Ich will ausziehen und meine Mutter und Schwester wollen es nicht. Was soll ich tun?
hallo allerseits,
ich habe ein Problem, was mir echt Sorgen bereitet.
Zur Situation: Ich bin aktuell 18 Jahre alt, mache nächstes Jahr mein Abi fertig und will 1-2 Jahre Vollzeit wo arbeiten, damit ich mir mein BWL Studium finanzieren kann. Ich will nämlich nach dem Bachelor in der Finanzindustrie arbeiten und Vollgas geben.
Leider muss ich dafür nach Frankfurt ziehen und dort mein Studium abschließen, wenn ich das wirklich machen will, denn dort machen die Firmen Workshops und in Hamburg halt nicht
Ursprünglich hatte ich vor nach meinem Abi als Grenzgänger in der Schweiz zu arbeiten (als Kellner) um erste Lebenserfahrungen zu machen . Daraufhin war sie und meine Schwester sehr sauer und nannten mich egoistisch, weil meine Schwester (25) sich finanziell und psychisch um meine Mutter kümmert und ich nun an der Reihe sein muss.
Meinen Mutter hat nämlich MS und braucht Unterstützung, sowohl materiell als auch physisch. Sie hat allerdings ein Freund (dem ich SEHR vertraue) seit 1 Jahr und hoffe, dass er bei ihr einzieht, wenn ich und meine Schwester ausziehen. Sie fühlt sich allerdings noch nicht bereit dafür, weil sie ihn halt erst nur seit 1 Jahr kennt.
Wir sind dann aber auf den Nenner gekommen, dass ich hier in Hamburg bleibe und hier Vollzeit arbeite (auch, wenn der Lohn niedriger ist). Dafür bin ich aber dann für meine Mutter da, wenn sie was braucht.
Nun kommen wir zum Punkt: Nach dem 1-2 Jahre vollzeitjobben will ich BWL studieren und aus meinem Leben was machen. Ich will extrem wohlhabend sein und bin dafür bereit, 60-80 H Stunden wöchentlich zu arbeiten. Auch wollte ich das, weil wir finanziell knapp aufgestellt sind und ich nie Geldprobleme haben will. Ich will meine Mutter auch finanziell enorm unterstützen (weil die gesetzliche Rente in Deutschland sehr niedrig ist).
Sie und meine Schwester sind aber der Meinung, dass Geld nicht glücklich macht und dass ich das lieber sein lassen sollte und einen „normalen“ 9-5 Job machen soll. Ich will das aber nicht. Was soll ich machen? Soll ich meinen Traum vergessen, nur weil meine Mutter und Schwester das von mir wollen oder soll ich nicht auf sie hören und potenziell die Beziehung gefährden und reich aber unglücklich zu sein? In beiden Fällen werde ich unglücklich sein. Bei Option A werde ich meine Ziele nicht erfüllen und bei Option B bin ich vllt. Reich, aber unzufrieden und allein.
Kann mir jemand bitte ein Rat geben? Vielen Dank
2 Antworten
Ich will ausziehen und meine Mutter und Schwester wollen es nicht. Was soll ich tun?
Wenn du den Spaß selber finanzieren kannst - trotzdem ausziehen.
weil meine Schwester (25) sich finanziell und psychisch um meine Mutter kümmert und ich nun an der Reihe sein muss.
psychisch kann man sich auch mit 500km Entfernung um die Mutter kümmern. Gibt ja Handys wenn sie jemanden zum reden braucht. und inwieweit braucht deine Mutter finanzielle Unterstützung? Meistens ist auf lange Sicht eher Hilfe zur Selbsthilfe sinnvoll (Also wo kann sie kosten einsparen, evt kann sie noch Sachen beantragen um eine Unterstützung zu bekommen etc). als dass man ihr jedes Monat 200 € überweist.
Meinen Mutter hat nämlich MS und braucht Unterstützung, sowohl materiell als auch physisch.
evt ist es möglich dass sie eine Stundenweise Betreuung genehmigt bekommt, wenn es schon so schlimm ist. oder sie kann sich z.b. für 4h in der Woche eine Putzfrau nehmen welche die Arbeiten im Haushalt erledigt, welche sie nicht machen kann.
Sie hat allerdings ein Freund (dem ich SEHR vertraue) seit 1 Jahr
dann hat sie ja eh einen Partner der ihr hoffentlich auch mal unter die Arme greift. Wenn nicht dann ist es der falsche Partner....
ch will extrem wohlhabend sein und bin dafür bereit, 60-80 H Stunden wöchentlich zu arbeite
hast du schon mal Vollzeit gearbeitet? weißt du was es bedeutet jede Woche 60h zu arbeiten? Mein Mann und ich haben in der Hauptsaison solche Job. Er arbeitet da täglich 12h . da kommt er aber auch nur auf 57 die Woche!!! Bei 80h die Woche müsstest du jeden Tag wenn du um 6 Uhr anfängst zu arbeiten bis 22 Uhr arbeiten. dann bist du um 23 uhr im bett, steht nach 6h Schlaf auf und gehst wieder arbeiten. Und wann erledigst du mal Sachen im Haushalt? die Wäsche wäscht sich nicht von alleine, deine Haare auch nicht etc. Damit du das machen kannst musst du dann auf Schlaf verzichten, wovon du bei nur 6h täglich eh schon ziemlich wenig hast.
