ist antiwissenschaftlicher naturalismus gut?

1 Antwort

Hallo h7jdjd,

ich bin der Meinung, dass ein Naturalismus, der sich von einem wissenschaftlichen Anteil - Beobachtung und Modellierung - trennt, sich Ansprüchen öffnet, die Beobachtungen nicht mehr eindeutig werden lassen. Somit können Glaubensinhalte entstehen, die sich streiten und keiner wissenschaftlichen Diskussion mehr folgen würden.

Wo auch die Beobachtung entfällt, kommt nichts mehr rüber - und der Naturalismus bleibt einem quasi außen vor. Es mag dann eine innere Welt entstehen, die wieder naturalistisch aber anders sein kann. Auch das mag wieder nicht eindeutig über alles solche inneren Bilder unter mehreren Personen sein.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen


h7jdjd 
Fragesteller
 21.11.2023, 15:18

ja, natur ist nicht immer eindeutig.

ich finde glauben und streit gut und ich bin atheist. persönlich finde ich, dass diese wissenschafts-liebe (besonders in der natur) kontraproduktiv ist, da es streit und glauben unterdrücken kann, da das natur unterdrückt.

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EarthCitizen20  21.11.2023, 15:22
@h7jdjd

Ich halte den wissenschaftlichen Anspruch eher für co-produktiv. Er ermöglicht Sichtweisen, die z.B. aus reinen historischen Glaubensinhalten mit absolutistischem Wahrheitsgehalt gar nicht möglich waren.

Klar, es werden sich wissenschaftlich immer wieder Dinge relativieren, ergänzen, ändern oder sogar verwerfen. Dann war eben mal etwas unvollständig, ungenau oder sogar komplett falsch. Damit geht die Wissenschaft aber konstruktiv um.

Die Natur mag, da wir sie beobachten können, dem schon immer offen gewesen sein - und wir haben dank der Wissenschaft schon sehr viel beschreiben, erklären und verstehen können.

Was es noch an Glaube gibt, darf aber auch wissenschaftlich mit philosophischer Modellbildung betrachtet werden. Vielleicht lässt sich nichts beweisen, aber zumindest plausibilisieren.

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h7jdjd 
Fragesteller
 21.11.2023, 15:46
@EarthCitizen20

ich stimme dir teilweise zu, ja.

ich finde es aber nicht gut seine meinungen als fakt darzustellen, das sieht man oft im thema klimawandel und gesundheit z.b.

ich denke laut natur sollte man seine instinkte, intuition und meinungen folgen aber offen sein. in der modernen welt ist u.a. die intuition ruiniert durch viele faktoren wie bestimmte erziehung, gehirnwäsche, manipulation, menschengemachte dinge, deswegen kann man nicht sagen "was wenn deine intuition sagt, dass du süßigkeiten essen sollst"

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EarthCitizen20  21.11.2023, 20:01
@h7jdjd

Wir beobachten, dass viele ihre Meinungen als Fakt darstellen. Berühmtes Beispiel aus meiner Beratungspraxis: "Das ist ein Fetisch", "Das ist Gottes Wille".

Vieles ist insofern nur ein Fakt, dass es momentan eine Ansicht gibt. Das darf dann auch als Ansicht präsentiert werden.

Oft sprechen wir auch von unserem Bauchgefühl: Intuition, Instinkt, usw. Und ich gebe Dir recht, wir werden häufig manipuliert, um den Manipulator*innen Bedürfnisse zu erfüllen, wo bei denen unsere Bedürfnisse nur so weit interessant erscheinen, wie sie ihren dienlich sein könnten.

Da dürfen wir immer uns selbst sein.

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