Informatik studieren oder Ausbildung zum Fachinformatiker?
Hallo,
ich bin zurzeit in der 8. Klasse auf einer Realschule in Bayern. Ich war bis zur 7. Klasse auf einem Gymnasium und bin gewechselt, dies lag hauptsächlich an Französisch und das ich nach einer Zeit komplett den Anschluss verloren habe. Nun bin ich wie gesagt auf der Realschule und es funktioniert eigentlich alles sehr gut. Ich war schon immer Computer Interessiert, ich repariere z.B. schon Handys und habe PC's gebaut, aber auch am PC kenne ich mich sehr gut aus. Ich fange demnächst mit Programmieren an aber habe es auch schon ein wenig in der Schule gemacht, also HTML, Java will ich noch lernen. Ich bin eigentlich sehr motiviert und würde auch sehr gerne Informatiker werden, allerdings habe ich mich in letzter Zeit informiert und wurde ziemlich abgeschreckt vom Studium. Es wird gesagt das ca. 60% Mathe und nicht IT sind und das man allgemein sehr gut in Mathe sein muss. Ich stehe zur Zeit auf einer 2 in Mathe, allerdings bin ich mir nicht sicher ob ich mathematisch logisch denken kann und weiß auch nicht wo ich das testen könnte. Nun ist die Frage ob ich mich eher durch das Studium kämpfen sollte oder eher eine Ausbildung zum Fachinformatiker machen sollte.
PS: Ich mache noch die FOS nach der Schule falls das relevant ist.
MfG
Vincent
6 Antworten
Also lass dich von Mathematik nicht abschrecken. Die Mathematik im Studium ist ganz anders als die Mathematik in der Schule. Das sind völlig verschiedene Welten! In der Schulmathematik lernt ihr eher das "Wie" kennen, also "Wie löse ich ein LGS?" "Wie berechne ich das Skalaprodukt zweier Vektoren?" Welche Formel brauch ich, um...."
In der Uni-Mathematik lernt ihr dann eher das "Warum" kennen? Also warum ist 1 + 1 eigentlich = 2? Warum folgt auf eine Zahl direkt die nächstgrößere Zahl? Wieso muss man eigentlich ein Skalarprodukt berechnen usw?.
Man lernt eher den tieferen Sinn der Mathematik kennen, als wirklich Aufgaben zu rechnen.
Also lass dich von Schulmathe nicht beeinflussen. Ich kenne Leute, die auf der FOS nur 3 Punkte in Mathe haben - und jetzt als Mathematik-Tutoren arbeiten. Also das ist wirklich kein Indikator.
Auf jeden Fall studieren! Soviel Freiheit, Freizeit und Unabhängigkeit hast du nie wieder im Leben, bzw. erst wieder als Rentner, also für dich mit ungefähr 70. Wenn du es nicht machst, wirst du dich dein Leben lang ärgern.
Ob du vorher noch eine Ausbildung machst musst du selber entscheiden. Ich habs nicht gemacht und hab mir die Jahre gespart. Für mich war es die richtige Entscheidung.
Stattdessen hab ich das Informatik-Studium zur Hälfte in USA gemacht, was insgesamt länger gedauert hat, aber mir nachher beruflich super geholfen hat, viel mehr als eine Lehre vor dem Studium. Ausserdem wars eine tolle Zeit meines Lebens, die ich nicht missen möchte.
Na ja. Zunächst einmal ist es viel zu früh sich jetzt schon den Kopf zu zerbrechen.
Mathe auf der Realschule ist sehr leicht und nicht mit dem Mathe auf dem Gymnasium in der Oberstufe zu vergleichen. Da kommst Du so richtig ins schwitzen.
Und Mathe im Studium ist nochmal schwerer.
Daher mache zunächst mal Deinen Realschulabschluß. Wenn Du die Ausbildung machen möchtest, mußt Du Dich nach der 9. Klasse bewerben und wenn Du studieren möchtest, dann mußt Du zunächst Abitur machen. Da wirst Du ja sehen, ob Du Mathe und die anderen Fächer packst.
Fang auf jeden Fall mit der Ausbildung an. Die schaffst du sicherlich und dann hast du immerhin etwas. Wenn du mit dem Studium anfängst und merkst, das wird nichts, stehst du da mit leeren Händen und musst versuchen den Ausbildungsplatz zu kriegen. Wenn du jedoch erst die Ausbildung machst, wirst du direkt bezahlt und hast nach 2-3 Jahren eine Berufsausbildung. Außerdem müsstest du ja vor dem Studium erst noch Fachabi machen, was auch keine Leichtigkeit ist.
Probieren geht über studieren. Was in dem Fall aber heisst, dass ich immer das Studium zumindest versuchen würde. Wenn du es schaffst, hast du eine größere Auswahl an Jobs und steigst vom Gehalt her ganz anders ein. Wenn du es nicht schaffst, dann mach die Ausbildung. Aber ja, Mathe wird schwer und wird auch Schwerpunkt im Studium sein. Irgendwo hat das meiste dort ja mit Mathe zu tun. Programmieren ist da eher Nebensache. Dennoch, Versuch macht klug.