Information zum Rettungssanitäter?
Hallo Liebe Community,
ich habe mir schon länger den gedanken durch den Kopf gehen lassen beim Rettungsdienst zu arbeiten.
In moment bin ich Vollzeit beschäftigt in einem Lebensmittel Unternehmen doch das spricht mich nicht mehr so doll an wie früher zu viel stress weniger leute mehr arbeit spar programm etc. und nebenbei bin 22 Jahre alt deshalb lastet alles sehr auf mir .
Erst bevor ich meinen neuen Job in die Hand genommen habe würde ich kündigen um nicht ohne Geld da zu stehen.
Meine Frage wäre wie lasse ich mich Ausbilden zum Rettungssanitäter ohne unter der Woche eine Schule zu besuchen gibt es Möglichkeiten dies zum Wochenende zu schieben.?
Im Internet habe ich gelesen das es nicht immer unter der Woche sein muss sondern auch dies zum Wochenende zu verlegen wäre
Rettungswache , Krankenhaus, wäre denke ich in der Praxis nicht das Problem dies am Wochenende zu machen aber den theoretischen teil auch zum Wochenende zu schieben wie würde das ablaufen hat da jemand Erfahrung mit ?
3 Antworten
Hi,
wie lasse ich mich Ausbilden zum Rettungssanitäter ohne unter der Woche eine Schule zu besuchen gibt es Möglichkeiten dies zum Wochenende zu schieben.?
Der theoretische Ausbildungsteil, der Fachlehrgang, kann üblicherweise auch als Wochenendlehrgang absolviert werden - heißt: die 160 Stunden werden an Wochenenden über etwa ein halbes Jahr verteilt angeboten.
Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch, dass Du für ein halbes Jahr keine freien Wochenenden hast und auch unter der Woche zusätzlich zu deiner regulären Arbeit vor- und nachbereiten musst.
Klinikpraktika können in der Regel nicht auf einzelne Tage aufgeteilt werden - oftmals möglich ist allerdings die Aufteilung auf 2 x 2 Wochen.
Das Wachenpraktikum kann beliebig absolviert werden - einzelne Tage sind theoretisch möglich, aber dem Lernerfolg nicht zuträglich. Hier sollte man wenigstens eine Woche am Stück absolvieren können.
Die Ausbildungen an sich habe ich in meinem Blog noch etwas mehr aufgedröselt.
Was zusätzlich zu bedenken ist: die RTWs werden zunehmend schwerer, mittlerweile wird fast flächendeckend der Führerschein der Klasse C1 gefordert.
LG
Manche Rettungsdienstschulen bieten den Rettungssanitäter- Grundlehrgang auch an den Wochenenden an, die Meisten machen allerdings Vollzeitlehrgänge. Das Krankenhauspraktikum darf nach den Ausbildungsgrundsätzen für Rettungssanitäter maximal in zwei Blöcke zu jeweils 80 Stunden aufgeteilt werden, hier ist es also nicht möglich, alles am Wochenende zu machen, was auch praktische Gründe hat, 80 Stunden sind in der Anästhesie abzuleisten, geplante Operationen finden jedoch nur unter Woche statt, an Wochenenden nur Notfall Operationen, du hättest also mit einen reinen "Wochenendprogramm" zu wenig Praxis. Das Praktikum im Rettungsdienst an einer anerkannten Lehrrettungswache kann von den Grundsätzen der Ausbildung wirklich x-beliebig absolviert werden, Hauptsache man kommt am Ende auf die vorgeschriebene Stundenzahl. In der Praxis ist dieses Vorgehen allerdings eher schwierig, du musst ersteinmal eine Lehrrettungswache finden, die dies zulässt, in der Regel wird hier von seitens der Wachenleitung ebenfalls das Praktikum nicht mehr als in zwei Blöcke aufgeteilt. Der Rettungssanitäter- Abschluss-/Prüfungslehrgang mit der Abschlussprüfung muss zusammenhängend abgeleistet werden.
In der Theorie ist vieles möglich, in der Praxis ist es jedoch folgendermaßen:
- Rettungsdienstschule, die den Grundlehrgang an Wochenenden anbietet, dann dauert der Lehrgang mehrere Monate,
- KH Praktikum in zwei Blöcken während deines Urlaubes, Dauer mit Abstand von Urlaub zu Urlaub auch mehrere Monate,
- RD Praktikum an Wochenenden oder in zwei Blöcken während deines Urlaubes, wieder mit Abstand, Dauer ebenfalls mehrere Monate,
- Abschlusslehrgang mit der Abschlussprüfung, zusammenhängend.
