Informatik nach 1 Jahr Mathe?
Hi, bin neu hier. Ich bin 19 Jahre alt und ich studierte jetzt ein Jahr lang (also zwei Semester) Mathematik (B.Sc) an der Universität. Allgemein liebe ich Mathematik sehr und ich liebe es auch mich mit komplexen mathematischen Problemstellungen zu beschäftigen. Ich habe auch schon ein sehr breites mathematisches Verständnis entwickelt. Jedoch wurde mir das Mathematikstudium jetzt gegen Ende des zweiten Semesters einfach zu trocken. Nach einer Zeit hat es bischen genervt, das man da kaum Anwendung hat und nur stupide irgendwelche Theorien lernt, ohne wirklich zu wissen, wo man das denn überhaupt braucht im Alltag bzw. wo man das richtig anwenden kann. Da es ja jetzt die nächsten Semester bei den vertieften Modulen noch mehr wird, möchte ich gerne es jetzt abbrechen und mir etwas aussuchen, wo ich noch relativ viel Mathematik mache, aber auch zugleich mein Wissen praktiziere. Meine Idee, war da ein Informatikstudium. Ich habe gehört, das das Informatikstudium in der Mathematik am nähesten zum Mathematikstudium ist und das man da zumindest ein Gleichgewicht zum theoretischen Teil und praktische Teil hat. Also das man im Informatikstudium sowieso viel davon hat. Das ist genau das was ich suche. Ich habe ebenfalls gehört, das man nicht Vorkenntnisse für das Programmieren braucht und das das sowieso eher im Hintergrund steht. Jedoch bin ich natürlich auch daran interessiert. Meine Frage ist: Würdet ihr sagen, das ich mit diesen Voraussetzungen dafür geeignet bin? Ich würde mich auf Ratschläge freuen.
2 Antworten
Ich habe selbst mal vor 40 Jahren mit Informatik angefangen. Ich fand es am Anfang ganz interessant, aber mir wurde schnell klar dass irgendwie zu wenig Grundlagen behandelt wurden. Das eine Semester Theoretische Informatik im Vorstudium war mir bei weitem nicht genug. Und im Hauptstudium hätte ich Theoretische Informatik nicht vertiefen können, da ich Mathematik als Nebenfach gewählt hätte.
Konsequenterweise habe ich dann das Fach gewechselt und Mathematik studiert. Programmiert habe ich dann während meiner Diplomarbeit noch genug und Anwendungen kamen durch das Nebenfach Informatik mit Graphischer Datenverarbeitung und Robotik auch nicht zu kurz.
Wenn ich mir die heutigen Studienpläne in Informatik so anschaue, dann gibt es noch weniger Grundlagen als früher. Theoretische Informatik, also Berechenbarkeitstheorie, Komplexitätstheorie und Beweistheorie scheint eher ein Schattendasein zu führen. Auch die Mathematik ist deutlich einfacher geworden. Daher sehe ich den Wechsel zwischen den beiden Studienfächern als deutlich schwerer an als früher, wo man in den ersten vier Semestern noch 75% der Vorlesungen und Prüfungen gemeinsam hatte.
Am Ende kann dir niemand die Entscheidung abnehmen. Ich war mit meiner glücklich und bin es auch heute noch.
Was ein Textklotz