Ist das Leben eine Simulation?

16 Antworten

Das ist eine kaum zu beantwortende Frage. Das Thema wird philosophisch immer mal wieder aufgeworfen und auch Wissenschaftler argumentieren teils in die Richtung, dass es dafür Indizien gebe.

Viele sagen es würde keinen Unterschied machen ob es so ist oder nicht. Das sehe ich ganz anders, denn wenn andere Menschen Simulationen wären, hätten diese ja keine echten Wahrnehmungen, Gefühle und Gedankenwelten, was dann auch die eigene Familie, den Partner etc. betreffen würde.

habe eine eigene Frage dazu erstellt: https://www.gutefrage.net/frage/veraengstigt-dich-folgender-gedanke

Aber ich würde sagen selbst als jemand der vor sowas Angst hat sollte man sein Leben so positiv wie möglich leben „falls die Welt ja doch echt ist“ :D

ist ja nicht so, als ob die Simulation wahrscheinlicher wäre als dass die Welt genau so real für jeden einzelnen von uns ist, wie wir hoffen/denken.

Früher waren es jede Menge Götter, Hexen usw., heute sind es Simulationen. Immer was gerade "Mode", "in" ist. Wir werden das im normalen Leben niemals ergründen können - warum? Weil wir nur ein winzige Teilmenge des gesamten Universums sind, und keine Teilmenge kann die Gesamtmenge speichern, erkennen. Zumal wir grundsätzlich immer nur Informationen aus der Vergangenheit haben, denn das Licht, egal, ob von fernen Galaxien oder auch nur vom Bildschirm braucht immer Zeit, um zu uns zu kommen.

Unsere heute bekannten, machbaren Simulationen sind digital, d. h. prinzipiell Informationsreduziert. Damit kann man unmöglich real simulieren.

Diese Theorie würde zumindest nicht den freien Willen eines Menschen erklären. Auch wenn dieser beschränkt ist.

Dennoch eine interessante Ansicht!

Woher ich das weiß:Hobby – das Nachdenken in der Nacht, also Nach(t)denken

AmirAlper  24.03.2024, 20:43

„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“ Arthur Schopenhauer

Wenn du nicht wollen kannst, was du willst, dann kann der Wille nicht frei sein. Du hast dich ja nicht dafür entschieden, welche Themen dich interessieren, bei welchen Menschen du dich wohlfühlst, oder welche Wünsche du für dein Leben hast. Es braucht also keine Erklärung des freien Willens, weil es einen freien Willen (der Logik folgend) nicht geben kann. Dennoch fühlt sich der Wille frei an und es ist schön, dass wir dieses Gefühl haben. Es steht jedoch nicht im direkten Widerspruch zu einer Matrixtheorie.

larisbula  24.03.2024, 20:46
@AmirAlper

Gefühlen sollst du nicht trauen, sondern den Fakten. Gefühle ändern sich, Fakten basieren auf Logik.

Ich persönlich "fühle" mich nicht unbedingt frei, dennoch weiß ich, dass ich die Entscheidung habe, das Leben (in seinen Grenzen natürlich) frei zu gestalten. Das ist ein Fakt.

Übrigens kann es bei philosophischen Fragen kein schwarz-weißes Denken geben, es ist das Grau dazwischen.

AmirAlper  24.03.2024, 20:56
@larisbula

Wie gesagt, ich bestreite nicht, dass du tun kannst, was du willst, doch entscheidest du nicht darüber wie du dein Leben gestalten möchtest (nicht im Sinne der Handlung oder des Treffens einer bewussten Entscheidung, sondern im Sinne der dahinterliegenden Bedingungen, deinen tiefen Bedürfnissen, die du nicht selbst wählst).
Es ist auch kein Schwarz-Weiß denken, zu sagen, dass es logisch betrachtet nicht sein kann. Denn Logik ist ja nicht alles, was dem Mensch zur Verfügung steht. Deshalb der Hinweis in Klammern. Die Behauptung, dass es das Grau oder ein Grau dazwischen ist, resultiert aber leider auch wieder aus einem Schwarz-Weiß denken. Ich finde deinen Ansatz gut, jedoch nicht konsequent zuende gedacht. Unser Rationales Denken ist nunmal dichotom, die klassische Logik folgt dem Satz des ausgeschlossenen Dritten. Und wenn du mithilfe dieses Denkens folgerst, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen muss, dann finde ich das einen wirklich guten Ansatz. Doch einen Schritt weiter fällt auf, dass auch dieser Ansatz problematisch ist, da er eben zwangsläufig aus diesem ursprünglichen binären Denken entstanden ist. Wir können gar nicht anders. Etwas ist wahr oder falsch, in unserer Welt. Doch welche Aussage können wir noch treffen, wenn etwas weder wahr noch falsch oder wahr und falsch oder etwas ganz anderes ist? Wahrscheinlich gar keine

