Rettungssanitäter zwischen Abitur und Studium

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Hallo Paul.

Rettungssanitäter ist (in Deutschland) kein Beruf, sondern so etwas wie eine geringfügige Ausbildung über 520 Std. (hast du ja auch selbst schon erkannt)

Ausser, daß du ein Jahr verlierst ist nichts dagegen zu sagen. Im Rahmen eines FSJ bekommst du die Ausbildung bezahlt und nimmst ein Jahr lang am Berufsleben eines Rettungsdienstlers teil. Wirs auch bezahlt, aber eben nur im Rahmen einer Aufwandsentschädigung.


Paul4567 
Beitragsersteller
 20.01.2015, 16:59

Hallo & Vielen herzlichen Dank für deine tolle Antwort! Der Weg über ein FSJ scheint mir der richtige zu sein, vielen Dank für den Tipp! Ist denn die Arbeit als "FSJ-Sani" nach der Ausbildung mit der "normalen" Arbeit zu vergleichen, oder fährt man dann dauerhaft nur als "dritter Mann" auf dem RTW/KTW mit?

Vielen Dank für deine Hilfe!

sachlich123  20.01.2015, 18:20
@Paul4567

Deine letzte Frage kann ich nur aus eigener Sicht beantworten. Du fährst als Verantwortlicher auf dem KTW oder, wenn du gut bist, als zweiter Mann RTW, alledings ist das RTW fahren für FSJler zukünftig erschwert, da man aufgrund des Gewichtes der neueren Fahrzeuge dafür einen CE Führerschein braucht und ohne diesen als Fahrer ausfällt. Da bleibt, wenn man ab und an mal Rettung fahren will, nur der Weg als dritter Mann - ausserhalb des Dienstplanes. Muss bei dir allerdings nicht genauso sein. Da musst du dort fragen wo du das FSJ ableisten möchtest..

Paul4567 
Beitragsersteller
 20.01.2015, 18:24
@sachlich123

Vielen Dank für deine Antwort!

Lese ich da aber richtig heraus, dass ich als Fahrer/Beifahrer KTW in jedem Fall eingesetzt werde, und dass nur beim RTW der Einsatz fraglich ist?

sachlich123  20.01.2015, 18:33
@Paul4567

Ja bei uns ist das so. FSJler fahren in der Regel KTW als Erster oder Zweiter und wenn die Jungs und Mädels gut sind dürfen die auch noch Zweiter RTW fahren - wenn sie denn fahren können wg. Führerschein. Wie gesagt das ist verschieden da musst du dort nachfragen wo du das FSJ ableisten willst.

Und ein Tipp zum Schluß: Mach ein Schnupperpraktikum.

Danke für den Stern.

Paul4567 
Beitragsersteller
 20.01.2015, 19:35
@sachlich123

Nochmals Vielen Dank, du hast mir wirklich sehr weitergeholfen!

Nevermind1992  07.02.2015, 00:57

bei uns ist es genau so. fsjler fahren ktw und ab und zu als Praktikanten rtw.

Diese Frage solltest du selbst beantworten können. Bei diesem Wirrwar ist eine Entscheidungshilfe nicht möglich. Informiere dich noch einmal anderweitig und treffe dann deine eigene Entscheidung, je nach Neigung. Hier wäre einmal kausales Denken von Nöten.


Paul4567 
Beitragsersteller
 17.01.2015, 16:23

Vielen Dank für deine Antwort. Mir geht es in erster Linie darum, ob eine Bewerbung für ein Studium negativ beeinflusst wird durch die Tatsache, dass sie erst z.B. ein Jahr nach dem Abitur eingeht, weil ich in dieser Zeit anderweitig (z.B. eben mit dem Rettungsdienst) beschäftigt war.

Teilweise werden Bewerbungen für Studiengänge bereits in der 11. Klasse versendet, dieser Vorgang würde sich für mich deutlich nach hinten verschieben.

