Ist das Meckern an den Streiks unberechtigt?
Ich lese immer wieder viel Kritik an Leuten, die den Streik kritisieren und da frage ich mich ernsthaft, warum.
Es ist doch völlig verständlich, dass es die Leute ärgert, wenn sie z.B nicht oder zu spät zur Arbeit, Uni oder Schule kommen und das dürfen sie auch äußern, oder nicht? Das bedeutet nicht, dass man kein Verständnis für den Grund des Streiks hat! Aber man kann sich doch trotzdem über die negativen Auswirkungen für einen selbst äußern?
Was denkt ihr?
Achtung. Die Frage ist nicht : "Darf man sich über negative Auswirkungen äußern?". Es ist völlig klar, dass in Deutschland freie Meinungsäußerung herrscht. Die Frage lautet : "Wieso werden solche negativen Äußerungen eurer Meinung nach kritisiert, obwohl sie ihre Berechtigung haben und dem Streik die Berechtigung nicht absprechen?"
Es wäre schön, wenn man darauf eingeht.
7 Antworten
Man kann alles äußern und da gibt es nur in Ausnahmefällen ein "richtig" oder "falsch".
Natürlich ist der Streik Mist, wenn man auf den Zug angewiesen ist - das sieht auch jeder Lokführer so und streikt trotzdem. Denn gerade das ist ja der Zündstoff an der Sache. Würde es keinen stören, dass keine Züge fahren, könnten sie ja schlicht streiken bis die Kasse leer ist und hätten nichts gewonnen.
Und die meisten, die den Streik kritisieren, sehen ja durchaus beide Seiten. Heißt aber nicht, dass sie nicht trotzdem eine eigene Meinung zur Angemessenheit haben oder die persönlichen Auswirkungen in dem Moment als "wichtiger" einstufen.
Ich bin der Meinung, dass der Streik vollkommen unberechtigt ist. Im Gegenteil, die Arbeitszeit müsste ohne Lohnausgleich erhöht werden, damit die Bahn zuverlässiger und vor allem wirtschaftlich wird.
Die Folge des Streiks wird eine noch deutlich höhere Belastung des Steuerzahlers sein, der im Endeffekt die Verluste der Bahn auffängt. Somit geht der Streik gegen die arbeitende Bevölkerung, welche auch die geforderten höheren Lohnkosten im Endeffekt tragen müsste.
Die Bahn muss schnellstens zu einem betriebswirtschaftlich finanziell eingenständigem Unternehmen geführt werden. Dieses Unternehmen darf dann keine Verluste erwirtschaften - die Ticketpreise müssen kostendeckend kalkuliert werden.
- Solange die Bahn nicht kostendeckend arbeitet sind keine Lohnerhöhungen oder gar Arbeitszeitverkürzungen möglich, das Gegenteil wäre angebracht!
- Gerade die zeitgleichen Verhandlungen über das 49 € Ticket welches nicht einmal kostendeckend ist und vom arbeitenden Steuerzahler zwangsweise finanziert wird zeigt deutlich, das kein Geld für mehr Lohn oder weniger Arbeitszeit vorhanden ist.
Ich sehe dass, in 2 Stufen.
Stufe 1
Die Probleme der Fahrgäste dabei. Feuer Frei
Stufe 2
auf die Lokführer zu schimpfen, ist unter der Gürtellinie.
Denn die Bahn hängt gewaltig hinterher, Einige Regionale Bahnunternehmen Haben die Forderungen abgesegnet die Verträge stehen, die Strecken werden im Normalen Takt bedient. Das sind kleine Bahnunternehmen. Aber die große DB die ja den Fernverkehr hat, bockt.
Ist immer eine Frage der Perspektive. Natürlich ist es, gerade in Deutschland, jedem frei seine Meinung zu äußern und somit auch, eigen aufgefasste Missstände zu kritisieren. Das ist soweit ja auch völlig in Ordnung! Nur ist eben der eigene Blickwinkel meistens nicht der einzige. Du wirst auch Leute haben die es kritisieren würden, würden in Amerika, die dafür zuständigen, für die Ausführung der Todesstrafe streiken... oder hiesiges Pflegepersonal. Ein "falsch" oder "richtig" ist hier also immer allen überlassen die sich der Thematik anschließen und für jedes Individuum eigen zu interpretieren.
Ich finde zwar, dass der Weselsky wirklich versucht, das beste für seine Lockführer herauszuholen - ich finde aber auch, dass das zunehmend nervtötend wird.
Viele Menschen sind auf die Bahn angewiesen und genau das nutzt er als Druckmittel.
Eben. Es wird auf dem Rücken der Falschen ausgetragen und diese falschen haben dann durchaus auch das Recht, Kritik zu äußern.