Ist alles was elektrisch nicht leitend ist, auch wärmetechnisch gut isolierend?

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Von der allgemeinen Regel, derzufolge die Wärmeleitfähigkeit gewöhnlich mit der elektrischen Leitfähigkeit steigt, wird es vermutlich etliche große Abweichungen geben.

Als erstes fällt mir dabei das Mineral Glimmer ein. Das ist ein elektrischer Isolator mit hoher thermischer Leitfähigkeit. Das wurde früher z.B. bei Bügeleisen verbaut als Wärme leitender Isolator zwischen elektrischem Heizkörper und äußerer Heizplatte. Auch keramische Stoffe haben ähnliche Eigenschaften.

Für den umgekehrten Fall, thermische Isolation mit elektrischer Leitfähigkeit, fällt mir auf Anhieb kein Material ein und auch keine technische Anwendung.

Keramik und Metalloxide leiten beispielsweise den elektrischen Strom nicht, Wärme hingegen sehr gut.

Silikon ist auch ein Isolator, aber relativ gut wärmeleitend. Die Wärmeleitpaste, die zwischen elektrische Bauteile und Kühlkörper gegeben wird, um winzige Unebenheiten auszugleichen, besteht meist aus Silikon. Natürlich leitet es die Wärme wesentlich schlechter, als das elektrische Bauelement oder der Kühlkörper selbst, deswegen soll man die Paste ja auch nur sehr dünn auftragen, aber "isolierend" (bezüglich der Wärme) wirkt es sicher nicht, das wäre ja kontraproduktiv.


eine Fliese ist zB nicht leitend, isoliert aber auch nicht. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen nicht leitend und wärmeisolierend.

Eine Fensterscheibe ist ein guter elektrischer Isolator. Dennoch besitzt sie als Einfachverglasung kaum wärmeisolierende Eigenschaften.