Identifizieren sich die meisten Ausländer in Deutschland mit Deutschland oder mit ihren eigenen Ländern?

6 Antworten

Ich denke, Identifikation mit Deutschland ist für Migranten häufig schwierig. Oft bekommst du zu hören, dass du ja kein "richtiger" Deutscher bist. Selbst Migrantenkinder die hier in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, kennen dieses Problem, dass man für viele Leute immer der Türke, Araber oder sonst was bleibt, aber niemals als Deutscher wahrgenommen und akzeptiert wird.

Hier in Berlin gewinne ich den Eindruck, dass man sich meist mit Berlin identifizieren kann. Man ist Berliner und wird auch so akzeptiert. Egal wo man selbst oder seine Familie herkommt. Sozusagen als kleinster, gemeinsamer Nenner.


Mizari323 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 10:09

"Ich denke, Identifikation mit Deutschland ist für Migranten häufig schwierig. Oft bekommst du ja zu hören, dass du ja kein "richtiger" Deutscher bist. Selbst Migrantenkinder die hier in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, kennen dieses Problem, dass man für viele Leute immer der Türke, Araber oder sonst was bleibt, aber niemals als Deutscher wahrgenommen und akzeptiert wird."

Kann ich voll und ganz bestätigen. Und dann kommen noch die ganzen Vorurteile, die viele deutsche haben

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Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund, die ständig deswegen negative Vorurteile erfahren werden sich in der Regel schwerer mit Deutschland identifizieren als Menschen, denen man den Migrationshintergrund nicht ansieht.


Nonkonformia  26.05.2022, 10:57

Das liegt weniger an schlechten Erfahrungen - welche viele Fremde gar nicht machen - sondern an der stärkeren Identifizieren mit ihrer eigenen Kultur und den konservativen islamischen Werten, die sie ja von ihrer gewöhnlich strengen elterlichen Erziehung früh mit auf den Weg bekommen. Außerdem spielen auch bei vielen auch existentielle Ressentiments gegenüber Europäern eine nicht zu unterschätzende Rolle.

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Mizari323 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 10:04

Kann man auch nachvollziehen

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Das kommt auf die Prägung an.

Aber viele junge Menschen die in Deutschland geboren sind oder auch nur aufgewachsen sind, identifizieren sich mit dem Land aus dem ihre Eltern sind, das ist blödsinnig in meinen Augen.

In einem Land in dem man nie gelebt hat, mit dem kann man sich nicht identifizieren. Diese Leute identifizieren sich mit dem Leben in ihren Familien und verwechseln das dann mit dem Leben in dem jeweiligen Land in dem sie nie gelebt haben, sondern wenn dann nur als Urlaubsland sehen.

Wenn ein Mensch jedes Jahr in Sri Lanka Urlaub machen würde, hätte der auch nur ein selektierten Blickwinkel zum tatsächlichen Leben in Sri Lanka.


Mizari323 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 10:12

Jeder soll sich mit seinem eigenen Land identifizieren

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Goofiee  26.05.2022, 10:25
@Mizari323

Die frage ist nur ob man sich tatsächlichen mit dem Leben ein Land identifizieren kann, wenn man quasi Ausländer ist, weil aufgewachsn und Lebend in einem anderen Land.

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Goofiee  26.05.2022, 10:29
@Mizari323

Ich habe selbst ausländische Eltern. Ich werde von Leuten in dem Land meiner Familie von den Menschen als Ausländer angesehen, so wird es bei vielen auch sein.

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Mizari323 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 10:30
@Goofiee

Ich bin Iraner. Im Iran werde ich von jedem als Perser angesehen

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Mizari323 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 10:55
@Goofiee

Was für Geschwätz? Wir Perser sind nationalistisch. Wir halten zusammen🇮🇷

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Goofiee  26.05.2022, 22:10
@Mizari323

Du lebst aber nicht in der Gesellschaft, deshalb bist du auch nicht wirklich einer von denen. Du bist vielleicht die selbe Nudelsorte aber an dir klebt eine ganz andere Soße. Nämlich die Soße in der du in Deutschland schwimmt. Weil du da lebst.

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Natürlich werden die sich zumeist mit ihren Heimatländern identifizieren.


Mizari323 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 10:03

Ist ja auch richtig so

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Bei den Türken in Deutschland - und zwar unabhängig davon, ob sie schon einen BRD-Pass haben oder nicht - identifizieren sich immer noch zu ca. 90% mit der Türkei und dem Türkentum. Sie fühlen sich also nur in der Ausnahme "deutsch" oder "europäisch".

Bei uns näherstehenden Ethnien wie Tschechen, Dänen, Neuseeländern oder weißen Südafrikanern mag eine Assilimilation in das Deutschtum leichter gehen - selbst bei den Polen, die im 19. Jh. als Arbeiter nach Berlin und ins Ruhrgebiet kamen, hat diese ja geklappt und jemand, der mit Nachnamen "Kalinowski" heisst, empfindet sich heute nicht mehr als Polen oder Polenmischling, sondern als Deutschen.

Bei den Türken sind die rassischen und kulturellen Unterschiede einfach zu groß, als dass dies so leicht möglich ist. Noch größer sind unsere Unterschiede zu Afghanen, Arabern oder gar Schwarzafrikanern.


Mizari323 
Beitragsersteller
 26.05.2022, 10:57

Polen? Die Polen, die ich kenne sind extrem nationalistisch und leben in Parallelgesellschaften

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