Ist es mit der heutigen Wirtschaftslage schwer einen Job zu finden Deutschland Österreich Schweiz?
10 Antworten
Nein (außer du willst in einer komplett übersättigten Branche arbeiten). Es ist allerdings schwer, einen fair bezahlten Job zu finden.
Viele Firmen haben immer noch nicht realisiert, dass es schwierig ist, einen guten Arbeiter für schlechte Bezahlung zu finden.
Das ist völliger Blödsinn und bedient sich dem dummen Klischee "Junge Leute sind faul".
Junge Leute sind tatsächlich schlau. Wenn ich als Informatiker nach 3-5 Jahren Studium mehr verdiene als dein Mann und dabei noch fast grenzenlose Aufstiegschancen habe, dann haben wir den Grund gefunden.
Wenn du versuchst, mit Urlaubs- bzw. Weihnachtsgeld zu prahlen, dann wissen wir beide eh, wie niedrig die Messlatte ist - das bekommt hier nämlich so gut wie jeder.
Es kann aber nicht jeder Informatiker werden, weil da die Hälfte aller Studenten durchfällt. Übrigens habe ich in meiner Antwort auf die Frage Informatik als "gute Wahl" angegeben, kannst du nachlesen.
Und ihr könnt gerne alle studieren, wenn es euch zum Dach reinregnet, braucht ihr doch den Handwerker. Und wenn die Heizung ausfällt, dann auch. Wenn ihr einen Wasserschaden habt, dann auch. Wenn euer Auto nicht läuft, dann auch.
Mein Mann kostet den Kunden mittlerweile 240 Euro pro Stunde, das hat der Betrieb, also sein Chef, so festgelegt. Wird bestimmt viele Leute freuen, so hohe Summen zu bezahlen...
Dann ist es eben so. Je weniger Handwerker es gibt, desto mehr Geld verdienen sie und desto attraktiver wird der Beruf für Leute, die gerne viel Geld verdienen.
Ob's mir gefällt, ist egal. Ich habe jedenfalls nicht vor, meine Lebensplanung aufzugeben und stattdessen als KFZ-Mechaniker o.Ä. zu arbeiten, nur weil dort ein Mangel herrscht. Das sollen die Firmen selbst lösen. Vorzugsweise mit besserer Bezahlung.
Das habe ich doch niemals verlangt, dass du da irgendwas aufgeben sollst, vor allem da du einen begehrten Beruf der Zukunft hast. Da wärst du ja blöd.
Ich meine eher, dass sich Menschen (egal ob Ausbildung oder Studium) auch mal Gedanken machen müssen, wo sie denn in der Zukunft gut Arbeit finden und fair bezahlt werden und wo es eher schwer wird. Denn irgendwo will niemand Existenzängste haben oder am Hungertuch nagen.
Deshalb gilt: "Augen auf bei der Berufswahl"
Da bin ich voll bei dir. Ich könnte ohne Plan B kein Kunststudium anfangen, denn das wäre mir für die Zukunft zu unsicher. Daher mache ich ein Studium (Mathematik) wo fast garantiert ist, dass man danach einen Job bekommt.
Einige machen das trotzdem. Jene, die es nicht schaffen, müssen sich eben was anderes suchen.
Ich denke, das Problem ist, dass Studieren (für die meisten, also BWL, Medizin, Technik, etc.) immer noch lukrativer ist, als in die Lehre zu gehen. Soll nicht heißen, dass man Studieren weniger wert machen soll, aber die Lehre muss sich mehr auszahlen.
Und ich weiß aus persönlichen Erfahrungen (Rettungsdienst, Post, etc.), dass man als Lehrling/Azubi viel mehr gefallen lassen muss als ein Studierter. Da fehlt es an Gehalt, an Wertschätzung, an Berufsaufstiegsmöglichkeiten und und und.
