Ist dieser frosch giftig?


07.09.2022, 21:12

Und wie heißt diese Frosch Art ?

2 Antworten

Das dürfte eine Erdkröte sein. Die können ein Sekret absondern, das bei Berührung starke, allergieähnliche Schleimhautreizungen verursacht. Aber nur, wenn das Sekret auf Schleimhäute kommt. Gegen normale Haut kann es nichts ausrichten. Wenn man eine Erdkröte anfassen muss, z.B. wenn sie irgendwo reingefallen ist wo sie nicht mehr raus kommt, dann muss man danach die Hände waschen.

Erdkröten kommen mit Trockenheit sehr viel besser zurecht als Frösche, aber auch sie haben ihre Grenze. Wahrscheinlich hatte die Kröte einen der letzten Rückzugsorte mit einem Hauch Feuchtigkeit genutzt. Hat es bei euch in den letzten Tagen auch geregnet? Wenn ja, dann nutzt die Kröte jetzt die Gelegenheit, um mal wieder ausgiebig auf Nahrungssuche zu gehen. Lass sie am besten einfach in Ruhe.

Hahaha das ist doch eine Kröte, die Erdkröte (Bufo bufo).

Ja die kann an den Drüsen hinter den Augen Gift absondern was sie aber nur macht wenn sie sich wirklich bedroht fühlt. Es wäre also nicht gut wenn ein Hund sie frißt.

Aus eigener Erfahrng kann ich sagen, ich habe mir mal eine Erdkröte in den Mund gesteckt für eine witziges Foto (bei dem Foto kam die Kröte nicht zu Schaden).

Da sie aber kein Gift abgesondert hat (das ist eine weißliche Flüssigkeit) habe ich hinterher rein gar nichts bemerkt. Ins Auge sollte man sich das Sekret natürlich nicht schmieren wenn man es auf die Hand bekommen hat.

Richtig giftig sind Pfeilgift-Frösche, aber nur sekundär wenn sie bestimmte giftige tropische Ameisen fressen. Das Ameisengift macht den Fröschen nichts aus und es sammelt sich in ihrem Körper an bis sie selbst unheimlich giftig werden. Hier im Zoo mit ungiftigen Ameisen gefütterte Pfeilgift-Frösche verlieren sie ihre Giftigkeit.

Ein Riesen Problem ist dagegen in Australien die Aga-Kröte, ab 1935 als natürliche Schädlingsbekämpfung in Zuckerrohrplantagen ausgesetzt worden war und sich immer weiter ausbreitet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aga-Kr%C3%B6te

Sie ist eine der wichtigsten invasiven Tierarten in Australien, einerseits selbst sehr gefräßig, andererseits so giftig dass einheimische Tiere wie Warane sich an ihnen vergiften wenn sie sie fressen.

Wie bei unserer Erdkröte sind auch der Krötenlaich und die Kaulquappen giftig (was dazu führt dass die einheimischen Erdkröten-Kaulquappen von Fischen komplett in Rhe gelassen werden).

"Das Verschwinden einer Reihe in Australien endemischer Arten wird in direkten Zusammenhang mit der künstlichen Ansiedlung der Aga-Kröte gebracht. Hiervon sind nicht nur Amphibienarten betroffen, sondern beispielsweise auch Schlangen und Warane; beim Arguswaran (Varanus panoptes) etwa wurden lokale Bestandseinbrüche von bis zu 90 % verzeichnet, nachdem die Agakröte in seinen Lebensraum eingewandert war.[21]

Auch der Beutelmarder wird durch die giftigen Drüsensekrete der B. marinus in Mitleidenschaft gezogen.[22] Naturräume, in die die Aga-Kröte vorgedrungen ist, weisen nach einiger Zeit eine deutliche Reduzierung bis hin zum Verschwinden von einheimischen Waranarten auf. Es gibt Hinweise und Beobachtungen, dass diese hochentwickelten Reptilien es mittlerweile gelernt haben, B. marinus als Beutetier zu meiden. Schlangen scheinen diese Lernfähigkeit nicht zu besitzen. So sind beispielsweise die Schlangenarten Acanthophis antarcticus, Pseudechis guttatus und Pseudechis porphyriacus in Regionen mit Aga-Krötenbeständen sehr selten geworden.[23]"

Zudem vermehrt sie sich in atemberaubendem Tempo:

"Die jährliche Bestandszunahme von B. marinus wird in Australien auf etwa 25 Prozent geschätzt. Begleitet wird diese rapide Zunahme durch eine explosionsartige Ausdehnung ihres Verbreitungsgebietes. Ausgehend von Queensland wurden Aga-Kröten das erste Mal in New South Wales im Jahre 1978 und im Northern Territory 1984 beobachtet. Im Herbst 2010 erreichten sie Kununurra und die Kimberleys in Western Australia.[17] Inzwischen (Stand 2016) gibt es schätzungsweise mehr als 200 Millionen Aga-Kröten in Australien.[18]

Die Geschwindigkeit, mit der die Krötenpopulation ihr Verbreitungsgebiet ausdehnt, wird auf etwa 40 Kilometer pro Jahr geschätzt.[19] "

Selbst der Evolution kann man hier quasi bei der Arbeit zuschauen:

"Von den Kröten an der westlichen Grenze ihres Verbreitungsgebietes wird sogar berichtet, dass sie längere Hinterbeine entwickelt haben.[20] Es wird angenommen, dass aufgrund des internen Populationsdrucks Individuen mit längeren Beinen weiter wandern können, um damit schneller in neue Lebensräume vorzudringen, was Vorteile sowohl für die Ernährung als auch für die Fortpflanzung mit sich bringt."