Ist die Gangschaltung beim Auto nicht mehr cool?
Ist sie mega out? Die Jugendlichen wollen relaxt mit Automatik den Führerschein machen und die Fahrschulen werben damit.
13 Antworten
Es wird inzwischen auf anderes Wert gelegt. Due Herausforderung und das beherrschen der Mechanik war früher eine genussvolle Herausforderung, sag ich mal. In den 90er waren z.b. knallharte Sportwagen in. Heute ist eher voluminöse Bequemlichkeit bei Autos gefragt.
Also ja, irgendwie kann man schon sagen das puristische Dinge wie Handschalter "out" sind.
Ausserdem ist es mir vollhybrid oder BEV auch schlecht zu kombinieren.
Als ich 1982 meinen PKW Führerschein gemacht habe (LKW und Motorrad folgten später), wurde in der Fahrschule mit Schaltgetriebe gefahren. Punkt. Man musste, glaube ich, eine oder zwei Automatik-Fahrstunden machen, aber nicht mal da bin ich mir sicher.
Und die allermeisten kamen problemlos damit klar. Die heutige Jugend scheint da weniger talentiert.
Ohnehin scheint man insgesamt davon auszugehen, dass Autofahrer zunehmend verblöden. Offensichtlich traut man ihnen nicht mehr zu, ohne Assistenten auch nur die einfachsten Dinge hinzukriegen, wie die vorgeschriebene Geschwindigkeit einzuhalten, Abstand zu halten und niemandem aufzufahren, und sogar einfach nur die Spur zu halten.
Wie sonst lässt sich die Vielzahl an vorgeschriebenen Assistenzsystemen in Neuwagen sonst erklären:
- Notbremsassistent
- Spurhalteassistent
- intelligenter (im Gegensatz zum Fahrer?) Geschwindigkeitsassistent
- adaptives Bremslicht
- Black-Box (Unfalldatenspeicher)
- Müdigkeitserkennung
- Rückfahrassistent
- Reifendruckkontrollsystem
- alkoholempfindliche Wegfahrsperre
Offensichtlich hält man den zukünftigen Autofahrer für einen Volltrottel, den man sogar daran erinnern muss, eine Hose anzuziehen und sich die Schuhe zu binden? Hört sich jedenfalls in Teilen so an.
Und klar, wer schon ohne Assistent die Spur nicht halten kann, kann natürlich erst recht nicht manuell schalten.
Das alles könnte mir ja völlig egal sein.
Ist es aber nicht.
Denn mit zumehmender Verpflichtung zu immer mehr Assistenzsystemen geht auch einher, dass bezahlbare Autos (die nämlich ohne diesen Schnickschnack auskommen) vom Markt verschwinden. Das sind fast immer die Kleinwagen. Von dem Gedanken, einen Neuwagen unter 30.000 Euro kaufen zu können, kann man sich wohl bald verabschieden.
Und das ist mir eben nicht egal.
Ja, wenn ich das alles brauchen würde, wäre ich als Motorradfahrer schon längst im Grab und ich bin schwerbehindert. Werde mir aus dem Grund kein Auto mehr kaufen. Meine KTM Duke 790 hat 8100 € gekostet. Fürs Auto bin ich im Car-Sharing. Da hatte ich letzthin mal einen Wagen mit Abstandsmesser und Rückfahrassistent. Der hat mich schier wahnsinnig gemacht. Locker 1,5 m Luft, aber schon piepsen. Die Kids lernen ja das Einparken nicht mehr.
LKW und Busschein gibt's nimmer mit Schalter
Das hat auch was mit der Einstellung zu tun.
Zu meiner Zeit warst du einfach ein Lappen, der zu dumm zum Schalten war, wenn du Automatik gefahren bist.
Das ist genau das, was wir Älteren bemängeln, diese Jugend hat keinen Anspruch an sich mehr.
Da sind bloß Beinamputierte Automatik gefahren und ein paar Frauen.
Ja, mit dem Motorrad mag ich die Automatik auch gar nd. Die nehmen alle bloß noch einen E-Scooter. Oder Steh-Roller.
Ganz und gar nicht. Ich habe vor knapp 2 Jahren auf Manuell gelernt und bin froh darüber.
Damit hat man das Auto besser im Griff und manche Quellen sagen sogar dass Autos mit manuellem Getriebe länger halten.
Außer in der Fahrschule ein zweimal bin ich kein Automatik gefahren.
Ist die Gangschaltung beim Auto nicht mehr cool?
Ich finde sie "cool", und versuche immer, ein Auto damit zu ergattern, wenn ich die Wahl habe (fahre beruflich verschiedene Modelle). Natürlich ist mir beim Mitfahren auch nicht entgangen, dass es äußerst selten ist, einen Fahrer zu erleben, welcher das Zusammenspiel von Kupplung und Handschaltung in Perfektion beherrscht - also sanfte Schaltvorgänge hoch und runter und eine sinnvolle Gangwahl, inklusive Herausnehmen des Ganges beim "Segeln" und einer konsequenten Nutzung der Schubabschaltung zwecks Spritersparnis. Genau das macht mir Spaß: Dass man eine Technik fährt, deren Bedienung nur wenige Fahrer, selbst wenn es langjährige sind, beherrschen. Außerdem ist es auch ein gewisser Zeitvertreib auf längeren Strecken, und wenn es sich um eine gute Schaltung handelt, auch ein Genuss.