Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen?
Warum gibt es immer noch kaum inklusion für Menschen mit Beeinträchtigungen auf dem Arbeitsmarkt?
Leider landen viele beeinträchtigte junge Menschen die leider keinen Ausbildungsplatz erhalten im Berufsbildungswerk wo sie oft eine schlechtere Ausbildung absolvieren und kaum Berufschancen haben. Oft brauchen sie länger im betriebliche Abläufe zu verstehen, sie können es brauchen aber eben länger und werden daher nicht übernommen oder bereits in der Probezeit gekündigt. Ich persönlich kenne viele Fälle davon.
Ein Beispiel
Ein junger Mann ging mit mir in die Klasse hat da den Hauptschulabschluss gemacht und hat den Realschulabschluss nicht geschafft. Er wurde dann auf Raten des Arbeitsamtes zum Berufsbildungswerk vermittelt, dort macht er die Beikoch Ausbildung. Dies ist die „einfachere“ Version der Koch Ausbildung. Meiner Auffassung nach wäre er zu viel mehr im Stande und hat eine normale Intelligenz aber Integrationsprobleme und ein mangelndes Selbstwertgefühl. Leider wird er in eine Schublade gesteckt wie so oft in unseren miserablen Schulsystem. Ich mache die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger und interessiere mich daher für das Thema inklusion:)
Warum ist unsere so moderne Gesellschaft immer noch nicht bereit Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren?
Menschen mit Beeinträchtigungen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren?
2 Antworten
Es gibt schon viele Betriebe, die Wert auf Inklusion legen und versuchen, die Menschen zu integrieren. Aber ich glaube das scheitert häufig an zwei Punkten
- Die Arbeitsleistung muss trotzdem erbracht werden. Ein Mensch, der vom Kopf abwärts gelähmt ist, kann im Büro nicht die gleiche Leistung erbringen wie ein "gesunder" Mensch. Man muss also eine volle Stelle mit voller Bezahlung schaffen für jemanden, der nur einen Bruchteil der Leistung aller anderen erbringen kann. Das klingt unfair, ist aber denke ich einfach die Realität.
- Zum anderen weiß ich aus meinem Familienkreis, dass gerade Menschen mit einer geistigen Behinderung lieber den geschützten Rahmen einer "Behindertenwerkstatt" mögen.
Inklusion ist eine tolle Sache, aber ich finde, man darf die Realität nicht vollkommen aus den Augen verlieren.
"Warum ist unsere so moderne Gesellschaft immer noch nicht bereit Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren?"
Der Arbeitsmarkt ist primär eine Leistungsgesellschaft. Man hat weder den Willen, noch die Zeit, noch das Bedürfnis die "hinten weg Gefallenen" aufzufangen - in deinem genannten Beispiel eher zu Betüdeln.
Der Staat ist nicht dafür verantwortlich Selbstbewusstsein aufzubauen und Menschen in Berufe zu drängen, die sie eventuell überfordern können. Auch an den Beikoch kann man anknüpfen, wieso nicht erst einmal im schaffbaren Rahmen ansetzen, sich beweisen und dann mehr daraus machen?
Das Thema würde maximal dann interessant werden, wenn es Probleme gibt Arbeitsplätze zu füllen, das ist aber heute nur sehr selten der Fall. Auch Unternehmen etc. haben schlichtweg keine Zeit für Jemanden, der vielleicht 3mal länger braucht als Jemand Anderes. Ihr Verdienst etc. hängt eben an so etwas
EDIT : Wenn ich jetzt akute Beeinträchtigungen wie von Bettieeee genannt ansehe, muss ich der Aussage Recht geben: Ein Mensch kann nur das machen, was er machen kann. Es macht auch keinen Sinn Jemanden anzutreiben, der für diesen Job einfach nicht geeignet ist.