Das ist schwierig zu bewerkstelligen, da die gesamte Ausbildung innerhalb von zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen sein muss.
PS: nebenbei, wenn du einen Beruf mit weniger Stress suchst, solltest du das mit dem Tätigkeitsfeld Rettungsdienst vielleicht besser nocheinmal überdenken, der Rettungsdienst ist ganz bestimmt kein Beruf mit Ruhe, in der Stadtrettung ist man quasi immer auf Achse und es ist auch nicht so, dass das Rettungsdienstpersonal zwischen den Einsätzen nur chillt, es gibt viele Andere sogenannte Wachaufgaben. Die allerwenigsten Rettungswachen leisten sich Reinigungskräfte, stattdessen stellt die Leitung einen Putzplan auf und das RD- Personal putzt selber, für die Hygiene der Rettungsfahrzeuge ist es sowieso selber verantwortlich, hier ist einmal in der Woche eine Regeldesinfektion vorgegeben, zusätzlich nach jedem Patienten eine Desinfektion aller Gegenstände, mit der der Patient in Berührung gekommen ist und nach Infektionstransporten der ganze Innenraum des Fahrzeuges inklusive Boden und Wände, Verbrauchsmaterialen nach den Einsätzen auffüllen und und und.
Auch von den Kosten her ist es nicht ohne, beim Rettungssanitäter müssen die Teilnehmer die Lehrgänge bezahlen, insgesamt circa 1.500€ und hinzu kommt noch, da der Rettungssanitäter in der Notfallrettung der Fahrer ist, benötigt er mittlerweile überwiegend noch eine Fahrerlaubnis der Klasse C1, es gibt kaum noch Rettungswagen, für die der normale Klasse B Führerschein ausreichend ist, auch die Klasse C1 Fahrerlaubnis musst du noch irgendwie erwerben und die Kosten dafür ebenfalls selber tragen. Mfg.
Naja, ob es so sinnvoll ist, zum Rettungsdienst zu gehen wenn man weniger Stress möchte... Musst du selbst wissen ;)
Der einfachste Weg wäre eigentlich, wenn du die Ausbildung direkt über den Arbeitgeber machst. Es suchen viele Rettungsdienste Leute, und bei manchen ist die Not so groß, dass sie Anwärtern ohne Vorbildung auch die Ausbildung zum Rettungssanitäter organisieren und bezahlen. Das wäre dann aber definitiv eine Vollzeitausbildung.
Dir ist hoffentlich erst einmal klar, dass die Ausbildung eine nette Stange Geld kostet, wenn du sie privat machst. Ja, es gibt Kurse die nur am Wochenende stattfinden; da musst du einfach mal das Angebot der nächstbesten Rettungsdienstschule durchforsten. Und ja, man kann die Praktika auch an Wochenenden abstottern.
Aber bedenke bitte, dass dafür dann sehr viel Zeit ins Land geht: Du brauchst jeweils 20 Tage Theorieausbildung, Rettungswachenpraktikum und Klinikpraktikum. Das sind insgesamt dann 30 Wochenenden - wenn du vielleicht zwischendurch mal ein Wochenende frei haben möchtest oder es organisatorisch eben nicht so reinläuft wie du es dir gedacht hast, bist du schnell über ein Jahr mit deiner RS-Qualifikation beschäftigt und hast währenddessen das Gefühl, keine Freizeit mehr zu haben. Stressreduktion ist jedenfalls anders.
Außerdem ist das mit der Organisation der Praktika nicht so einfach, wie du es dir denkst. Das Rettungswachenpraktikum wird da einfacher sein; wenn nicht gerade ein großer Schwung neue FSJler und gleichzeitig alle drei Ausbildungsjahrgänge alle Plätze blockieren, sollte das mit dem Mitfahren soweit klappen. Beim Klinikpraktikum wird es um einiges schwieriger; ich kenne in meiner Region keine einzige Klinik, die Praktikumsplätze an Privatpersonen gibt. Die Rettungsdienste haben dafür natürlich Verträge und können bestimmte Kontingente besetzen; aber zwischen all den Praktikanten, PJlern und Famulanten sind die Kliniken eigentlich ziemlich froh, wenn mal nicht alle möglichen Kapazitäten ausgereizt sind.
Außerdem solltest dir bewusst sein, dass die Notfallrettung in Deutschland mit Fahrzeugen zwischen 3,88t und 5t durch die Gegend fährt; wenn du nicht aussschließlich Krankentransport fahren möchtest, brauchst du einen entsprechenden Führerschein.