Was heißt es aber mit der Religion Islam sich richtig zu beschäftigen ?
Sich ernsthaft und respektvoll mit dem Islam zu beschäftigen, bedeutet, die Lehren, Geschichte, Glaubenspraxis und Spiritualität dieser Religion auf eine fundierte und offene Weise zu verstehen. Hier sind einige Schritte, um den Islam besser kennenzulernen:
1. Die Grundlagen des Islam kennenlernen
• Die fünf Säulen des Islam:
Diese bilden das Fundament des Glaubens und der Praxis:
1. Schahada (Glaubensbekenntnis): „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Muhammad ist der Gesandte Allahs.“
2. Ṣalāh (Gebet): Fünf tägliche Gebete als Verbindung mit Allah.
3. Zakāt (Pflichtabgabe): Soziale Verantwortung durch Spenden für Bedürftige.
4. Ṣawm (Fasten im Ramadan): Geistige Reinigung durch Fasten.
5. Haddsch (Pilgerfahrt nach Mekka): Verpflichtung für Muslime, die finanziell und körperlich dazu in der Lage sind.
• Die sechs Glaubensartikel:
Muslime glauben an:
1. Allah (den einen Gott).
2. Seine Engel.
3. Seine Bücher (z. B. Tora, Psalmen, Evangelium und Koran).
4. Seine Propheten (von Adam bis Muhammad, Friede sei mit ihnen).
5. Den Tag des Jüngsten Gerichts.
6. Die Vorherbestimmung (Qadar) – Allahs Wissen über alles.
2. Den Koran lesen und verstehen
• Beginne mit einer guten Übersetzung des Korans, z. B. die von Murad Hofmann oder Max Henning (für Deutsch).
• Lies den Koran mit dem Ziel des Verstehens, nicht nur des Lesens. Suche nach Kontexten und Hintergrundinformationen über die Offenbarungsanlässe (Asbāb an-Nuzūl).
• Betrachte den Koran als spirituelle Anleitung und nicht nur als historisches oder theologisches Dokument.
3. Das Leben des Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) studieren
• Lerne die Sīra (Biografie des Propheten) kennen.
• Verstehe seine Rolle als Prophet, Staatsführer und Vorbild für Muslime.
4. Authentische Quellen nutzen
• Vermeide populistische oder voreingenommene Literatur, die den Islam verzerrt darstellt.
• Nutze authentische islamische Quellen wie:
• Koran und Hadith: Neben dem Koran sind die Überlieferungen des Propheten (z. B. in den Sammlungen von Bukhari und Muslim) essenziell.
• Werke von islamischen Gelehrten: Bücher über islamische Theologie, Rechtswissenschaft (Fiqh) und Spiritualität (Tasawwuf).
5. Praxis erleben
• Besuche eine Moschee: Sprich mit Muslimen und stelle Fragen über den Islam. Meist sind Imame oder Gemeindemitglieder offen dafür, ihr Wissen zu teilen.
• Erlebe Rituale wie das Gemeinschaftsgebet (Jama’a) oder die Atmosphäre des Ramadan.
6. Kritisches Denken mit Respekt kombinieren
• Stelle Fragen, aber mit der Absicht zu lernen, nicht zu urteilen.
• Respektiere die Sensibilität religiöser Themen, insbesondere in Bezug auf den Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) und den Koran.
Sich mit dem Islam zu beschäftigen, bedeutet, sich nicht nur theoretisches Wissen anzueignen, sondern auch die spirituelle Tiefe und den praktischen Alltag dieser Religion zu entdecken. Offenheit, Respekt und Geduld sind dabei der Schlüssel.
Man sollte erst über eine Religion urteilen, wenn man sich richtig mit dieser Thematik auseinandersetzt hat. Ohne Vorurteile und Beeinflussungen von anderen Menschen.