Wie gesagt: Wären die Rahmenbedingungen gegeben, wäre ich Gärtner geworden, denn im Grunde arbeite ich lieber mit Pflanzen als mit Zahlen.
Da hast du Recht, eine Ausbildung müsste mehr wertgeschätzt werden. Manche Ausbildungen (z.B. Einzelhandel, Bank) würde ich aus Zukunftsangst auch nicht machen. Ich hätte gerne im medizinischen Bereich gearbeitet, aber das darf ich aus gesundheitlichen Gründen nicht. Ich wäre einem 3-Schicht-System auch nicht gewachsen gewesen. Es ist einfach verdammt anstrengend, als Krankenschwester oder Altenpfleger zu arbeiten. Immer mehr kommen da in den Burnout. Und deshalb wollen es immer weniger machen. Wie ein Teufelskreislauf.
Kommt darauf an. Schlecht bezahlte Jobs gibt's an jeder Ecke. Jobs die deutlich über Mindestlohn sind, sind tatsächlich rar. Da kommt es stark auf Branche und Ausbildung an. Für schlecht ausgebildete ist es natürlich schwerer
Ich würde eher sagen, dass das Gegenteil zutrifft.
Säckeschlepper finde ich überall. Hochspezialisierte Experten werden händeringend gesucht.
Was verstehst du unter Hochspezialisiert? Akademiker zb studierte Informatiker gebe ich dir Recht.
Pflegekräfte werden auch händeringend gesucht werden aber schlecht bezahlt, genauso wie Handwerker oder ich sag mal die "einfachen" Leute
Die Nachfrage nach Hilfsarbeiterjobs übersteigt das Angebot. Diese Leute bekommen entweder nur einen 510 € Job oder auch zwei oder müssen irgendwo als Student eingeschrieben sein, um überhaupt arbeiten zu können.
Flexible, unabhängige Fachkräfte können sich aber nach wie vor sehr gut verkaufen, wenn die nur clever genug sind. Am besten man sucht dann ständig und schlägt zu, fallls ein gutes Angebot da ist. Das kann natürlich Jahre dauern, aber man hat ja nichts zu verlieren.
Generell auf deine allgemeine Frage: nein.
In Österreich gibt es unzählige offene Stellen und eine so niedrige Arbeitslosigkeit wie seit 14 Jahren nicht mehr. Der Arbeitsmarkt steht scheinbar besser da als vor Corona. Gleichzeitig folgen nun Jahre in denen viele Leute in Pension gehen, womit der Arbeitskräftemangel noch mehr steigen wird.
Ja, der demographische Wandel schlägt voll zu.
In Deutschland ist es wegen der Babyboomer noch schlimmer, in 10 Jahren besteht die Hälfte aller erwachsenen Menschen aus Rentnern. Und es werden Millionen an Stellen frei.
Kommt drauf an, was du kannst und bereit bist zu tun. Jobs gibt es genug, doch es ist ein Unterschied, ob du für den Mindestlohn im Supermarkt Regale einräumst oder ob du einen gut bezahlten Job als Facharbeiter hast.
Es ist auch ein Unterschied, ob du irgendwas studiert hast, was kaum gebraucht wird, wie Kunst, Philosophie oder Poetik, oder ob du ein begehrten Abschluss im mathematisch-technischen Bereich, in Informatik oder Medizin hast.
Als Handwerker mit guter Ausbildung kannst du dich vor Aufträgen kaum retten und hohe Preise verlangen kannst, bringt dir eine Ausbildung im Einzelhandel derzeit nicht viel, denn dem Einzelhandel geht es schlecht.
Nö. Viele Leute wollen sich ihre Hände nicht schmutzig machen. Mein Mann ist angestellter Handwerkermeister und gehört zu den Besserverdienern. Wird man halt voll Öl und Dreck, wenn man an Autos schraubt. Ist auch anstrengend. Aber sein Gehalt ist gut. Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld bekommt er auch.