche sind Kinder Glück, für andere eine Katastrophe.

Pflege deine Kontakte, Rede nicht schlecht über andere, Kümmere dich um dich selbst und gönn dir was. Mach dein Leben nicht abhängig von anderen und du wirst lange glücklich sein.


JesseJames47  21.04.2016, 00:31

ersteres ist eine gute Einstellung :)

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Das ist eine Einstellungssache!

Ich bin seit 7 Jahren Glücklich und Zufrieden! Das ist schön und tut mir gut.

Und es war nicht alles schön: z.B. Ist meine Freundin gestorben ... nun ja, gehört zum Leben dazu. Traurig, schade da großer Verlust, aber das ändert nichts an meiner Einstellung und ich genieße das Leben.

Respekt, Höflichkeit, Liebe, Geben statt nehmen usw. ist angenehm und macht Zufrieden.


merxhass 
Beitragsersteller
 21.04.2016, 00:31

Danke . Mein Beileid .

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PeterP58  21.04.2016, 00:42
@merxhass

Danke, jedoch Alles gut! :) Sie war ürbrigens im 9. Monat - schön!

Wie gesagt - ist Einstellungssache. Unser Leben ist so kurz ... nicht trauern sondern Gutes tun und jede Minute genießen so gut es geht!

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