Selbst bei nur 60h die Woche - das hält man dauerhaft nicht aus ohne Krank zu werden. Dazu verpasst du zu viel vom Leben. Mein Mann hat wie unsere Tochter noch kleiner war sie teilweise 2-3 Tage nicht gesehen, obwohl er jeden Tag zu Hause war. Wenn er morgens das Haus verlassen hat, hat sie noch geschlafen, wenn er abends heim kann, war sie schon wieder im Bett.
Ich selbst war letztes Jahr knapp vorm Burn Out. Bin als Mama eigentlich nur eine 30h Kraft - das reicht aber da mein Mann eben oft eine 60h Woche hat und ich Alltag, Haushalt und Kind alleine bewältigen muss . Bin damals um 5 Uhr aufgestanden damit ich noch 1,5h bevor meine Tochter aufstehen musste arbeiten konnte. habe sie dann in die Schule gebracht, bin arbeiten ins Büro gefahren. habe da statt 6h , 8h gearbeitet, Kind abeholt. Gekocht und parallel mit ihr Sachen für die Schule geübt. Wie mein Mann nach Hause gekommen ist , habe ich mir das Abendessen geschnappt, bin wieder vorm PC gegangen, habe da gegessen und gearbeitet und zwar bis 22 Uhr - dann bin ich ins Bett gegangen um am nächsten Tag wieder ab 5 Uhr zu arbeiten.
Habe das gemacht weil Not an Mann war und ich eine Gehaltserhöhung wollte - die ich nicht bekommen habe. Es gab sogar einen Zusammenschiss weil ich nach 18 Uhr und vor 6 Uhr gearbeitet habe... Seitdem habe ich mir geschworen: Für keinen Job der Welt reiße ich mir noch einmal so den A auf.
Nur weil man wie ein verrückter arbeitet bedeutet es nicht automatisch dass man gleich erfolgreich ist oder viel verdient. Meistens sind sogar die schlechter bezahlten Jobs die, wo man viel arbeit für wenig Geld hat.
Sie und meine Schwester sind aber der Meinung, dass Geld nicht glücklich macht und dass ich das lieber sein lassen sollte und einen „normalen“ 9-5 Job machen soll. Ich will das aber nicht
auf Dauer macht Geld wirklich nicht glücklich - besonders wenn deine Gesundheit und dein Privatleben darunter leidet, wenn du nur noch am arbeiten bis.
Was bringt dir viel Geld wenn du dann keine Zeit hast das Geld auszugeben? Bei 60-80h besteht dein Leben aus arbeit, Haushalt und schlafen.
Wie wäre es einfach einen Mittelweg zu finden?
es ist zwar schön dass du so einen konkreten Lebensplan hast - habe aber immer im Hinterkopf dass es oft nicht so kommt wie man plant
Nur weil man sich den A aufreißt bedeutet es nicht dass die Leistung gewürdigt wird - sei es durch eine Beförderung oder mehr Gehalt. Auch gibt es keine Garantie dass du nach 5 Jahren arbeiten und Erfahrung in der Branche einen Job als Teamleiter bekommst. Und nicht jeder Teamleiter posten wird überdurchschnittlich bezahlt.
in AT ist es hier evt noch extremer . wir haben überal Kollektivverträge. die Regeln wie viel man mindestens verdienen muss in jeder Branche. das ist zwar theoretisch nett führt aber auch zu Problemen. mein Mann hat die Firma z.b. gewechselt und verdient da gleich mal 300 € Netto mehr im Monat für exakt die selbe Arbeit. Einfach weil vorher die Branche Transport war und da der Mindestlohn deutlich geringer war als in der neuen Firma, die unter der Branche Bau fällt (die einer der höhesten Kollektivlöhne hat). wenn er bei seiner neuen Firma sagen wir 300 € für den Kollentivvertrag verlangt, dann werden die ihm das evt noch zahlen. will er das selbe Gehalt bei seiner alten Firma, dann wären das aber 600 € über den Kollektivvertrag. ob die das zahlen würden ist fraglich.
In Deutschland wird es dann sicher dafür auch sehr starke regionale Unterschiede geben. oder wenn es in gewissen berufen Personalmangel gibt dann kann man sicher da mehr verdienen als in berufen wo es keinen gibt. und ob Teamleiter in einem Automobilkonzern als Mangelberuf gilt weiß ich nicht
So wie ich das rauslese, wollte dir deine Familie nur einen Rat ans Herz legen. Und irgendwie stimme ich ihnen dabei auch zu.
Ich bin trotzdem der Ansicht, dass du mal deine Pläne durchziehen solltest. Wenn du nicht auf eigene Faust herausfindest, ob es dich glücklich macht, dann wirst du es nie wissen. Und somit wohl auch nie deinen Frieden finden.
Grundsätzlich hatte ich vor, bei solchen Unternehmen nur für ein paar Jahre so viel zu arbeiten um dann ein Exit bei z.B. einem Automobilkonzern als Teamleiter zu machen und dort mit einer 40 Stunden Woche überdurchschnittlich zu verdienen.