Islam Geburtshelfer Europas?

12 Antworten

Geburtshelfer finde ich übertrieben.

Aber tatsächlich ging ab dem 8. Jahrhundert von Spanien aus sehr viel Innovation nach Europa.

Cordoba war das Zentrum des Wissens und der Kultur in dieser Zeit und alle Wissenschafftler von Bedeutung sind dort gewesen.

https://www.google.com/search?q=cordoba+spain&client=firefox-b-d&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwj_t-ryjvzpAhUoxIUKHQY_DeUQ_AUoAXoECBoQAw&biw=1321&bih=736


EarthCitizen20  12.06.2020, 13:31

Ich habe den Eindruck, dass vieles nicht in Mitteleuropa angelangt war - möglicherweise religionistisch unterdrückt wurde. Ich sehe in den tausend Jahren seit der Zeit von Al Andaluz bis zur Aufklärung weder kulturell noch wissenschaftlich den Fortschritt, den es seit vielleicht 150 Jahren danach gegeben hatte.

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Judith171  12.06.2020, 13:38
@EarthCitizen20

Das kann ich nicht beurteilen, aber sehe da auch die Möglichkeit, dass es aus religiösen Gründen unterdrückt wurde.

Die Erde ist eine Scheibe und so weiter.

Allerdings hat das Christentum sich reformiert und das hat der ganzen Gesellschaft genützt.

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EarthCitizen20  12.06.2020, 13:48
@Judith171

Wir sind zumindest gesellschaftlich so manchen Christianismus losgeworden - das mag ich auch so wahrnehmen.

Es durfte in der Geschichte vieles nicht anders sein, als irgendwie überliefert und möglicherweise von Gott so als gegeben erachtet.

Viele heute verworfene Ansichten stammten aus einer Sicht aus dem eigenen Bezugssystem mit entsprechender visuellen Begrenzung (z.B. Horizont, Unzugänglichkeit des Weltalls, Erde als relativistisch unbewegtes System).

Ich kann mir vorstellen, dass die Araber solche Einschränkungen auf das eigene Bezugssystem nicht (mehr) hatten - und mehr "um so manche Ecke denken" konnten.

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Fast alle Errungenschaften der Menschheit wurden von westlichen Denkern erfunden, der Islam hat dazu nichts beigetragen. Das ist Fakt.

Migranten haben eine extrem hohe Geburtsrate während die der Deutschen ser niedrig ist, deshalb kommem mehr Migrantenbabys auf die Welt als Deutsche, d.h. der Islam ist der Geburtshelfer Deutschlands.


Wachtel348  12.06.2020, 13:12

"Fast alle Errungenschaften der Menschheit wurden von westlichen Denkern erfunden"

Die Null kam aus Indien, die Araber haben unglaublich viel zum Start des westlichen Denkens beigetragen. Selbst Goethe hat noch einen Westöstlichen Divan verfasst, der die Kutur des Ostens hervorhebt. Ex oriente lux.

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Komplett übertrieben!

Es gab eine relative kurze Phase in der die islamische Welt eine mehr oder weniger rational-wissenschaftliche Blüte erlebte und während dieser arabische Gelehrte das im Westen weitgehend verlorene oder verborgene Wissen der Griechen & Römer (auch schon mit Kenntnissen aus Mesopotamien und Indien) und das von eroberten Gebieten (Persien, Indien..) weiter tradierten und teilweise auch weiterentwickelten.

Allerdings hat die negative religiöse Rückkopplung (unmögliche Trennung von Staat und Religion) eine echte Aufklärung unmöglich gemacht und letztlich sind die islamischen Gesellschaften im mittelalterlich-schamanistischen Denken steckengeblieben. Einen echten Anschluß and die naturwissenschaftlich-technologische Forschung und Entwicklung haben sie bis heute nicht fertig bekommen.

Der einzige positive Punkt des Islams für Europa war eben der Erhalt vieler Schriften antiker Denker und die Weitergabe naturwissenschaftlich relevanter Denkansätze (wobei auch oft argumentiert wird, dass der spätmittelalterliche, oft sehr ausschließliche, Bezug Europas auf die wiedergefundenen antiken Denker die Aufklärung eher aufgehalten hat).

Jede dogmatische Religion ist wissenschaftsfeindlich und eine Offenbarungsreligion kann wissenschaftliche Erkenntnisse nur leugnen, wenn sie der Dogmatik widersprechen, oder muß dämliche Ausreden finden oder die religiösen Texte zurechtbiegen (Korankenner sind groß darin aus relativ sinnlosem Prophetengebrabbel nachträglich naturwissenschaftliche Fakten zu stipulieren).

Wissenschaft und systematisch-rationales Denken konnte sich nur entwickeln als die Religion schwächelte. Im Islam war das nur für kurze Phasen möglich. In der Christenheit gab es immer einen Grund-Konflikt zwischen Religionsführern und Fürsten, der letztlich den Weg zum rationalen Denken und den Naturwissenschaften dauerhaft ermöglichte.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Anteil der "islamischen Wissenschaften" hier kaum eine Rolle gespielt hat.

Das find ich mega übertrieben

Sicherlich haben auch Muslime etwas beigetragen aber um denn Islam zum Geburtshelfer Europas zu machen müsste man das Netz derartig weit spannen das letztlich de facto die halbe Welt bzw Menschheit ein Geburtshelfer war.

Hallo Bluewale1,

auf mehreren Reisen durch Andalucía hatte die Reiseleiterin von dem Einfluss der Araber, die in mittelalterlichen Zeiten nach Spanien gelangt waren, gesprochen. Mir kam es vor, als hätten die Araber dort Entwicklungshilfe geleistet.

Es gab Universitäten, an denen Wissenschaften gelehrt wurden, es gab befestigte Straßen in den Städten, es gab auch Straßenbeleuchtung.

Dann ging die Arabische Kultur in Spanien in einem Katholizismus unter. Was dann an der ganzen Infrastruktur und Kultur verblieben sein mag, mag sich in den dann folgenden mir eher dunkler erscheinenden Zeiten verändert haben.

Ich mag daher nicht sagen, dass die Araber - und damit auch der Islam - Europa geboren hatten. Wenn sich die Araber in der Zeit erlaubt hatten, freier zu denken, war dieser Funke noch nicht auf Mitteleuropa übergesprungen. Das kam erst später mit der Aufklärung.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:Recherche

granodearen  12.03.2021, 15:18

"Mir kam es vor, als hätten die Araber dort Entwicklungshilfe geleistet."

Wenn morden dazugehört, ja.

"Es gab Universitäten, an denen Wissenschaften gelehrt wurden, es gab befestigte Straßen in den Städten, es gab auch Straßenbeleuchtung."

Die ersten Städte Andalusiens und Westeuropas wurden um 1000 vor Chr. gegründet. Die Römer kamen um 200 v. Chr. auf die iberische Halbinsel und bauten Straßen und Theater, machten die Städte zu Metropolen.

1000 Jahre später kamen die Araber, nutzten die römischen Einrichtungen (wie Thermen etc.) und nannten sie nun arabische Bäder.

Mit den Arabern fing das Mittelalter an(!). Als sie aus Spanien vertrieben wurden, fing die Moderne an. Bis dahin gab es unter den Arabern Klassen, wovon Christen in der 4. und Juden in der 5. waren, gerade noch über den Sklaven, und Schutzgelder zahlen mussten.

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Judith171  12.06.2020, 13:13

Das sehe ich auch so.

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