Ich lasse mich gerne vergewaltigen?

11 Antworten

Im Endeffekt hat Dich dieses Ereignis damals sexuell geprägt - was man sich durchaus vorstellen kann. Denn es war ein nachhaltiges Trauma.

Dagegen kann man ankämpfen und muss das nicht hinnehmen. Dazu benötigst Du nur psychotherapeutischen Beistand. Alleine wirst Du das nicht schaffen.

Aber tatsächlich betrachte Deine Einstellung jatzt nicht als so schlimm, wie es sich für andere anhören mag.

Deine sexuelle Prägung sagt jetzt eben: Sex und Gewalt Dir gegenüber gehören zusammen. Solange du diese Gewalt nicht selbst ausübst und alles mit Deinem Einverständnis geschieht, fällt das in den Bereich der Rollenspiel-Phantasien, welche eine ganze Menge Menschen haben.

Dass Du die Vergewaltigung anderer menschen nicht als besonders schlimm empfindest, wird eine Folge des Ganzen sein.

Du musst nicht, aber es wäre vielleicht sehr ratsam, dass Du Dich darüber einmal mit einem Sexualtherapeuten oder einem Psychotherapeuten austauscht.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Okay, frage mal oder recherchiere, ob es deine Reputation bzw. Berufschancen als Krankenpfleger gefährdet, wenn du eine Psychotherapie machst (in einigen Berufen ist das wohl leider der Fall).

Wenn nicht, würde ich eine Kurzzeittherapie anstreben, um das Thema einmal aufzuarbeiten, sowohl den Vorfall damals als auch die Fantasien heute. Möglicherweise bist du danach eher mit dir im Reinen.

Ich kenne dieses Verhaltensmuster aus meiner Zeit, als ich mit psychisch Kranken gearbeitet habe. Damals begegneten mir immer mal wieder Frauen, die nach einem Vergewaltigungstrauma immer wieder versuchten, diese Situation nachzustellen. War übrigens für mich als Betreuer nicht ganz einfach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde dir empfehlen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da du dein Trauma anscheinend nie wirklich verarbeiten konntest.

Alles Gute!

Woher ich das weiß:Hobby – Schule, Dokumentationen, Bücher etc.

Deine Herleitung dieser psychischen Auffälligkeit klingt schlüssig. Es kommt häufig vor, dass Menschen die als Kind ein schmerzhaftes und taumatisierendes Erlebnis gemacht haben, dieses später sexualisieren und in anderer Form noch einmal zu erleben suchen.

Das ist wohl eine Art, wie unser Geist soetwas verarbeitet. Aus der unbeschreiblichen Verletzung unserer Selbstbestimmtheit und unserer Würde wird dann etwas sexuell erregendes, positives geformt, damit die Psyche weiter bestehen kann und keinen vollständigen Zusammenbruch erleidet.

Vergleichbar mit einem Stockholm Syndrom, wo eine Zuneigung zum Peiniger entwickelt wird, weil das Erlebte ansonsten nicht verkaftbar wäre.

Die psychische Erkrankung bzw. Störung ist also gleichzeitig eine Überlebensstrategie des eigenen Geistes.

Für mich klingt es nicht so, als würdest du unter dieser Vorliebe leiden, insofern muss man es wohl auch nicht zwingend therapieren. Pass halt einfach auf, dass du deine Fantasie nur mit verantwortungsvollen Menschen auslebst, die zwischen Spiel und Realität unterscheiden können und bei denen dein tatsächliches Wohl an erster Stelle steht.