Hoffentlich bin ich dann niemals Patient, wenn du auf dem RTW bist. Ich wollte nicht, dass mir ein Rettungssanitäter nur zum Spaß hilft und die Sache nicht ernst nimmt. Bei dieser Einstellung rollen sich mir die Zehennägel hoch.


Paul4567 
Beitragsersteller
 17.01.2015, 16:19

Eine solche Reaktion habe ich befürchtet. Ich habe versucht mit den Anführungszeichen bei "nur zum Spaß" darzustellen, dass es sich für mich dabei keineswegs um eine Spaßige Angelegenheit handelt, die ich nicht ernst nehmen würde, sondern viel mehr um eine Tätigkeit, die ich in persönlichem Interesse sehr Gut und Bewundernswert finde, und die ich deshalb nicht zuletzt weil ich mir vorstellen kann, dass sie mir auch Spaß macht (sofern das eben "Spaß" machen kann) gerne ausüben würde.

Dennoch danke für deine Antwort.

johnirving  17.01.2015, 16:50
@Paul4567

Wenn du ein Wirtschaftsstudium anstrebst, wäre es weitaus hilfreicher, wenn du in dem Jahr dazwischen etwas Ähnliches als Praktikum belegen würdest. Oder dich in einer Fremdsprache weiterbilden würdest (als Auslandsjahr im englischsprachigen Raum mit Work and Travel beispielsweise). Ich kann nicht nachvollziehen, was dir die Tätigkeit als Rettungssanitäter nutzt. Und Geld kannst du auch mit dem Praktikum verdienen, da es ab 01.01. die Mindestlohnregelung auch für die meisten Praktikanten gibt.

Paul4567 
Beitragsersteller
 17.01.2015, 16:56
@johnirving

Eben darum geht es. "Nutzen" im finanziellen oder beruflichen Sinne tut mir das nichts. Ich halte es nur für eine tolle Sache, finde toll was in diesen Berufen tagtäglich geleistet wird und halte es auch sonst für sinnvoll genau zu wissen, was man in einer Notsituation zu tun hat. Ich persönlich möchte niemals in die Situation geraten in der eine Person Hilfe braucht und ich absolut nicht helfen kann - meiner Meinung nach vermeidbar. Ich bin mit einigen Menschen bekannt, die im Rettungsdienst arbeiten und ich konnte deren Einsätze schon das ein oder andere mal miterleben, mich begeistert dieser Job, aber es ist eben nichts, was ich mein Leben lang machen möchte, auch der Verdienstmöglichkeiten wegen.

In der Zeit in der ich als Rettungssani arbeiten würde ginge es mir auch auf keinen Fall um Geld, sondern vielmehr um die Erfahrung. Ich möchte aber gleichzeitig auf keinen Fall Nachteile für meine spätere Karriere haben. So war die Frage auch gemeint.

sachlich123  20.01.2015, 18:29
@johnirving

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen was es nutzt: Es erweitert den persönlichen Horizont, man lernt mit Menschen umzugehen selbst in Ausnahmesituationen und man lernt das was heute viele Jugendlichen gar nicht mehr beherrschen: soziale Kompetenz und zwischenmenschkliche Kommunikation. Jeder FSJ ler, der bei uns aufhört hat Erfahrungen in besonderen Stresssituationen, einen Zugewinn an Selbstwertgefühl, eine verbesserte Selbsteinschätzung und die schon erwähnten sozialen Kompetenzen erworben.

PS: ich wäre mit manchen Veralgemeinerungen vorsichtig - wenn jemand Spaß an dem hat, was er macht heißt das noch lange nicht daß er es nicht ernst nimmt. Warum sollte das Eine das Andere ausschließen? Im Gegenteil: es ist hirnphysiologisch erwiesen, daß Spaß ein besonderer Lernturbo ist - das heißt wenn ich was mit Spaß an der Sache lerne - lerne ich wesentlich schneller und nachhaltiger, als jemand der keinen Spaß daran hat.

Paul4567 
Beitragsersteller
 20.01.2015, 19:36
@sachlich123

Auch an dieser Stelle nochmals Vielen Dank für deine Hilfe, du machst auch deinem Nickname alle Ehre ;)