Ist der Generationenvertrag gerecht?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Nein 63%
Ja 38%

2 Antworten

Nein

Er ist für alle Beteiligten in der Zukunft unbefriedigend. Die Einen zahlen zu viel, die Anderen bekommen zu wenig. Naja, vielleicht ist das ja eine ganz eigene Form der Gerechtigkeit.


Nairolf760 
Beitragsersteller
 03.12.2019, 18:46

Danke! 🙏

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Nein

Soabld die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, wird ein großer Teil des Wohlstands, den meine Generation erwirtschaftet für die Rente ausgegeben werden. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen wird dann so einseitig sein, wie niemals zuvor. Jetzt wurde das Renteneintrittsalter auch noch gesenkt und die Rente erhöht. Na toll...

Gespart wird dafür an Bildung, Modernisierung und Infrastrukturausbau. Eigentlich überall dort, wo vor allem die kleinste Wählergruppe, nämlich Milennials und Generation Z profitieren würden.

Zum Dank verhindert die selbe Generation auch noch eine vernünftige Digitalisierungs- und Klimapolitik. Die Folgen dessen muss ebenfalls meine Generation ausbaden.

Ich finde das ungerecht und fühle mich oft wie ein Teil der größten Verlierergeneration aller Zeiten.


Nairolf760 
Beitragsersteller
 03.12.2019, 18:46

Vielen Dank! 🙏

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archibaldesel  03.12.2019, 18:58

Das ist natürlich ziemlicher Bullshit

  1. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen erst in 10 - 15 Jahren in Rente. Bis dahin wird das Renteneintrittsalters auf mindestens 67 erhöht und und die Rente auf 43% des letzten Nettos gesenkt. Zusätzlich ist dann die gesamte Rente und nicht nur der Ertragsanteil steuerpflichtig.
  2. Die Generationen, die die dann in Rente gehen, haben den Wohlstand geschaffen, den die sogenannte Generation Z heute für selbstverständlich hält. Deine Generation ruht sich auf deren Lebensleistung aus und heult noch rum. Was ist dein Beitrag zu dem, was es heute in Deutschland gibt? Du hast vermutlich bisher nur denjenigen, den du keine Altersrente gönnst, bisher nur auf der Tasche gelegen.
  3. Digitalisierung ist in Deutschland nicht Aufgabe der Gesellschaft. Der gesamte Bereich ist privatisiert. Beschwerde dich bei der Telekom, Vodafone, O2 usw.
  4. Was ist dein Beitrag zu Klimaschutz. Verzichtest du auf Smartphones, Tablet und PC? Seltene Erden werden nicht in Wanne-Eickel abgebaut? Heizt du nicht? Verbrauchst du keinen Strom? Der Klimawandel ist der Preis der Zivilisation. Gerade die von dir genannten Themen Infrastruktur und Digitalisierung ist Klimakiller.

Ja, du badest die Folgen aus. Und zwar die Folge, dass es deiner Generation besser geht, als jeder Generation vor dir. Du solltest dankbar sein, statt rumzuheulen.

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Aequitas49  03.12.2019, 19:38
@archibaldesel

Das entspricht - mit Verlaub - nicht der Wahrheit oder ist jedenfalls stark verkürzt und einseitig.

  1. Ich würde wetten, dass das nicht passiert. Denn diese Generation ist ja die relevanteste Wählergruppe und gleichzeitig die Generation, welche die meisten Entscheidungsträger stellt, weswegen alles so läuft, wie sie es möchten.
  2. Diese Generationen konnten sich von einem normalen Gehalt noch ein Haus kaufen. Das ist heute kaum mehr möglich. Der Anstieg der Nettolöhne hält schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr mit der Inflation mit. Dazu kommt, dass die Digitalisierung zahlreiche Jobs vernichtet, was den Wettbewerb verstärkt, die Menschen ersetzbarer macht, den Stress erhöht und zu kleineren Löhnen und mehr Arbeit führt. Suizid ist im Gegensatz zu Generationen zuvor heute die häufigste Todesursache der unter 25 jährigen. G8, Leistungsdruck und Radikalkapitalismus tragen ihren Teil dazu bei. In Generationen zuvor musste weniger Geld von Einzelnen für die Rentner ausgebenen werden. Zu behaupten, wir würden rumheulen und uns auf deren Lebensleistung ausruhen ist eine Unverschämtheit. Uns geht es gerade nicht besser als den Generationen zuvor.
  3. Natürlich ist das Aufgabe der Gesellschaft. Die Digitalisierung wird unsere Gesellschaft radikal verändern. Mal abgesehen davon, dass Deutschland eine jämmerliche Glasphaserinfrastruktur hat (Was den Alten egal ist), müssen wir uns auf eine neue Welt vorbereiten. In meinem Heimatland BaWü soll jetzt aber erstmal die Hochschulfinanzierung gekürzt werden. Amazon und andere Internetmonopolisten zerstören StartUps die Chancen. Gleichzeitig ist der Einzelhandel nicht konkurrenzfähig zu Unternehmen, die weder Miete, noch Mitarbeiter, noch Steuern zahlen. Aber wen interssiert das schon? Die Alten bekommen ihre Rentengeschenke. Dafür werden die Politiker gewählt. Kein Grund auf meine Generation zu schauen.
  4. Wir brauchen strukturelle Änderungen. Nicht Individuelles Alternativverhalten. Was du hier Abbrennst ist ja auch eine Nebelkerze. Nein, wir brauchen einen Preis auf CO2, der mit den späteren Klimafolgekosten übereinstimmt. Laut Umweltbundesamt sind das 180 Euro Euro. Der mit Abstand größte Teil wird nämlich nicht von jungen und armen Studenten, Azubis und Schülern ausgeschüttet, sondern von der Generation, die sich gegen alle Maßnahmen streubt, die ihr gewohntes Leben verändern könnten. Wie wärs: Wir bauen Windkraftanlagen sodass der Strom nicht aus Kohle kommen muss. Aber wer schreit am lautesten? irgendwelche Rentner, die gerne in einer Windratfreien Landschaft spazieren gehen möchten. Der Klimawandel ist gerade nicht der Preis der Zivilisation sondern zu einem großen Teil das Versagen der genannten Generation (Die ja seit einigen Jahrzehnten die politische Macht hat). Und nicht mal jetzt sind viele Leute bereit etwas daran zu ändern.

Jetzt auch noch Dankbarkeit zu verlangen dafür, dass diese Generation alle Probleme aus Bequemlichkeit in die Zukunft verschiebt, ist einfach inakzeptabel. Für diesee Generation ging es immer bergauf. Auch deshalb, weil man sich um Konsequenzen für Mensch und Umweld einfach nicht geschert hat. Es wurde ein Kredit aufgenommen, den wir jetzt bezahlen müssen. Und je länger wir warten, desto größer wird die Rechnung. Das ist nichts weiter als frustrierend.

Und wenn diese Attitüde sich nicht ändert, wird sich die aktuelle Situation zu einem echten Generationenkonflikt ausweiten. Irgendwann sind wir nämlich nicht mehr bereit, immer nur zurückzustecken für eine Generation, der es gerade nicht mehr wichtig ist, dass es ihren Kindern einmal besser geht sondernd die vor allem nach ihren eigenen Befindlichkeiten schaut.

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