ich muss die bremse stark treten damit das auto hält.

16 Antworten

Jedes Auto reagiert anders beim Anfahren und Bremsen, das ist reine Gewöhnungssache. Am besten übst du mit dem Auto deiner Mutter erst mal z.B. Abends auf Parkplätzen, die leer sind, um die Reaktion des Autos besser kennen zu lernen. Bei mir hat es damals auch eine Weile gedauert, bis ich mich an mein Auto (Benziner) gewöhnt hatte. Diesel ist da doch ganz anders, das stimmt.

Da gewöhnt man sich dran, nach zwei Jahren merkst Du das gar nicht mehr wie Du dich dem Fahrzeug anpasst, da korrigierst Du alles vollautomatisch wärend Du es tust ohne drüber nachdenken zu müssen. Keine Angst das gibt sich.

Größere Autos brauchen mehr Bremsdruck da die ja schwerer sind. Ist der Wagen dann auch noch voll beladen mußt Du richtig feste treten. Aber wie fest man dann tatsächlich auf das Pedal treten muß hängt vom Fahrzeug ab. Gerade ein neuerer Golf hat einen langen Bremspedalweg und einen sehr empfindlich eingestellten Bremskraftverstärker. Der Bremskraftverstärker arbeitet mit Luftdruck, übt eine Kraft auf das Bremspedal aus die von der Stellung des Pedals abhängt. Je tiefer Du das Pedal trittst, desto stärker drückt der mit.

Beim benzinmotor sitzt eine Drosselklappe im Ansaugweg des Motors, die bedienst Du mit dem Gaspedal. Der Luft ansaugende Motor erzeugt dann einen starken Unterdruck wenn das Gaspedal nicht voll durchgetreten ist. Dieser unterdruck wird vom Bremskraftverstärker benutzt. Je höher die Motordrehzahl, desto stärker die Saugwirkung, also arbeitet auch der Bremskraftverstärker entsprechend stärker. Beim Diesel gibt es keine Drosselklappe, hier bedienst Du die Einspritzpumpe mit dem Gaspedal. Daher saugt ein Diesel auch nur sehr wenig. Der Bremskraftverstärker arbeitet dann elektrisch, meistens mit einer elektrischen Luftpumpe versorgt. Und die hat beim Diesel immer die volle Saugwirkung und das macht das Pedal viel leichtgängiger als beim Benziner wenn die Motordrehzahl gering ist.

Hast Du schwere Ladung, solltest Du beim Benziner zum bremsen immer runter schalten um zweierlei zu erreichen. Erstens bremst der Motor mit (macht ein Diesel kaum) und zweitens bekommt der Bremskraftverstärker seine volle Wirkung. Das macht das bremsen für Dich einfacher und verringert den Bremsenverschleiß.

Das schalten eines Dieselmotors ist auch einfacher, denn der läuft langsammer. Der Drehzahlunterschied zwischen den Gängen ist geringer und der Motor verliert nicht so schnell an Drehzahl weil der keine Drosselklappe hat. Daher ist das Timing nicht so kritisch und Du hast auch mehr Zeit Ruckfrei zu schalten.

Beim Benziner mußt Du zügiger schalten um die Drehzahlen beim einkuppeln besser zu treffen. Aber das muß nicht sein, gibt einfach Gas kurz bevor Du die Kupplung los läßt. Das hat mehrere Effekte. Du bremst nicht mehr mit dem Motor weil Du dann dessen Drehzahl nicht durch das Getriebe hebst. Das spart Sprit und verhindert, dass sich die Kraftübertragung im Getriebe und Antriebsstrang umkehrt. Außerdem wird ein Ruck nach vorne (Bremsend) als unangenehm empfunden, nach hinten (beschleunigend) nicht! Zuviel Gas geben ist hier besser als zu wenig, ist besser für die Mechanik und fühlt sich auch angenehmer an. Wie alle Fahranfänger hast Du angst zu viel Gas zu geben beim schalten und gibts daher viel zu wenig Gas. Bis Du von selber gelernt hast, dass das genau umgekehrt funktioniert dauert "ewig". Also gib bewusst ordentlich Gas. Nicht durchtreten, aber deutlich Gas geben bevor die Kupplung einrückt!


