Ist ein Amiga 500 besser als ein C 64?
6 Antworten
Ja, beim Amiga 500
vor allem was die Grafik betrifft.
Das ist aber jetzt schon sooo lange her,
als dass ich da noch viel wüsste.
Irgendwo in den kleinen grauen Zellen versteckt.
Das kam mir damals stylisch vor.
Aber heute echtes Steinzeit-Design.
Hansi
Das kommt darauf an wie man das sieht.
Der Amiga ist 16-bit, hat mehr Speicher, doppelte Horizontal und Vertikalauflösung, kann viel mehr Farben und die auch jedem Pixel getrennt zuweisen, hat viel besseren Sound, kann auch Digitalsound und kann viel schneller rechnen.
Es gibt nichts, was ein C64 besser kann als ein Amiga.
Aber es gibt auch nichts, was ein Amiga besser könnte als ein Raspberry Pi, ein Smartphone oder ein 15 Jahre alter PC!
Bei C64 und Amiga geht es darum, die technischen Schranken von Damals auszureizen und zu erleben. Und wie tief man die Grenzen der Hardwarefähigkeit gehen will, das entscheidet dann ob man lieber Amiga oder C64 haben will.
Und damals als der Amiga raus kam war das natürlich auch eine Frage des preises. Ein billiges Ding das man auch an seinen fernseher stecken konnte oder was sehr teures das dann auch noch einen sehr teuren Monitor brauchte. Natürlich war der Amiga überlegen, aber konnte/wollte man sich den dann leisten?
Ja!
Allerdings ist das natürlich wertend. Wenn man eine verstehbare 8Bit Maschine haben will, dann ist der C64 besser. Der Amiga ist vom Chipset her schon recht komplex und ebenso vom Betriebssystem. Auch wenn letzteres von Spieleprogrammierern oft umgangen wurde um mehr aus der Kiste heraus zu holen.
Vor einigen Jahren gab es mal in Berlin ein Informatik Praktikum mit geliehenen C64 :) Man wollte den Leuten das Feeling der guten alten Zeit vermitteln, als da eben noch keine Entwicklungsumgebung vorhanden war und alles abstrahiert wurde, wobei man Amiga die Hardware bereits recht stark abstrahiert wird.
Der Amiga war für mich eine neue Welt und teilweise war ich über das rückschrittliche MS-DOS ziemlich frustriert, mit den PCs bin ich erst mit windows2000 und dann windowsXP warmgeworden, leider hat IBM nicht weiter OS/2 gepusht, das wäre auch interessant gewesen, und aus BEOS wurde leider auch nichts. Und DOS und Windows 3.x und 9x waren einfach primitiv. Es gab zwar gute Spiele dafür je weiter die Entwicklung voranschritt, aber das Arbeitsgefühl am Amiga war Jahre früher am Amiga wesentlich angenehmer.
Der Amiga ist einfach viel schneller, hat ein modernes Betriebssystem und man kann mit präemptivem Multitasking arbeiten, wie mit modernen PCs auch. Gibt ein Programm keine Rechenzeit ab so wird es einfach unterbrochen, so dass Du etwa Deine Mail oder Deine Text weitertippen kannst ohne dass der Rechner einfriert. Das war bei PCs aber auch bei alten Macs nicht zwangsläufig der Fall. Beim C64 war das nicht vorgesehen.
Der C64 hat dann eben noch sehr wenig Speicher, es gibt zwar heute verbreitete spezielle Speichererweiterungen. Und der Speicher muss per Bankswitching ein und ausgeblendet werden.
