Immer extrem traurig und weinen, wenn mein Freund geht?
Hallo Leute,
zuerst mal zu mir. Ich bin eine Person die früher sehr selten geweint hat und ich habe nicht einmal geweint, als geliebte Personen gestorben sind und bei Schmerzen weine ich normalerweise auch nicht. Bin relativ unabhängig, treffe meine eigenen Entscheidungen, habe meine Hobbys und Freunde, bin selbstbewusst, etc. In ehemaligen Beziehungen habe ich auch nie geweint.
Nun zu meinem Problem: seit meiner aktuellen Beziehung (nicht gleich zu Beginn, aber schleichend mit der Zeit) ist es dazu gekommen, dass ich wirklich fast jedes Mal, wenn er geht, eine sehr tiefe Traurigkeit spüre und lange weinen muss. Das habe ich zuvor nicht von mir gekannt und es belastet und nervt mich schon. Kennt ihr das vielleicht auch oder könnt ihr mir irgendwie helfen? Ich versuche schon, mich abzulenken, aber alles bringt mich dann nur noch mehr zum Weinen. Ich verstehe das alles einfach nicht.
1 Antwort
Du hast dich zu abhängig von deinem Freund gemacht und die Entwicklung deiner eigenen Persönlichkeit im Beziehungsbereich vernachlässigt. Das kann auf Dauer eurer Beziehung nicht gut tun, es sei denn, Du möchtest eine Beziehung als "abhängjges, unselbstständiges Frauchen". Hast Du Angst, er könnte dich verlassen? In einer Therapie könnte man sicherlich den Hintergrund deiner Angst herausarbeiten. Man kann davor nur vermuten, dass Du trotz deiner nach außen gezeigten Souveränität was Verlust betrifft, in deiner frühkindlichen Phase einen schmerzhaften Verlust erlitten hast. Und dieses Trauma zeigt sich jetzt in einer Phase, wo es um ernsthafte Gefühle geht.
Danke für deine Antwort! Verlustängste habe ich bei ihm nicht, er gibt mir nämlich sehr viel Sicherheit in der Beziehung! Das mit dem Abhängig-Machen kann ich nur bestätigen, es ist so schnell passiert, dass ich erst vor kurzem darauf gekommen bin. Aber die letzten Male als mein Freund gegangen ist, musste ich nicht mal mehr das Gefühl der Traurigkeit spüren. Ich steuere gerade aktiv darauf zu, wieder unabhängiger zu sein. Genau so wie du finde ich das extrem wichtig, weil es sonst auch emotional unangenehm ist. Das mit der Kindheit stimmt allerdings, damit liegst du komplett richtig!