Ist es bei Kindern sinnvoll, soziale Kontakte zu erzwingen?
Geht um einen Fall aus Familienkreis. Kind in der Frühpubertät ist eigenbrötlerisch, zurückgezogen und eher das Opfer als der King auf den Schulhof. Eltern machen den Kind Vorwürfe wegen fehlender Freundschaften und es soll sich mal was suchen. Das Kind ist nun beim THW angemeldet. geht auf Nachdruck der Eltern auch regelmäßig hin, wirkt aber nicht fröhlich. Ich war neulich mal mit dort, habe gesehen wir er dort auch nur dummgemacht wird und eher der Außenseiter ist. Eltern halten es aber nach wie vor für Wichtig, dass das Kind dort soziale Kontakte knüpft.
ich glaube aber dass die Eltern das Problem verkennen. Das Kind hat eher psychologische Probleme in der Sozialen Interaktion und der Kontaktfähigkeit (Asperger?). Das Kind wird also in etwas reingezwungen mit dem es nicht zurechtkommt. Sollte man vielleicht mal die Ursachen gründlich erforschen?
10 Antworten
Die Gründe können tiefgreifend und sonst wo her kommen...
Aberja, es kann helfen mit gleichaltrigen in einer Jugendgruppe zusammen zu sein. Bzw. manchen hat es schon geholfen ob mit oder ohne Krankheit, ich meinte das Freunde finden, Spass an einer gemeinsamen Sache, ehrenamtliches Engagement...
Ob nun Sportmannschaft, THW-Jugend oder andere Vereine... ob nun Einzelgänger oder Klassenclown, in einer Gruppe können sich alle weiterentwickeln
Ja doch, manchmal muss man auch zu etwas "gezwungen" werden im positiven Sinne. Kinder untereinander können aber auch grausam sein ,also augen offen halten, dafür gibts ja Hilfen an die man sich wenden kann. Sollte mana uch wenn da mehr dahinter steckt.
Das ist der absolut falsche Weg.
Ich kann das Kind zu 100% verstehen, bei mir war es ähnlich. Erst als meine Eltern mich endlich in Ruhe gelassen haben mit etlichen Sportvereinen, habe ich mich besser gefühlt. Ich hatte jedes Mal Bauchschmerzen als ich hinmusste.
Ich halte es für fast unmöglich, überhaupt keine sozialen Kontakte zu haben.
Außer, es wird ein Leben als Einsiedler geführt.
Ich fände es ja besser, dass Kind so zu akzeptieren, wie es ist und ihm Möglichkeiten anzubieten, ohne es zu zwingen.
Ich würde euch dringend raten, da wirklich nur genauer nachzuforschen, wenn das Kind es von sich aus möchte. Ansonsten lasst es! Nicht alles muss immer diagnostiziert werden. Ein Kind kann auch einfach introvertiert sein, und eben sehr wenige soziale Kontakte wollen, ohne dass es gleich eine Diagnose braucht. Es besteht halt die Gefahr, dass das Kind dann in einen jahrelangen Strudel aus Ärzten, Diagnosen, Psychologen, Therapien und im schlimmsten Fall sogar Medikamenten gezogen wird! Ich war auch so ein Kind/Jugendliche, die sehr introvertiert war, und war auch immer eher in der Opferrolle. Hab dann die Diagnose Asperger bekommen und war dann bis ins Erwachsenenalter in die Rolle der Autistin gezwängt. Musste jahrelang darum kämpfen, wieder als Mensch gesehen zu werden. Mittlerweile bin ich sicher, dass die Diagnose nie richtig war und ich einfach nur hochsensibel bin. Vielleicht ist er auch einfach nur hochsensibel. Also, ich denke, am sinnvollsten ist es, ihn einfach in Ruhe zu lassen und nicht zu sozialen Kontakten zu zwingen. Eher sollten die Eltern in einfühlsamen Gesprächen gemeinsam mit dem Kind herausfinden, was es braucht. Dann werden sie gemeinsam den richtigen Weg für ihn finden.
Ja, da sollte man tatsächlich nach den Ursachen forschen und es gibt nun mal auch Menschen, die vom Charakter her eher Einzelgänger sind.
Mein Patenkind hat Asperger-Züge, das wurde von einer Kinderpsychologin festgestellt. Die hat den Eltern auch geholfen, wie sie besser damit umgehen können, denn manches erlebt das Kind einfach anders als wir. Deshalb ist es wichtig, so was zu erkennen, damit umgehen zu lernen und dem Kind zu helfen, trotz einer evtl. Einschränkung gut durch den Alltag zu kommen und wie es Probleme meistern kann, die für uns vielleicht keine sind.
Und auch, was das Kind will und was ihm gut tut. Nur weil z.B. wir viele Freundschaften pflegen und dies toll finden, heißt das nicht, dass auch das Kind dies toll findet. Es gibt Kinder, die sich einfach auch gerne zurückziehen, um zu lesen, zu malen, zu puzzlen, zu basteln usw.