Besser ist da der commodore 128, der hat immerhin den doppelten Ram Speicher und damit kommen wir auch noch zu einem anderen Manko des C64, er kann nur 40 Zeichen pro Zeile darstellen. Als er herauskam war das in Ordnung weil die Fernseher schlecht waren und die billigen Monitore ebenfalls. Und viele Leute betrieben den C64 an einem analogen TV Modulator, wodurch durch Modulation und Demodulation das System nochmals verschlechtert wurde. Da konnte man sonst ohnehin nichts erkennen. Das war also technisch ausreichend, also ca. 1982. Auch andere Rechner wie die MSX Rechner hatten relativ geringe Auflösungen und konnten daher keine 80 Zeichen darstellen. Als die Amigas und andere Computer rauskamen waren die Fernseher und Monitore weiter entwickelt und man hatte die manchmal noch heute genutzten RGB Kabel und die europäischen Scartkabel. Der C128 kann 80 Zeichen darstellen und er kann das auch mit einem RGB Kabel machen, allerdings ist der C128 bei ebay schön teuer. Also nur für Liebhaber von Interesse die dieses Geld auch ausgeben möchten und da sollte man dann nach einem C128DCR schauen. Manche der damaligen Computerfreaks sind inzwischen in die Jahre gekommen und deswegen gibt es immer mal wieder Nachlässe in denen solche Geräte auftauchen. Mit dem Commodore 128 konnte man im Gegensatz zum C64 schon recht ordentlich arbeiten. Auch der Amiga bietet natürlich 80 Zeichen und schöpft die damaligen Fernsehnormen weitgehend aus, bietet dazu aber noch eine viel höhere Farbauflösung, 4096 Farbtöne die auch eingeschränkt gleichzeitig darstellbar waren, waren damals in den 1980ern schon eine Ansage. Schließlich der Sound: Da schneidet der C64 zwar schlechter ab, weil er keine Samples wiedergeben kann, allerdings ist er eine Synthesizer Chip der seine Töne selbständig errechnet und erzeugt und keine Rechenleistung der CPU im Normalbetrieb beansprucht. Der SID wird bis heute im ganzen Bereich der elektronischen Musik genützt, entweder tatsächlich noch mit C64 Systemen oder mit der sogenannten SIDstation, wobei viele den SID heute mit entsprechenden Plugins emulieren, die PCs haben heute genügend Rechenleistung. Der Amiga hat Sampling Kanäle die Samples abspielen können, dies braucht zwar Speicherkapazität und beansprucht den Bus mit DMA Zugriffen und auch je nachdem braucht man dafür auch etwas Rechenleistung. Es gab einige Projekte, auch Scooter, die haben anfänglich mit dem Amiga rumgemacht. Commodore hätte sich vielleicht überlegen sollen ob man nicht auch noch einen SID in den Amiga packt, teuer genug war mit anfänglich 6000DM.
Insgesamt muss man einfach sehen liegen zwischen C64 und Amiga bereits Welten, 1986 warb Commodore bereits mit dem Multimediarechner, der wurde aber dann bei den PCs erst in der zweiten Hälfte der 1990er langsam Realität. Auf einmal standen Lautsprecherboxen an den Rechnern in meiner Gemeindeverwaltung.
Der C64 ist eine bereits mit Bankswitching aufgebohrte 8Bit Maschine mit Ursprüngen in den 1970er Jahren mit 16 Bit Adressbus und spiegelt im wesentlichen den Entwicklungsstand der frühen 1980er Jahren wieder. Aus heutiger Sicht ist seine Grafik nicht wirklich hochauflösend, insbesondere im Farbebetrieb nicht. Aber Speicher war damals aus heutiger Sicht immens teuer und aus damaliger Sicht immer noch teuer wenn auch schon viel günstiger als noch ein paar Jahre zuvor. Ender der 70er konnte man sich schon Rechner zusammen bauen, aber 64kb waren damals noch völlig unerschwinglich und heute übliche 16gb waren selbst für ein Rechenzentrum Science Fiction.
Der Amiga hat dagegen war seiner Zeit schon etwas voraus und zeigt was mit einem etwas erhöhten Entwicklungsaufwand Mitte der 1980er möglich war. Toll am Amiga ist insbesondere die DMA Engine mit ihren DMA Kanälen, da wären die PCs und andere Konstruktionen einfach ziemlich lächerlich. Aber auch sonst konnte der Amiga effektiv den Zentralprozessor entlasten und bot guten Sound und eine schnelle und für die Zeit sehr gute Grafik.
Also natürlich ist der Amiga wesentlich leistungsfähiger und bietet ein besseres Arbeits und Spielerlebnis. Aber manchmal liegt eben gerade in der Einfachheit der Reiz. Das ist wie mit Oldtimer Autos auch, mancher fährt lieber ein Auto mit H Kennzeichen als einen Tesla mit zahlreichen Assistenten.
Leistungsfähiger in jedem Fall.
In der Hinsicht liegen Welten zwischen den beiden Systemen:
Der C64 ist aber kultiger und besonders in der Demoszene um einiges beliebter.
- Der Amiga (erste generation) konnte bis zu 4096 Farben darstellen (aber nur 16 bzw 32 in games)und hatte eine 16 bzw 32 bit Architektur (gegenüber 8bit beim C64)
- Der Amiga kann Multitasking, der C64 nicht
- Die CPU war 7x so schnell wie die vom C64, und wird dazu noch von zahlreichen Custom chips unterstützt.
- Ausserdem hatte er schon in der Grundausstattung 4-8 mal so viel Speicher wie der C64.
- Dazu kam ein neuer Soundchip, der 4 Kanäle stereo und Samples abspielen konnte
Aber beide hatten ihren eigenen Charme und ich werde mir sicher irgendwann auch noch einen C64 zulegen
Moin,
Ja!
Vergleiche mal die Bilder ... (Die PC-Version sieht genauso aus wie die Amiga-Version)
Grüße