Commodore64  27.07.2012, 14:14

P.S.:

Das starke Rucken was Du beim schalten spürst kommt hauptsächlich durch das Spiel des Antriebsstrangs. Kehrst Du die Kraftrichtung um, kommt es zu einem starken Ruck. Behältst Du durch rechtzeitiges Gasgeben beim Einkuppeln die Kraftrichtung be, entsteht auch kein Ruck durch Spiel.

Commodore64  27.07.2012, 14:27
@Commodore64

P.P.S.:

Wenn Du mal merken willst was der Bremskraftverstärker macht, Setze Dich ins Auto und Pumpe die bremse so 5 bis 10 mal. Jetzt ist der Bremskraftverstärker "leer". Jetzt mal so feste Du kannst Treten, das Pedal geht kaum runter. Du drückst wie ein Weltmeister und der Bremsdruck bleibt dennoch relativ gering. Du fühlst jetzt nämlich den vollen Gegendruck. Das ist in etwa die Kraft die jetzt auf die Bremsklötze wirkt.

Wenn Du jetzt den Motor anmachst, gibt das Pedal plötzlich weit nach. Das ist der Bremskraftverstärker der jetzt mit drückt. Der Bremsdruck vervielfacht sich, Du spürst jetzt nur noch einen kleinen Teil des Gegendrucks.

Deswegen darf man den Motor wärend der Fahrt auch nicht ausmachen, auch wenn man Bergab fährt. Ein normaler mensch schafft es nicht bei einem größeren Wagen genug Druck für eine Vollbremsung herzustellen!

Nur sehr leichte Fahrzeuge verzichteten früher auf Bremskraftverstärker, hier war der Pedalweg dann auch immens um ordentlich Hebelwirkung zu bekommen. Auch funktionierten die alten Asbestbeläge besser, man kam mit etwas weniger Druck aus.

Jedes Auto fährt sich anders, aber das hat dir dein Fahrlehrer auch erklärt.

Wird der Wagen deiner Mutter regelmäßig gewartet? Möglicherweise ist Luft in den Bremsleitungen. Da muss man nämlich ziemlich in die Eisen steigen um Bremswirkung zu erzielen, da sich die Luft komprimieren lässt, aber die Bremsflüssigkeit nicht. Das ruckeln hängt wohl auch damit zusammen, dass das Fahrschulauto ein Diesel war. Der hat ein ganz anderes Drehmoment und zieht dadurch viel besser und beim Benziner muss man schon wieder etwas Gas geben, wenn man einkuppelt.


naadinex 
Beitragsersteller
 27.07.2012, 13:52

ich glaube sie war vor ein paar monaten mal bei so einer kontrolle und das mit der luft habe ich auch schon überlegt aber für sie scheint das auto wohl normal zu fahren also würde sie es auch nicht mehr durchchecken lassen :/

GarfieldSL  27.07.2012, 13:54
@naadinex

Den Test kannst du selbst durchführen: Federt das Pedal beim Drücken, ist Luft drin, also: Werkstatt. Ist der Druck gleichmäßig hart, alles ok.

naadinex 
Beitragsersteller
 27.07.2012, 14:18
@GarfieldSL

also wenn das auto steht oder wann? ich versteh noch nicht ganz wie ich das testen soll :/

GarfieldSL  27.07.2012, 14:26
@naadinex

Das macht man im Stehenden Wagen. Ist der Druck federnd, elastisch, dann Werkstatt. Ist der Druck gleichmäßig hart, alles ok.

Ja, tatsächlich reagiert jedes einzelne Auto etwas anders, das ist vollkommen normal. Und selbst Personen mit vieljähriger Fahrpraxis benötigen eine gewisse Zeit, wenn sie ein ihnen nicht bekanntes Fahrzeug führen sollen. Allerdings fällt ihnen die Eingewöhnung viel leichter. Je öfter Du mit dem Auto Deiner Mutter fahren wirst, desto schneller wirst Du es aber genauso reibungslos im Griff haben wie den Fahrschulwagen. Aber darüber hinaus solltest Du bei Gelegenheit einmal nach der Bremsflüssigkeit sowie den Bremsscheiben sehen lassen.