Ist die Bibel sexistisch?

10 Antworten

Für die damalige Zeit nicht, für die heutige an manchen Stellen, aber sie ist nicht ein Werk, sondern eine Sammlung von Werken. Ist denn gleich jeder einer Gruppe sexistisch, weil es ein Mitglied dieser Gruppe ist? So ähnlich ist es auch mit der Bibel. An dieser wirkten in mehreren Jahrhunderten etwa 40 oder mehr Autoren mit und nicht alle davon ließen sexistische Äußerungen in den Schriften der Bibel ab.

Die Bibel wurde in einer Zeit geschrieben, in der die Frau dem Mann ganz klar untergeordnet war. Das liegt vor allem daran, dass die Frau Kinder gebären kann und sich dadurch automatisch deutlich mehr um die Kinder und den Haushalt kümmert, weshalb der Mann gearbeitet und Geld verdient hat.

Aus diesem Grund waren Bildung und Wissen nur für Männer. Zudem sind Männer natürlich auch körperlich überlegen.

Dadurch ist die Bibel aber natürlich selbstverständlich auch durch so eine Zeit geprägt. Sie ist von Menschen geschrieben, die Dinge mit Gott erlebt haben, aber keinesfalls können sie ihre Kultur verdecken (was auch gar nicht notwendig ist).

Jesus hat sich über die damaligen Maßstäbe hinweggesetzt und hat sich sowohl den Frauen, als auch den Kindern, den Armen, den Bettlern, den Zöllnern etc. gewidmet, die eben nicht angesehen waren.

Wer sich die Schöpfungsgeschichte für irgendwelche Arguemente hernimmt, oder die Bibelstelle in Epheser 5 aus ihrem Kontext reißt, der will nur provozieren und beschäftigt sich nicht mit der Thematik.

Wer zu faul ist zu googlen. Ich hebe die prägnanten Wörter hervor.

Eph 5,21Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus.

Eph 5,22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus);

Eph 5,23 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib.

Eph 5,24 Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen.

Eph 5,25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat,

Eph 5,26 um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen.

Eph 5,27 So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos.

Eph 5,28 Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.

Eph 5,29 Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche.

Eph 5,30 Denn wir sind Glieder seines Leibes.

Eph 5,31 Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein.

Eph 5,32 Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.

Eph 5,33 Was euch angeht, so liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber ehre den Mann.

Es geht um die gegenseitige Anerkennung und Ehrfurcht voreinander. Es geht keinesfalls darum, dass die Frau sich hin und herdelegieren lassen soll. Und genauso, wie die Frau dem Mann untergeben sein soll, genauso soll der Mann fürsorglich und in Liebe mit seiner Frau umgehen. Wenn das mal keine perfekt beschrieben Freundschafts- /Liebesbeziehung ist.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich liebe es mich mit strittige Themen zu beschäftigen

Nein, sie ist rein deskriptiv. Und im Vergleich zu anderen, bis heute gängigen Menschenbildern ein echtes Loblied auf die Geschlechter und die Sexualität.

Woher ich das weiß:Recherche

Ja, von vorn (AT) bis hinten (NT).

Paulus als faktischer Begründer der Christenlehre hat immer wieder von einer faktisch sexistischen Ordnung geredet und deutlich gemacht, dass Männer und Frauen sich nicht auf Augenhöhe begegnen:

„Ich will aber, dass ihr wisst, dass Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi.“ 1.Kor 11
„Ihr Frauen, ordnet euch den Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, ...Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.“ Eph 5

Die derzeitige Ausrede aller möglichen "Theos" und Neu-Exegeten, die wiedermal in schöner Regelmäßigkeit zur Rechtfertigung ihres Gottes angetreten sind, lautet:

"Sexismus ist biblisch, aber nicht christlich!"

(bspw. https://wirsindmosaik.de/sexismus-ist-biblisch-aber-nicht-christlich/)

Also (Logik!): Christentum stimmt nur in ausgewählten, der christlichen PR entsprechenden Themen mit der Bibel überein! :-)


zahlenguide  17.06.2021, 10:17

Jo, der Mann übernimmt die Rolle Jesu = Gott und die Frau die Rolle des Heiligen Geists = Gott - wie gemein aber auch

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Finsterladen  17.06.2021, 09:52

Dann sei wenigstens so fair, und zitiere auch die Bibelverse direkt davor und direkt danach. Typisch, dass Zitate wieder ohne jeden Kontext und Background herangezogen werden.

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Stier1240  17.06.2021, 09:58
@Finsterladen

Jaja! Wieder "aus dem Zusammenhang" gerissen, "Übersetzung ungenau" u. ä. Ausreden!

Nee, genau so steht es im "Buch der Bücher"!

Vorher und nachher kann bestenfalls etwas relativieren!

Und über die Frauenfeindlichkeit eines gewissen Saulus-Paulus muss hier auch nicht nochmals referiert werden.

  • Typisch, dass Zitate wieder ohne jeden Kontext und Background herangezogen werden.

Wenn ihr Bibelfreunde und Gottesknechte immer auch die Kontexte rund um eure geliebten Dogmen zitieren und bewerten würdet, würde das ganze Glaubenskonstrukt ins Wackeln geraten!

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Finsterladen  17.06.2021, 10:12
@Stier1240

Da kommen aber viele Emotionen mit ^^

Vorher und nachher kann bestenfalls etwas relativieren!

Genau darum geht es mir.

Wenn ihr Bibelfreunde und Gottesknechte immer auch die Kontexte rund um eure geliebten Dogmen zitieren und bewerten würdet

Da hast du recht und das prangere ich bei manchen Christen genauso an, wie bei dir auch. Für mich erschüttert mein Glaubenskonstrukt deshalb jedoch nicht.

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Stier1240  17.06.2021, 10:53
@Finsterladen

Eine "Erschütterung" wird auch weniger wahrgenommen bzw. stark verzögert, wenn man um das wacklige Gebäude immer wieder nur faule Stützen, Krücken und Flickschusterei einbringt!

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Nein, denn:

  • "Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus" (Galater 3,28).

Für die damalige Zeit war eine solche Aussage nahezu feministisch...