IQ-Test, ADS-Verdacht, Autismus-Test - was soll ich davon halten?
Ich habe vor Kurzem einen IQ-Test durchgeführt. Das Ergebnis lag zwischen 110 und 116. Soweit ich weiß, ist das noch im durchschnittlichen Bereich. Dennoch fällt mir die Schule leicht.
Ich gehe in die 8. Klasse und habe Einsen und Zweien (auch eine Drei, aber die ist nur in Sport), obwohl ich mich kaum bemüht habe. Meist habe ich erst in der 5- bis 10-minütigen Pause vor dem Test gelernt, und das hat prima funktioniert (tut es immer noch).
Im Unterricht melde ich mich kaum, da ich mich nicht traue. Deshalb ist meine Mitarbeitsnote nicht die beste. Nach dem IQ-Test wurde eine ADS-Vermutung geäußert, aber ich bin mir da nicht so sicher. Zudem werde ich bald auf Autismus getestet.
Ich weiß nicht genau, was ich mit all diesen Informationen anfangen soll - es ist einfach so viel auf einmal. Ich bin unsicher, wie ich das alles verstehen soll.
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!
5 Antworten
Finde ich jetzt erst einmal nicht so ungewöhnlich. Es gibt viele, die sich nicht gerne melden in der Schule.
Warte daher einfach deinen Test ab, danach weißt du mehr und je nach Ausgang wird dir sicher geholfen und bekommst Tipps.
Ich habe selbst unter anderem eine ASS Diagnose und kann dir sagen: die Diagnose ist weniger wichtig als es einen erstmal vorkommt. Du bist danach immernoch du, du hast immernoch dieselben Talente, Fähigkeiten und Schwierigkeiten. Manche Dinge haben mit der Diagnose nur plötzlich einen Namen und vielleicht hilft dir das sogar dabei, dich selbst zu verstehen und zu akzeptieren.
Außerdem kannst du mit einer Diagnose spezielle Hilfe bekommen, beispielsweise Nachteilsausgleiche in der Schule oder ähnliches, du musst aber natürlich nicht.
Genauso kannst du frei entscheiden, wem du davon erzählst und wem nicht.
Dein IQ beeinflusst nicht unbedingt deine Lernfähigkeit, da besteht also kein Widerspruch und der IQ Test ist bald auch gar nicht mehr wichtig.
Was ich damit sagen will ist eigentlich nur, dass es vollkommen verständlich ist, wenn du überfordert bist. Aber eine Diagnose ändert erstmal gar nicht viel und du hast alle Zeit, dich damit zurechtfinden.
Ein IQ = 115 ist etwas besser als der Durchschnit der Abiturienten.
Schüchternheit oder Zurückhaltung ist eine Charaktereigenschaft und sollte grundsätzlich nicht bewertet werden.
Angst ist ein Zeichen fehlenden Selbstvertrauens.
Einen Verdacht auf ADS auf Grund eines IQ-Tests zu äußern ist eine Form von unseriöser Wahrsagerei. Lasse dich nicht irre machen.
Suche dir ein oder mehrere sinnvolle Hobbys.
Ansonsten empfehle ich zu lernen ein Instrument zu spielen oder eine artistische Sportart (z.B. Jonglieren, Einradfahren, Tanzen, Klettern) einzuüben.
Diese genannten Sportarten haben mit Gleichgewicht zu tun. Das stabilisiert die Psyche.
IQ hat nicht unbedingt viel Lernfähigkeit zutun. Das ist ein deutlich komplexeres Thema. Warum bei dir ADS / Autismus Verdacht besteht, wird aus dem Text auch nicht klar. Wohl kaum wegen guter Noten bei wenig Lernaufwand. Ohne feste Diagnose kann man aber mit all dem ohnehin nicht viel anfangen. Abwarten und Tee trinken.
Sofern es berechtigte Hinweise gibt, kann man denen auch nachgehen und prüfen lassen. Das sind dann Aufgabenstellungen für den professionellen Diagnostiker. In der Regel sind ADHS und Autismus mit typischen Schwierigkeiten verbunden.