larisbula  24.03.2024, 20:58
@AmirAlper

Weil der Mensch auch nur seine subjektive Sicht auf die objektive Wahrheit haben kann.

AmirAlper  24.03.2024, 21:03
@larisbula

Damit setzt du aber eine objektive Wahrheit voraus und du argumentierst, dass der Mensch nur eine Subjektive Perspektive darauf hat. Würde diese Aussage aber stimmen, dann wäre deine Annahme ja auch nur Subjektiv und somit wäre im Allgemeinen wieder nichts ausgesagt, außer das, was du ganz persönlich glaubst. Diese Aussage kann also keinen objektiven Gehalt haben, auch wenn ich nicht ausschließe, dass sie unter Umständen dennoch wahr ist. Darüber kann ich keine Aussage treffen. Denn wie soll ich überhaupt erstmal eine Aussage darüber treffen, was diese objektive Wahrheit sein soll? Also gibt es überhaupt eine Realität außerhalb von mir und kann ich das beweisen? Und falls ja, wie? Also woran machst du fest, dass es eine objektive Realität gibt?

OlliBjoern  28.03.2024, 14:27
@AmirAlper

Das Problem liegt aber schon im Bereich der Sprache. Ich verstehe durchaus, was Schopenhauer meint (und er hat in diesem Kontext auch recht), dennoch ist "frei" in "freier Wille" ein Adjektiv, welches man unterschiedlich auffassen kann.

Der Wille ist nie frei von Voraussetzungen und Bedingungen - wenn jemand im Restaurant ein Schnitzel haben "will", liegt das wohl daran, dass er bisher mit Schnitzeln gute Erfahrungen gemacht hatte.

Der Wille kann aber "frei" von Zwang sein, und so sehen wir das ja umgangssprachlich meistens. Ein "Freiwilliger" macht etwas aus sich heraus, und nicht, weil ihn der Chef dazu genötigt hatte.

Umgangssprachlich meinen wir mit "freier Wille" ja gerade nicht, dass etwas ohne Voraussetzungen und Bedingungen stattfinden würde (das wäre ja eher etwas, was wir als "Zufall" bezeichnen würden), sondern nur, dass es ohne Zwang passiert.

Natürlich kann man den Begriff auch anders sehen.

Auch clever ist folgender Einwand: Wille ist immer frei, und wenn es keinen freien Willen gibt, gibt es gar keinen Willen. Ist von Feuerbach (glaube ich).

AmirAlper  28.03.2024, 16:24
@OlliBjoern

Danke für diesen Einwand. Wenn wir das Problem der Sprache jedoch hinzuziehen, wird sich herausstellen, dass wir überhaupt keine Aussagen mehr treffen können. Diesem Argument würde ich, so paradox es auch klingen mag, stattgeben.
Feuerbachs Einwand ist auch schön. Dementsprechend gibt es dann einfach gar keinen Willen. Wenn wir aber zuvor gesagtes hinzuziehen, so kann diese Aussage auch nicht rational sein. Also gibt es doch einen Willen, sogar einen freien. Dieser ist jedoch paradox.

Es ist nicht beweisbar, ob wir in einer Simulation leben oder nicht. Es gibt zwar Argumente für oder gegen, das reicht aber maximal nur dafür aus, für oder gegen spekulierend zu glauben oder man bleibt einfach "agnostisch". Hier kann man sich ein Überblick über diese Hypothese verschaffen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Simulationshypothese
Elon Musik ist übrigens ein prominentes Beispiel, der er an Simulation glaubt.

Möglich wäre es. Vielleicht können wir irgendwann eine Simulation selber erschaffen. Dann haben wir eine Simulation in einer Simulation.

Aber wissenschaftlich gibt es da einige Ansätze. Für so einen Computer zur Simulation bräuchte man aber sehr viel Energie z.B. durch eine Dyson Sphere.