Inhaberschuldverschreibung der DZ Bank empfehlenswert (s. WKN)?
Meiner Freundin wurde bei einem Beratungsgespräch eine Inhaberschuldverschreibung der DZ-Bank angeboten.
WKN: DQ3X2C
https://www.dzbank-wertpapiere.de/product/detail/index/sin/44998324
Würdet ihr es als Zusatz zu einer Fondsanlage empfehlen?
Warum würdest ihr es kaufen / nicht kaufen.
Mit welchen Gedanken würdet ihr den Anlagebetrag wählen?
Anscheinend hat das Produkt keine Kosten. Hab ich das richtig erkannt?
Danke für die Hilfe
5 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/11_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Versteht die Freundin um was es da geht?
Das ist ein Zertifikat und da muss man sich in die Funktionsweise einarbeiten. Es ist ja keineswegs so, dass man mit Rückzahlung eines bestimmten Betrags rechnen kann. Wenn sich der Euro-Stoxx50 anders entwickelt als erhofft bekommt man wahlweise den geminderten Betrag ausgezahlt oder aber ein ETF auf den Euro-Stoxx50 geliefert.
Das Produkt ist auf garkeinen Fall einem Anleger zu empfehlen der keine guten Kenntnisse vom Aktienmarkt hat. Wenn die Freundin die nicht hat, soll sie die Finger davon lassen.
Und ohne Kosten? Wieso steht denn dann in den Anlagen auf der verlinkten Seite etwas von Einstiegskosten in Höhe von 340 Euro?
Bei dieser Gelegenheit: Was hat denn die Freundin der Bank gegenüber hinsichtlich ihrer Anlageerfahrungen unterschrieben? Einem Kunden ohne Erfahrungen am Aktienmarkt ein solches Produkt unter zu jubeln würde der Bank im Falle des Falles einen Schadensersatzanspruch einbringen. Der "Anlageberater" wird daher bewußt falsche Angaben in seine Formulare einstellen und sich unterschreiben lassen. Das ist gängige Praxis.
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Sie versucht es schon zu verstehen, hatte sogar auch schon eine Anlage letztes Jahr gemacht. Der Nennbetrag inkl. Zinsen wurden ausbezahlt, da der Kurs über 100% war.
Die Einstiegskosten sind wohl schon inklusive. Deswegen "nur" 4,4% und nicht z.b. 5%
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Mir persönlich sagen diese Zertifikate nicht so zu. Wenn es schlecht läuft mit dem EuroStoxx setzt man ganz schön zu. Läuft es gut macht man jedoch nicht so viel Gewinn. Würde entweder in sichere Anlagen gehen oder in Aktien/Fonds. Diese Mischung gefällt mir nicht. Finde den Zins auch nicht besonders attraktiv. Wenn man sich selbst kümmert, findet man auch Tagesgelder mit zumindest aktuell guten Konditionen.
Kosten sind natürlich auch dabei, wie kommst du auf keine Kosten?
![](https://images.gutefrage.net/media/user/FordPrefect/1444744080_nmmslarge.jpg?v=1444744080000)
Wer bitte hat ihr das denn empfohlen? Das wäre IMHO ein Fall für die BAFIN - denn dieses Zertifikat (denn genau um das handelt es sich hier) ist ganz sicher nichts für unerfahrene Anleger, die mit derartigen Wertpapieren noch keinerlei Berührung bzw. Erfahrung hatten.
Und das ist *keine* Inhaberschuldverschreibung (zumindest nicht im klassischen Sinne, denn die wäre endfällig, und entspräche eher einem Pfandbrief). Stattdessen ist es eine Kurswette respektive eine Aktienanleihe auf den EURO STOXX 50. Ob hier überhaupt eine positive Rendite anfällt, kann man gar nicht sagen; das Ganze ist hochspekulativ.
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Das ist zwar nicht falsch (denn jede Aktie ist der Definition nach eine solche), aber für den Durchschnittsanleger mMn irreführend.
Der Bank Berater ist von der VR-Bank
Der Bankberater, der einem unerfahrenen Anleger so etwas vorlegt, bekäme bei mir eine Anzeige bzw. ich würde mich beim Vorgesetzten beschweren. Zertifikate sind hochspekulativ, und können durchaus in gewissem Rahmen sinnvoll sein, aber auch nur dann, wenn man genau weiß, wann das Zertifikat überhaupt positiv rentiert.
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So streng wie du sehe ich es nicht. Er hat es ihr schon erklärt und sie hat auch viele Fragen gestellt.
Sie weiß schon, dass es auch negativ enden kann
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![](https://images.gutefrage.net/media/user/jgobond/1551795047601_nmmslarge__55_31_545_545_69dd3e7f87917a763900e243e1830ceb.jpg?v=1551795048000)
Das ist keine Inhaber Schuldverschreibung, sondern eine Aktienanleihe. Der Emittent will das Risiko seines Aktienkaufs outsourcen. Und das auch noch bei einem Abstand von nur 1,25%. Würde ich die Finger von lassen. Und von dem Berater würde ich mich trennen.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/FordPrefect/1444744080_nmmslarge.jpg?v=1444744080000)
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![](https://images.gutefrage.net/media/user/GuenterLeipzig/1692209418909_nmmslarge__576_0_3456_3456_997331a44d12d1b664637013a1000e35.jpg?v=1692209419000)
Ich halte persönlich nichts davon, wenn man seine Geldanlage auf den Schulden anderer aufbaut.
Da sind mir Sachwerte wie Aktien(fonds) wohl die bessere Wahl.
Kommt hinzu, dass Aktien(fonds) nicht der Einlagensicherung unterliegen, das heisst, bei einer Pleite der Bank nicht betroffen sind.
Stimmt eigentlich ist es eine Aktieanleihe. Allerdings steht auf dem Factsheet das meine Freundin hat "Inhaberschuldverschreibung".
Der Bank Berater ist von der VR-Bank und der läuft ihr auch im Dorf immer mal über den Weg. Also ganz Gewissenlos kann er nicht arbeiten