In welcher Himmelsrichtung befindet sich der Kirchturm? Gibt es eine Regel oder ist es Willkür?

11 Antworten

Die Ausrichtung orientiert sich nach der Sommer und Wintersonnenwende. Sie ist damit gewollt, nicht willkürlich. Die Türme sind gen Westen gerichtet.

einige kirchen sind mit seitenschiffen (plätze an den seiten) ausgestattet, so dass das gebäude von oben wie ein kreuz aussieht... der obere teil zeigte dabei tatsächlich in eine gewisse richtung, aber ich erinnerre mich nicht. vllt hilfts...

Viele Kirchen sind geostet, siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Ostung

Parallel dazu sind eigentlich alle Moscheen geostet. Dies hängt in beiden Fällen mit den heiligen Städten der Gläubigen zu tun, Kirchen sind ALLE bis ins Mittelalter auf Jerusalem, Moscheen nach Mekka orientiert. In Europa ist dies im Osten, daher muss man genau hinsehen: in der Regel sind die Altäre im Osten, die Gläubigen sitzen gen Osten. In welcher Richtung der Kirchturm steht hängt davon ab, wo er sich befindet, Meistens ist dies im Westen, da der Turm den Eingang zur Kirche symbolisiert.

Kirchen sind zumeist auf älteren, als "haidnisch" bezeichneten Kultstätten errichtet und stehen daher auch in Ost West Richtung, dei klassische gothische Kathedrale hat übrigens zumeist zwei Türme.

Die meisten Kirchen sind in Ost-West-Richtung augerichtet und die Türme befinden sich im Westen und der Chor im Osten.


PeVau  19.07.2011, 23:46

Während im Ostteil des Römischen Reiches die Orientierung des Kultbaus offenbar von Anfang an mit der Apsis nach Osten vorherrschte, setzte sich die Ostung im Westen erst im Laufe des 5. Jahrhunderts aus liturgischen Gründen im frühchristlichen Kirchenbau durch. Im Mittelalter wurden die Kirchengebäude häufig nach dem Sonnenlauf ausgerichtet. Im Osten, auf der Seite des Sonnenaufgangs, wurde die Wiederkunft Christi erwartet. Osten ist die Gebetsrichtung; mit dem Blick nach Osten, also mit dem Kopf im Westen, wurden die Toten bestattet; auch der zelebrierende Priester wandte sich, am Altar stehend, nach Osten, wo in der Kirchenachse stets ein Fenster angebracht war. Die Orientierung eines Kirchenbaus ist nur in Ausnahmefällen (z.B. Aachener Pfalz) genau eingehalten; die zum Teil beträchtlichen Abweichungen sind durch Gelände, Vorgängerbebauung oder kaum nachvollziehbare Ausrichtung nach dem Sonnenaufgang bedingt. Westen wurde gleichgesetzt als Seite der widergöttlichen, bösen Kräfte. Diese wurden durch zumeist hochgelegene Michaelsaltäre in Westbauten abgewehrt. Die Nordrichtung galt als dunkel und heidnisch.

http://www.baselland.ch/186-htm.287444.0.html