IQ knapp über 70 und arbeiten?
Hallo,
mein Bruder ist 26, und hat einen IQ von ganz knapp über 70. Ich habe einen normalen, knapp 90. Er hat nun eine Arbeit im normalen Arbeitsmarkt, davor hat er geschützt gearbeitet( begleitet gearbeitet mit höherem Betreuungsbedarf) Nun wie gesagt, ist er zum 1x in der freien Wirtschaft. Nun ist er aber komplett überfordert. mit vielem dort( er kommt mit dem Tempo nicht mit) und hat die Abläufe nicht drin. Es klappt nicht wirklich. Könnte das nur am IQ liegen? was glaubt ihr? oder würde mann es sich damit zu einfach machen?
Er ist jetzt seit knapp 1. Woche dort beschäftigt.
Schade finde ich, das der Chef immer rummotzt an ihm.
Die Arbeit die er jetzt macht ist im Verkauf bzw im Laden.
4 Antworten
Der Wechel von beschützt zu unbeschützt ist für deinen Bruder sicher eine Umstellung. Am IQ würde ich das nicht festmachen. Es gibt auf dem ersten Arbeitsmarkt (wobei der Begriff bzgl. behinderter Menschen etwas unsauber ist) auch "Behindertenarbeitsplätze" Das wurde vor Jahren mal eingeführt. Firmen müssen behinderte Menschen einstellen. Wenn sie das nicht tun, müssen sie eine Strafe zahlen. Es gibt viele Unternehmen, die Menschen mit einer Behinderung einstellen. Ich weiß das z. B. von Rossmann. Da arbeiten Menschen mit einer Behinderung auch im Warenverkauf. je nach ihren Fähigkeiten, werden sie dort eingesetzt. Z. B. kann ein psychisch kranker mit einer Teilzeitstelle an der Kasse arbeiten. Er kann zwar keine 40 Stunden leisten aber ist gut bei den Kassenabläufen. Ein geistig behinderter Mensch kann z. B. Regale einräumen und das Lager sortieren. Jeder nach seinen Möglichkeiten halt.
Erkundige dich mal, ob es da nicht eine Hilfe gibt, die ihn noch eine Weile begleiten/ unterstützen kann.
Und ich würde es nicht NUR am IQ festmachen! Sicherlich spielen Routine und Gewöhnung auch noch eine wichtige Rolle. Wenn er den Ablauf und die Aufgaben kennt und langsam und in Ruhe gelernt hat, wird es sie immer schneller und gelassener bewältigen können.
Er braucht mehr Zeit und mehr Ruhe zum Einarbeiten als du.
Kein Stress. Lasst euch Zeit.
Bestimmt hat dein Bruder noch einen anderen Ansprechpartner
1. Er hat ein Schwerbehindertenausweis, und ein erweiterten Kündigungsschutz. Allerdings ist er in der Probezeit, aber egal.
2. Die Leute wissen genau worauf sie sich eingelassen haben, sie werden erstmal Versuchen ihn zu unterstützen. Ausserdem haben sie nicht die gleichen Erwartungen wie bei einem normalen
3. Er ist eine Woche dort, das ist keine Zeit. Nach 2 Monaten sieht es ganz anders aus. Er braucht nun mal etwas länger, aber das wissen die Leute die ihn eingestellt haben.
Du sagst es, ich finde es zudem einfach gemein, das der Chef jetzt schon druck macht, er könne es besser blabla das setzt in total unter Druck. Für nichts.
Das ist es ja, der Chef gibt im diese Zeit nicht, er nörgelt immer rum , du kannst das besser blablabla.... ich finde das unfair von ihm.